23-Punkte-Turnaround: Bayern dominiert Berlin

Der FC Bayern München entführt einen deutlichen 90:72-Erfolg aus Berlin. Das Team von Andrea Trinchieri dreht die Partie im zweiten Viertel und zeigt sich in der Verteidigung schon sehr weit.

„Die Niederlage gegen Mailand war schmerzhaft – weil wir alles für den Sieg getan haben, was zu diesem Zeitpunkt der Saison möglich war“, blickte Andrea Trinchieri nach der Auswärtspartie bei ALBA BERLIN auf die Auftaktniederlage seines FC Bayern München zurück. „Die einzige Sache, um die ich meine Spieler daraufhin gebeten habe: dass sie ihre Frustration in positive Energie und Hartnäckigkeit umwandeln. Und das haben sie getan.“

Dies war gegen Berlin vor allem ab dem zweiten Viertel zu beobachten: Aus einem 21:27-Rückstand machten die Gäste innerhalb von knapp acht Minuten eine 48:31-Führung. Bei diesem 23-Punkte-Turnaround zeigte sich die Verteidigung der Bayern schon extrem weit – durch einige Switches und gute Rotationen dahinter.

Auf der Gegenseite kamen die Münchener so immer wieder zu Schnellangriffen – eigentlich eine Stärke der Albatrosse. Doch unter Andrea Trinchierin und einem neuen Kader scheint dies auch eine Offensiv-DNA der Bayern zu werden.

„Wir haben [Berlin] zum Ende der ersten Hälfte den Dreier weggenommen und nur sechs Punkte im zweiten Viertel kassiert: Das ist die Art und Weise, wie wir spielen wollen“, blickte Vladimir Lucic auf jenen Durchgang. Nick Weiler-Babb machte deshalb auch deutlich: „Die Verteidigung hat uns das Spiel gewonnen.“

Die Berliner versenkten zwar 49,1 Prozent ihrer Feldwürfe – doch nur 16 Assists standen 16 Ballverlusten gegenüber. Zudem gestatteten die Gäste kaum zweite Wurfchancen: Nur vier Bälle angelten sich die Albatrosse nach eigenen Fehlwürfen, womit das Rebound-Duell deutlich an München ging (32:19).

Trinchieri nutzte ab dem zweiten Viertel eher kleinere Formationen: mit drei Guards und Vladimir Lucic (14 Pkt, 3/4 3FG, 6 Reb) auf der Vier. Damit fanden die Bayern ihren Rhythmus. Vor allem Wade Baldwin und Nick Weiler-Babb setzten Akzente: Zusammen erzielte das Guard-Duo 29 Punkte, sieben Rebounds und acht Assists.

Für beide EuroLeague-Clubs geht es mit einem vollen Programm weiter: Sowohl für Bayern (bei Maccabi Tel Aviv, bei Fenerbahce Istanbul) als auch Berlin (gegen Anadolu Efes Istanbul, bei CSKA Moskau) warten in der kommenden Woche zwei EuroLeague-Partien, ehe am nächsten Wochenende der BBL-Pokal-Wettbewerb startet. Vor allem die Münchener scheinen mit ihrer tiefen Rotation und der schon extrem weiten Verteidigung dafür gewappnet.