Peyton Siva: Sport als Plattform gegen Rassismus

Peyton Siva hat beim BBL-Final-Turnier „Black Lives Matter“ auf seine Sneaker geschrieben. Der Guard von ALBA BERLIN spricht darüber, als Sportler seine Plattform zu nutzen.

Der Aufschrei war am Anfang groß – schien ein Aufschrei gegen Rassismus doch seitens der Ligaführung unterbunden zu werden. Doch nach einer missglückten Kommunikation war es Spielern letztlich doch freigestellt, sich beim BBL-Final-Turnier gegen Rassismus zu positionieren, ohne möglicherweise sanktioniert zu werden. Auch die Liga selbst gab ein Statement gegen Rassismus und für eine tolerante (Basketball) Welt ab.

So trugen die Spieler von Brose Bamberg T-Shirts mit dem Aufdruck „Reform – we need to take action“ und einer Abbildung von Tommie Smith. Die Akteure der HAKRO Merlins Crailsheim hatten „Black Lives Matter“ auf ihre Warmup-Shirts gedruckt. Und Peyton Siva schrieb „Black Lives Matter“ auf seine Sneaker.

Für Siva, wie für viele andere US-amerikanische Spieler, die in München aufgelaufen sind bzw. noch auflaufen, dürften es schwierige Wochen gewesen sein: erst die Corona-Pandemie, die in den USA weit härter ausfällt als beispielsweise in Deutschland, dann die tödliche Polizeigewalt gegen Afroamerikaner und die daraus resultierenden Proteste gegen Rassismus.

„Am Anfang hat es mich beschäftigt“, erklärt Peyton Siva auf Frage von basketball.de, wie schwer es für ihn gewesen sei, sein Heimatland in diesen Zeiten zu verlassen, und ob ihn das bewege. „Aber als Basketballspieler versuchst du, deine Plattform zu nutzen, um ein Bewusstsein zu schaffen, was in der Welt passiert – nicht nur in den USA. Überall auf der Welt handeln Menschen rassistisch, und es gibt verschiedene Arten von Polizeigewalt. […] Natürlich ist dies in den Staaten nach den Morden an George Floyd und Breonna Taylor ein sehr großes Thema.“

Siva sieht sowohl das BBL-Final-Turnier als auch den Umstand, dass der Großteil von Sportligen und -wettbewerben ausgesetzt ist, als Chance:

„Gerade ohne Sport müssen wir weiterhin ein Bewusstsein schaffen, sodass mehr und mehr Menschen wirklich ihr Augenmerk auf die Ungerechtigkeit richten, die Schwarze erfahren“, findet Siva und meint zugleich: „Für mich war es eine Möglichkeit, zum Sport zurückzukehren, so meine Plattform zu nutzen und die Situation in ein anderes Licht zu rücken.“