Bamberg feiert Start-Ziel Sieg gegen Hamburg Towers

Brose Bamberg feiert gegen teilweise überforderte Hamburg Towers auswärts einen Start-Ziel Sieg. Zwei Hamburger Talente standen dabei bei beiden Teams im Spotlight.

1-3 versus 3-1. Kein Zahlendreher, sondern die Bilanzen der Hamburg Towers und Brose Bamberg vor der Partie in der Hamburger edel-optics.de Arena. Im Spiel des Bundesliga Dinos Bamberg gegen den Aufsteiger Hamburg stand dabei das ehemalige Hamburger Talent und der nun in Reihen der Bamberger stehende Louis Olinde im Spotlight.

Die 3400 Hamburger Fans mussten zu beginn lange stehen. Ganze vier Minuten brauchte die Heimmannschaft für ihren ersten Korb. Doch auch Bamberg tat sich schwer und konnte in den ersten drei Minuten nur per Dreipunktwurf nach Offensivrebound (von Olinde) punkten. Prince Ibeh erlöste die Fans nach knapp vier Minuten nach Durchstecker von Heiko Schaffartzik per Fingerroll. Towers-Coach Mike Taylor stellte schnell eine Small-Ball Lineup aufs Feld, um den Offensiv-Motor neu zu starten. Auf Betriebstemperatur kamen dabei allerdings die Franken, welche den Rost der ersten Minuten deutlich schneller abschütteln konnten und sich per 13:2-Lauf schnell auf 16:4 nach sechs Minuten absetzten. Hamburgs Talent Justus Hollatz war es dann, welcher eine Aufholjagd für die Heimmannschaft einleitete. Dennoch gehörte das erste Viertel verdient dem Tabellensechsten (20:12).

Für das erste Top-Ten-Play sorgte im zweiten Viertel Kevin Yebo, der einen Fehlwurf von Franke spektakulär per Putback-Dunk reinhämmerte. Die Euphorie in der Halle war allerdings nur von kurzer Dauer, da Yebo im Anschluss direkt den Ellbogen auspackte und Carrera an die Linie schickte. Yebo und Carrera lieferten sich in der Folge ein kleines Privatduell. Während der Hamburger per Basline-Drive einstopfte, traf der Venezolaner doppelt für Drei.

Das war auch das Motto des Spiels: Hamburg stopft und Bamberg zischt, was sich auch in der Folge durchsetzte. Selbstverständlich auf Kosten der Heimmannschaft, die von draußen wenig Glück hatte und kontinuierlich weiter ins Hintertreffen kam. Assem Marei setzte vor der Halbzeit zur persönlichen Zonen-Dominierungs-Tour an. Nicht zu stoppen war der bullige Ägypter, erzielte sieben Punkte in Folge und sorgte für einen deutlichen 48:28-Halbzeitstand.

Wie ein junges Wildpferd preschte die Heimmannschaft aus der Kabine, erzielte nicht nur sechs Punkte in Folge, sondern sammelte in Rekordzeit vier Fouls. Generell kam nach der Halbzeit wenig Spielfluss auf. Nach nur vier gespielten Minuten hatten beide Mannschaften die Teamfoulgrenze erreicht.

Zurück im Hamburger Talent-Check konnten sowohl Hollatz als auch Olinde in verschiedenen Rollen überzeugen. Der 21-jährige Bamberger überzeugte am defensiven Brett und sammelte viele Abpraller, während Hollatz offensiv als Spielgestalter überzeugte. Hamburgs Aufbautalent war es dann auch, der mit dem letzten Wurf des Viertels für einen ausgeglichenen Spielabschnitt hätte sorgen können. Der Buzzerbeater verfehlte jedoch knapp sein Ziel, sodass Bamberg mit einem ordentlichen Polster (68:45) in das letzte Viertel ging.

Im letzten Viertel blieb alles so wie es ist! Nur, dass die Hamburger ihren Touch von der Dreierlinie wieder fanden. Schaffartzik und Beech streuten aus der Distanz ein. Auf Bambergs Seite überzeugte das Kollektiv. Knapp fünf Minuten vor Spielende durfte dann auch das dritte Hamburger Talent, Rene Kindzeka, Bundesligaluft schnuppern.

Für die Nachwuchsarbeit im deutschen Basketball sprach dann die Schlussphase. Außer Marei standen ausschließlich Spieler mit deutschem Pass auf dem Parkett. In einem Hin und Her, in dem beide Teams mit tollem Fair-Play überzeugten, tüteten die Gäste ihren Sieg souverän und verdient ein (89:59).

Mike Taylor (Towers Coach): „Ich bin nicht zufrieden mit unserer Leistung und unserem Zusammenspiel. Wir waren sehr gut auf das Spiel vorbereitet. Die Niederlage lag an unserem schlechten Zusammenspiel. Das war ein verdienter Sieg für Bamberg. Heute hat Justus [Hollatz] eine gute Leistung gezeigt. Justus zieht sehr gut zum Korb und findet den offenen Mann. Er war, ohne Zweifel, ein Lichtblick in diesem Spiel. Was er in seinem Alter in dieser Liga zeigt, ist wirklich beeindruckend. Auch Kevin Yebo war ein Lichtblick, er hat eine tolle Aggressivität gezeigt.“

Louis Olinde (Forward, Bamberg): „Das lief ganz gut für uns. Wir haben gut angefangen und hatten zur Halbzeit einen guten Vorsprung erspielt, den wir dann in der zweiten Hälfte gut verwalten konnten. Ich freue mich sehr für Hamburg, dass sie in der ersten Liga spielen und freue mich auch sehr für Marvin [Willoughby]. Hoffentlich schaffen sie es dieses Jahr, dann bin ich mir sicher, dass der Weg weiter nach oben geht.“

Benka Barloschky (Towers, Co-Trainer): „Bamberg ist eine sehr gute Mannschaft. Wir haben es nicht geschafft, über 40 Minuten eine Energieleistung zu bringen, die uns in eine Position gebracht hätte, das Spielergebnis anders gestalten zu können. Offensiv haben wir nicht die Würfe herausgespielt, die wir uns im Training rausspielen.“

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