Diese NBA Spieler sorgten für Regeländerungen

Das Mekka der Basketballwelt und die stärkste Liga des Globus befinden sich bekanntermaßen in Nordamerika. Die NBA gibt maßgeblich den Ton an für alles, was rund um den Basketball passiert. Einer der Gründe, warum junge Athleten von einer Karriere in der wettbewerbsintensivsten Liga des Sports träumen. So ist es kaum überraschend, dass die größten Namen der Geschichte des Basketballs in der NBA zuhause waren. 

Auch europaweit wächst die Popularität der National Baskeball Association stark an. Ähnlich wie bei der NFL werden mittlerweile vermehrt Spiele in den Metropolen Europas ausgetragen. So beispielsweise 2019 in London oder 2020 in Paris. Grund dafür sind der hohe Unterhaltungswert und die Kurzweiligkeit des Spiels. Im Gegensatz zu Football oder Baseball gibt es deutlich weniger Unterbrechungen und insgesamt eine höhere Intensität. Auch die extreme Nähe zu den Fans am Spielfeldrand trägt seinen Teil dazu bei. Die Dynamik des Sports, vor allem auf NBA-Level, macht es zu einem der aufregendsten Publikumsmagneten.

Auch an unterhaltsamen Spielern, die den Court dominieren, fehlte es die letzten Jahre nicht. Ausnahmeathleten wie LeBron James, Giannis Antetokounmpo oder Russell Westbrook scheinen die physischen Regeln der Normalsterblichen zu brechen, wenn sie explodieren, um anschließend scheinbar in der Luft zu stehen.

Andere Basketballer wie Stephen Curry begeistern die Massen durch ihre unglaubliche Spielintelligenz und ihre Präzision. So erzielte der Point Guard der Golden State Warriors allein im April mehr Dreier als viele andere Franchises. Es ist quasi alleine Curry zu verdanken, das sich die Golden State Warriors weiterhin auf die Playoffs freuen können.

Trotz seiner MVP-Form wird es schwer die sonst schwachen Warriors in die Finals zu führen. So stehen bei PayPal Sportwetten die Brooklyn Nets, die Lakers und die Clippers als deutlich wahrscheinlichere Sieger in den Quoten. 

Doch eine Sache haben die bisher aufgeführten Spitzenathleten noch nicht erreicht: Eine Dominanz, die so ausschlaggebend ist, dass das Regelwerk der Liga angepasst werden muss. Davon gab es in der Geschichte lediglich den ein oder anderen NBA-Star. Grund genug, sich diese Ausnahmetalente einmal genauer anzuschauen.

Wilt Chamberlain

Mit einer Körpergröße von 2,16 Meter und einer Stärke, die laut einigen Anekdoten schier übermenschlich war, dominierte Chamberlain in den 1960er Jahren die NBA. Bis heute ist er der einzige Spieler, der in nur einer Partie 100 Punkte erzielte. Ihm ist es außerdem zu verdanken, dass Schützen die Freiwurflinie nicht überschreiten dürfen, wenn sie einen solchen ausführen. Grund dafür war seine Taktik, den Ball gegen das Backboard zu werfen und anschließend zu dunken.

Außerdem darf der Ball nicht über das Backboard gebounded werden, da Chamberlains Mitspieler den Ball einfach über das Brett warfen, so dass die Gegner kaum eine Chance gegen Wilts Überlegenheit hatten.

Shaquille O’Neal

Shaq ist wohl einer der bekanntesten Namen, den die NBA je hervorgebracht hat. Während seiner 19-jährigen Karriere galt O’Neal unter anderem durch seine Größe als unaufhaltsam. Seine Achillessehne waren jedoch die Freiwürfe. Das führte dazu, dass Don Nelson, Coach der Dallas Mavericks, „hack-a-shaq” ins Leben rief. Die Idee dahinter war es, Shaq persönlich zu foulen, auch wenn dieser nicht im Ballbesitz war, wodurch er Freiwürfe zugesprochen bekam. In diesen war der Hüne so erfolglos, dass es eine fast risikolose Methode war, den Ball wiederzubekommen. In der Saison 2017, also erst sechs Jahre nach O’Neals Karriereende, wurden die Regeln angepasst. So führt ein „hack-a-shaq“ in den letzten zwei Minuten eines jeden Viertels nicht nur zu Freiwürfen, sondern auch zu Ballbesitz der gefoulten Mannschaft.

Ein weiterer Punkt, der auf Shaqs Konto ging: Der Einbau zusätzlicher Sicherungen an den Körben. Sein Körpergewicht von 150 Kilogramm sorgte nämlich nicht nur einmal für kaputte Körbe und gesplittertes Glas.

Reggie Miller

Reggie Miller gilt als der größte Spieler in der Geschichte der Indiana Pacers und auch als einer der besten Shooter der NBA-Geschichte. Seine gefährlichen Dreier legten das Fundament für eine Regeländerung, die tatsächlich auch nach ihm benannt wurde. Bei seinen Würfen neigte Miller dazu seine Beine auszustrecken, wodurch er einen Kontakt mit den Verteidigern und somit einen zusätzlichen Freiwurf provozierte. Mittlerweile wird diese Strategie als Offensivfoul gewertet und unterbindet damit den potenziellen Vorteil.

Auch in diesem Fall hatte Miller seine Karriere längst beendet, ehe die neue Regel eingeführt und nach ihm benannt wurde. Wahrscheinlich, weil er einer der prominentesten und konsequentesten Übeltäter dieser Taktik war.

Trent Tucker

Anfang der 1980er startete Tucker seine Karriere in der NBA. Neun seiner elf Jahre verbrachte er dabei bei den New York Knicks, bevor er über die San Antonio Spurs zu den Chicago Bulls wechselte. Auch er gilt als einer der besten Drei-Punkte-Schützen der NBA, einen Bereich, den er maßgeblich beeinflusste.

In einem Spiel der Knicks gegen die Bulls im Januar 1990, bei einem Stand von 106:106 und einer Zehntelsekunde auf der Uhr, waren die Knicks am Ball. Vom finalen Einwurf aus erhielt Tucker die Kugel. Trent drehte sich um die eigene Achse, traf einen Drei-Punkte-Wurf kurz vor dem Buzzer und bescherte so den Knicks den Sieg.

Trotz lautstarker Beschwerden der Bulls zählte der Treffer, die Regel wurde aber in den Jahren darauf abgeändert. Nun müssen mindestens drei Zehntelsekunden verbleiben, damit ein Wurf zählt. Innerhalb von drei Zehnteln kann nur ein Tip-in oder ein Lob als Korb zählen.

Es gab also einige Spieler, die ihre Spuren im Regelwerk der NBA hinterließen. Neben den gelisteten Persönlichkeiten gibt es natürlich noch weitere Namen, die den Basketball mehr oder minder beeinflussten. Allen Iverson war es beispielsweise, der die Hip-Hop Kultur im Basketball verankerte und dadurch die NBA zur Implementierung eines Dresscodes zwang.

Ob und welche Spieler in der Lage sind, durch ihre Einzigartigkeit weiterhin die Regeln zu ändern, bleibt abzuwarten. Vielleicht ist es Curry, der durch seine maschinenartige Präzision den Vier-Punkte Wurf einführt.