„Neu zusammengefunden“: Deutschland gegen Polen mit erstem WM-Quali-Sieg

Nach der Niederlage gegen Estland liefert die deutsche Herren-Nationalmannschaft gegen Polen die richtige Antwort und fährt den ersten Erfolg in der WM-Qualifikation ein.

Die deutsche Nationalmannschaft hat einen absoluten Fehlstart in die WM-Qualifikation abgewendet: Nach der 66:69-Niederlage gegen Estland setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert gegen Polen mit 72:69 durch, womit Herbert auch den ersten Sieg als DBB-Trainer gefeiert hat.

„Donnerstag [gegen Estland] war hart, aber wir haben eine gute Antwort gegeben“, sah Herbert einen positiven Umschwung bei seinem Team. Auch wenn das DBB-Team am Ende etwas Glück hatte, auch durch nicht die besten Entscheidungen, so machte die Mannschaft über den Großteil der Partie einen gefestigten Eindruck. „Nach dem Estland-Spiel haben wir uns als Gruppe neu zusammengefunden. Wir haben heute die Läufe sehr gut kontrolliert“, fand auch David Krämer. Wann immer Polen herankam, hatte das deutsche Team eine Antwort parat.

Auch dank Krämer: Mit 24 Zählern (9/13 FG) avancierte der Braunschweiger Flügelspieler zum Topscorer. Dabei bewies Krämer seine Qualitäten als „Shot-Maker“. 15 Punkte hatte der 24-Jährige zur Halbzeit auf dem Konto, sieben Punkte ließ er im dritten Viertel folgen.

Im Schlussabschnitt besorgte Christian Sengfelder bei 54 Sekunden zu spielen die 72:64-Führung – auch wenn das DBB-Team danach nicht mehr punktete, sollte dies für den ersten WM-Quali-Sieg reichen.

Auch, weil die Verteidigung stand: „Jeder hat defensiv zum Sieg beigetragen“, fand Krämer. So switchte die DBB-Auswahl von Beginn an konsequent; damit vermied das Team Abstimmungsprobleme, die noch gegen Estland zu beobachten waren. Zur Pause hatte Deutschland nur 30 Punkte kassiert.

In den ersten beiden Partien von Herbert als neuem Bundestrainer hat die deutsche Mannschaft sicherlich nicht spielerisch überzeugt, dafür sprang immerhin ein Arbeitssieg heraus. „Das Teamwork war viel besser“, blickte Herbert auf den Erfolg gegen Polen, als immer wieder andere Spieler Akzente setzten: wie Dominic Lockhart (13 Pkt, 4/9 3FG) als Spot-up-Option, Bastian Doreth als Backup auf der Eins oder Justus Hollatz als Ballverteiler (7 Ast, 5 Stl, 0 TO).

Wer sich gegen Estland und Polen als WM-Quali-Stütze empfohlen hat, bleibt abzuwarten: Das nächste Länderspielfenster findet Ende Februar 2022 statt. Vielleicht wird Herbert dann erneut hoffen, auf den ein oder anderen EuroLeague-Spieler zurückgreifen zu können.