Was wird denn nun aus Basketball?
Das Corona-Virus hat uns weltweit fest im Griff. Die deutsche Regierung hat die Prüfung weiterer leichter Lockerungsmaßnahmen zunächst um zwei Wochen verschoben. Fest steht aber jetzt schon, dass es bis September keine Sportveranstaltungen vor Fans mehr geben wird. Ob es Spiele ohne Zuschauerbeteiligung, wie sie zum Beispiel im Fußball derzeit besprochen werden, auch beim Basketball geben könnte, ist unklar. Genauso, ob 2021 Sportveranstaltungen wieder stattfinden können.
Für die meisten Profisportler ist die Situation nicht nur beängstigend, sondern auch finanziell ein Chaos. So liefen bereits Verträge aus, andere Vereine haben die Verträge vorzeitig aufgehoben und im Gegenzug eine Abfindung bezahlt. Das Problem aber bleibt. Offiziell ist der Spielbetrieb in der BBL bis zum 30. April ausgesetzt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn die Aufnahme eines neuen Spielbeginns richtet sich nicht nach der Liga und ihren 17 Klubs, sondern nach der Regierung, die bislang dafür kein Ok gegeben hat. Eine Fortführung der Spielsaison auf Mitte oder Ende des Jahres wäre vermutlich auch gar nicht denkbar, denn der faire, sportliche Wettbewerb bliebe aus. Viele Verträge sind bereits aufgelöst.
Profis und Vereine massiv unter Druck
Die Profispieler werden kaum von den Staatshilfen profitieren können. Schon jetzt wurde vielen Sportlern mitgeteilt, dass die Staatshilfe darin bestehe, sich arbeitslos melden zu können. Wie lange das andauern wird, wann ein Ende erreicht ist, lässt sich bei der weltweiten Unsicherheit nicht sagen.
Aber nicht nur die Profisportler kämpfen ums Überleben, auch die Vereine. Basketball ist aktuell tot, die Einnahmen fehlen. Sollte es nächstes Jahr wieder zu einem Saisonbeginn kommen, müssten die Budgets deutlich heruntergefahren werden. Vieles dürfte sich im Basketball ändern.
Manche sprechen davon, dass Basketball vor 2022 nicht stattfinden wird. Der Grund liegt nicht nur bei der Pandemie, sondern auch daran, dass die Grenzen geschlossen sind, die Sportler aus den USA könnten nicht oder nur unter verschärften Bedingungen anreisen. Selbst wenn ein Impfstoff gefunden würde, bleibt unklar, was mit den geschlossenen Grenzen passieren wird.
Spiele ohne Fans eine Alternative
Beim Fußball wären Spiele ohne Fans, sofern durch die Politik erlaubt, eine mögliche Alternative. Beim Basketball treffen aber mehrere Schwierigkeiten zusätzlich hinzu: Letztlich müsste ein solches Spiel ohne Zuschauerbeteiligung rentabel sein, also auch Geld einbringen. Beim Fußball ist das durchsetzbar aufgrund von TV-Vermarktungsrechten, beim Basketball hingegen eine reine Kalkulationsfrage.
eSport könnte vieles verdrängen
Schon seit einigen Jahren sprechen wir häufig über den eSports. Im Basketball bisher weniger. Dennoch zeigt sich, dass sich der eSport immer weiter in die Mitte der Gesellschaft drängt. Beliebte Spiele im eSport finden vor allem im Fußball statt. Dabei zeigt sich ein ganz interessantes Bild. Die virtuellen Spiele haben mehr Klicks und Fans als die realen Spiele auf dem Feld.
Klar war uns immer, dass der Sport, wie wir ihn heute kennen, in 30 oder 40 Jahren nicht mehr existiert. Kein Spieler wird dann mehr real auf dem Feld oder in der Halle stehen. Auch beim Basketball nicht. Aber die Viruskrise, die noch lange nicht ausgestanden ist, könnte das Umdenken wesentlich schneller vorantreiben, und das wäre ein Horrorszenario für alle Profispieler.