Vier Verlängerungen: Real Madrid und Anadolu Efes Istanbul schreiben EuroLeague-Geschichte

Anadolu Efes Istanbul hat Real Madrid am Rand der ersten Heimniederlage, schafft aber nicht den Upset – und verliert in einem geschichtsträchtigen Spiel nach vier Verlängerungen.

Mario Hezonja entschuldigte sich im Interview nach dem Spiel gegen Anadolu Efes Istnabul bei seinen Mitspielern: „17 Dreier zu werfen? Das ist mir fast ein wenig peinlich“, sagte der Flügelspieler von Real Madrid. Und Hezonja hatte allen Grund, so zu scherzen, denn sein Team setzte sich mit 130:126 durch – nach vier Verlängerungen! Damit sorgten beide Teams für einen geschichtsträchtigen Abend. Denn in der EuroLeague hatte es bislang nicht mal ein Spiel mit drei Verlängerung gegeben.

Hezonja avancierte dabei zum Mann der Verlängerungen: Per Buzzerbeater-Floater rettete er Real in die dritte Extrazeit, in der vierten Verlängerung traf er bei 51 Sekunden auf der Uhr den entscheidenden Dreier zur 126:122-Führung. 17 seiner insgesamt 31 Punkte legte er in den vier Extrazeiten auf. Bei einer Einsatzzeit von 49:24 Minuten sind 17 Dreierversuche doch zu entschuldigen …

Zum Topscorer Madrids avancierte Dzanan Musa, 31 seiner 40 Zähler legte der Flügelspieler in der regulären Spielzeit auf. Dabei netzte Musa 15 seiner 20 Wurfversuche ein und verteilte zudem acht Assists. Derweil kamen auch Facundon Campazzo (25 Pkt, 11 Ast) und Walter Tavares (20 Pkt, 12 Reb) auf Double-Doubles.

Bei Efes sorgte Shane Larkin für einen neuen EuroLeague-Rekord: mit einer Einsatzzeit von 53:11 Minuten. Der Guard markierte dabei 32 Punkte und neun Assists. Auch Tibor Pleiß gab im zweiten Spiel nach seinem Comeback von einer Verletzung den Marathonmann, in 52:56 Minuten auf dem Parkett war der deutsche Center für 14 Punkte und elf Rebounds gut.

Pleiß traf inmitten eines 11:2-Laufs Efes in der zweiten Verlängerung einen Dreier. Die Gäste lagen bei 2:15 Minuten auf der Uhr mit 102:93 in Führung, kassierten dann aber einen 0:9-Lauf, mit Hezonjas Buzzerbeater als Neckbreaker.