Per „Kraftakt“: Deutschland glückt mit Sieg gegen Slowenien EM-Generalprobe

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat ihr letztes Spiel vor der EM gewonnen. Gegen den amtierenden Europameister Slowenien fährt das DBB-Team in der WM-Quali einen deutlichen 90:71-Erfolg ein.

„Solche Siege fühlen sich noch besser an: wenn man nicht super gespielt, aber trotzdem gewonnen hat.“ Für Franz Wagner war der 90:71-Heimerfolg über Slowenien um Superstar Luka Doncic vor allem eines: ein „Kraftakt“, wie er im Interview bei Magenta Sport nach der Partie erklärte.

Das deutsche Team mag in der ersten Hälfte offensiv nicht überzeugt haben, als es nur 33 Punkte erzielte, doch der Einsatz und die Verteidigung stimmten. „Unser Einsatz war herausragend: Der Wille und die Arbeitseinstellung waren enorm“, freute sich Gordon Herbert über die Einstellung seiner Spieler. „Das sieht man auch anhand der Rebound-Statistik.“ So dominierte das deutsche Team die Bretter mit 56:27!

Überbewerten sollte man den deutlichen Sieg über den amtierenden Europameister jedoch nicht, trat Slowenien vor allem nach der Pause mitunter lustlos und ohne Intensität auf. So konnte sich das deutsche Team aber nach der Pause in einen Rhythmus spielen – wie auch Dennis Schröder. Der Point Guard hatte zur Pause noch keine Punkte erzielt, legte in der zweiten Hälfte aber 17 Zähler auf. Mit zehn Assists kam Schröder auf ein Double-Double. Dies gelang auch Johannes Voigtmann (11 Pkt, 14 Reb). Nach seiner langen Pause vor dem Vorbereitungsstart knüpft der spielintelligente Big Man immer stärker an sein Leistungsniveau an. Franz Wagner (16 Pkt) und Andreas Obst (13 Pkt, 4/7 3FG) punkteten ebenfalls zweistellig.

Die deutsche Mannschaft kann mit einem guten Gefühl in die am 1. September beginnenden Europameisterschaft gehen. Wobei letzte Fragezeichen hinsichtlich des Kaders bleiben: Denn der Einsatz von Daniel Theis ist noch nicht sicher. Im Interview bei Magenta Sport zeigte sich der Center aber „zuversichtlich“, dass es mit einer EM-Teilnahme klappt: „Ich habe die Belastung gesteigert. Am Montag geht es darum, dass ich Kontakt bekomme und sehe, wie das Knie reagiert. Ich denke, dass wir Montagabend, spätestens Dienstagfrüh wissen, ob es für die EM reicht.“ Den endgültigen EM-Kader muss Herbert bis Mittwochnachmittag nominiert haben.

Während David Krämer und Leon Kratzer wie schon gegen Schweden nicht im Aufgebot standen und damit gestrichen werden dürften, erhielt Gavin Schilling erneut Minuten. Sollte es für Theis nicht reichen, könnte der Center womöglich einer Kaderplatz ergattern. Schilling machte jedoch bislang keine gute Figur und agierte teils unbeholfen. So wird Herbert hoffen, dass Theis als Rim-Runner und Defensivanker doch zur Verfügung steht – auch wenn er bei EM-Start nicht bei 100 Prozent wäre, würde Theis das Team ohne Zweifel bereichern.