FIBA-Schiedsgericht: Braunschweig darf keine Spieler registrieren

Den Basketball Löwen Braunschweig ist vom Schiedsgericht der FIBA aktuell untersagt worden, neue Spieler zu registrieren. Grund ist der Rechtsstreit mit Trevor Releford.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels am 30. Juni 2021 hatten wir darüber berichtet, dass den Basketball Löwen Braunschweig untersagt worden ist, neue Spieler zu verpflichten. Dies ist falsch. Das FIBA-Schiedsgericht hat dem Club vielmehr untersagt, neue Spieler zu registrieren, diese also mit einer Spielberechtigung auszustatten. Hierzu äußerte sich Braunschweigs Geschäftsführer Nils Mittmann in einer ausführlichen Stellungnahme am 1. Juli 2021.

Vor nicht allzu langer Zeit herrschte Aufbruchstimmung am Basketball-Standort Braunschweig. Wie kein zweites BBL-Team setzten die Basketball Löwen auf talentierte deutsche Spieler, Dennis Schröder übernahm als alleiniger Gesellschafter bei seinem Heimatverein. Doch in dieser Offseason scheint sich ein Umbruch ins Negative umzuschlagen.

Mit Lukas Meisner und Karim Jallow nutzten die beiden Topscorer der vergangenen Saison ihre Ausstiegsoption, um bei anderen BBL-Clubs anzuheuern. ALBA BERLIN ausgenommen, sind die Löwen nach dem Abschied von Pete Strobl das einzige BBL-Team, das noch einen neuen Trainer sucht. Und bislang haben die Niedersachsen außer den mit einer Doppellizenz ausgestatteten Tischler-Zwillingen keine neuen Profispieler für die kommende Saison verpflichtet.

Zumindest die Registrierung neuer Spieler ist dem Club derweil vom FIBA-Schiedsgericht untersagt worden, seit dem 3. Mai 2021 ist dies in Kraft getreten. Auslöser ist der Rechtsstreit mit Trevor Releford: Der ehemalige Guard hatte gegen den Club wegen ausstehender Gehaltszahlungen und Agentenhonorare geklagt und vor dem FIBA-Schiedsgericht Recht bekommen. Die Braunschweiger Zeitung hatte im März dieses Jahres vermeldet, dass die Basketball Löwen ihrem ehemaligen Guard 150.000 Euro zahlen müssen. Darauf scheint Releford immer noch zu warten. Der Grund hierfür ist, dass die Löwen rechtliche Schritte in Deutschland gegen Releford eingeleitet haben und dieses Verfahren noch läuft.

Releford hatte im Sommer 2019 einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet, für 50.000 Euro im ersten sowie 120.000 Euro im zweiten Jahr. Während der Saisonunterbrechung auf Grund der Corona-Pandemie kam es dann zur Trennung. Im Zuge des Rechtsstreits führte der damalige Geschäftsführer Oliver Braun unter anderem einen zehn Monate alten, vermeintlich positiven Anti-Doping-Test an – was sich als haltlos herausgestellt hat. Der Schiedsspruch ist hier einzusehen.