Berlin entscheidet Ost-Duell gegen Chemnitz klar für sich

Am Sonntag ist es zum ersten Ost-Duell zwischen ALBA BERLIN und den NINERS Chemnitz gekommen. Nach dem EuroLeage-Nailbiter gegen München geht es für die Albatrosse diesmal ruhiger zu.

Die NINERS Chemnitz kamen frischer in die Partie. Nach der Verletzung von Berlins Point Guard Jayson Granger schienen die Sachsen ALBAs etablierten Nachwuchsspielmacher Jonas Mattisseck in die Verantwortung nehmen zu wollen. Von Beginn an pressten die 99ers über das ganze Feld und probierten auch nach vorne ein hohes Tempo zu spielen. Auch hier forcierte Marcus Thornton auf Chemnitzer Seite viele Pick-and-Rolls, in denen Mattisseck nicht immer gut aussah.

Berlins Coach Aito sah sich gezwungen, nach einem 2:6-Rückstand eine Auszeit zu nehmen, um die gute Stimmung auf Chemnitzer Seite zu unterbrechen. Mattissecks Backcourt-Partner Maodo Lo übernahm nach der Auszeit das Kommando und brachte die Pick-and-Roll-Maschine der Albatrosse ins Laufen. Trotz einiger defensiver Highlight-Plays der NINERS sezierten die erfahrenen Berliner die Rotationen des Aufsteigers und spielten sich in einen Rausch. Chemnitz probierte sich kurz vor Ende des Viertels an einer Matchup-Zone aus, die jedoch nicht die erwünschte Wirkung zeigte. Ein 12:0-Lauf sorgte für klare Verhältnisse zur Viertelpause (17:6).

Gemeinsam liefen Mattisseck und Lo dann im zweiten Viertel auf. Chemnitz presste nach wie vor die auf den kleinen Positionen dünn besetzten Berliner, jedoch mit mäßigem Erfolg. Trotz einiger schöner defensiver Einzelaktionen (Highlight-Block von George King) war die Heimmannschaft überlegen. Ein Ausrufezeichen kam dann von Simone Fontecchio, der sich sehr über die späte Helpside der Chemnitzer freute und über Jan-Niklas Wimberg dunkte.

Chemnitz strauchelte, fing sich und fand immer wieder die passenden Antworten. Allen voran Jonas Richter war präsenter und belohnte seine eigene harte Arbeit mit einem And-One und weiteren Abschlüssen unter dem Korb. Im Angriff nutzte ALBA derweil alle Fauxpas, die Chemnitz anbot: Ballwatching, sehr tief stehende Helpside – fast immer wurde der Ball von der Heimmannschaft gut laufen gelassen und fand wieder und wieder einen freien Schützen. Der 34:27-Halbzeitstand spiegelte das Spielgeschehen gut wieder.

Zweite Hälfte, das gleiche Spiel

ALBA zeigte in der zweiten Hälfte weiterhin eine effektive Offense, einzig Johannes Thiemann und eben Mattisseck blieben bislang ohne Korberfolg. Chemnitz probierte sich im Angriff mit mehr simpleren Sets aus und spielte viel Pick-and-Roll. Vor allem Richter machte als Abroller einen guten Job und scorte effektiv. Genau so wie George King, der einen unfassbaren Alley-Oop-Tomahawk-Poster Dunk aus dem Break für die Gäste reinhämmerte. Die Heimmannschaft, um Marcus Eriksson, zeigte sich allerdings unbeeindruckt und kontrollierte weiterhin das Tempo. ALBAs Routiniers konnten den Vorsprung zum Viertelende auf 60:49 ausbauen.

Im letzten Viertel zeigte eine erfahrene Albatross-Fünf den Gästen ihre Grenzen auf. Vor allem Eriksson hielt weiter fleißig drauf und kam am Ende auf 20 Zähler, ehe mit fünf Minuten Restspielzeit beide Coaches ihren Nachwuchsspielern viel Spielzeit ließen. Malte Delow bedankte sich und punktete das erste mal in seiner jungen Karriere zweistellig für die Berliner, die mit 83:65 und mit nur einem Führungswechsel einen klaren Start-Ziel-Sieg zum Wochenabschluss einfahren konnten.

Stimme zum Spiel

Rodrigo Pastore, Head Coach der NINERS Chemnitz: „Unser Fokus liegt gerade darauf, auf den Ball aufzupassen. Heute war das ein Schritt in die richtige Richtung. Noch profitieren wir aber nicht von unserer Ballbewegung, wie es die guten Mannschaften tun. […] Uns fehlt ein Spieler, der zum Korb kommt; wir gehen nicht sehr häufig an die Linie. Und wenn man dann noch keine Dreier trifft… […] Jonas Richter hat heute einen guten Job erledigt. Ich erwarte eigentlich noch mehr von ihm, aber es ist auch erst sein erstes Jahr in der Liga.“