Russische Invasion in die Ukraine: Auswirkungen auf den europäischen Basketball

Nach der Invasion Russlands in die Ukraine und Krieg auf europäischem Boden wird der Basketball zur Nebensache. Als Basketball-Portal wollen wir dennoch darauf blicken, welche Auswirkungen die Ereignisse in der Ukraine auf den europäischen Basketball haben.

Barcalona reist nicht nach St. Petersburg

Als erstes EuroLeague-Team hatte der FC Barcelona eine Entscheidung getroffen. Vor Abflug in Barcelona Richtung Russland hatte sich der spanische Club entschieden, die Reise (vorerst) nicht anzutreten, wie BasketNews meldete. Für Barcelona waren am 25. Februar ein Spiel in St. Petersburg und am 27. Februar eine Partie bei CSKA angestanden. Zunächst soll sich der Club aber noch offen gehalten haben, am Spieltag nach Russland zu fliegen.

Kalev steigt aus der VTB League aus

Der estnische Club Kalev/Cramo ist der einzige aus dem Baltikum, der in der länderübergreifenden VTB League aktiv ist. Nun hat Kalev seinen Austritt aus der Liga erklärt. „Nach der russischen Aggression, die zum Krieg in der Ukraine geführt hat, sehen wir keine Möglichkeit, dort weiterzuspielen“, erklärte der estnische Club. Acht der bis dato zwölf Mannschaften der VTB League kommen aus Russland.

Zalgiris Kaunas will alle Spiele gegen russische Teams boykottieren

Noch ehe die EuroLeague eine Entscheidung getroffen hatte, schritt Zalgiris Kaunas voran. Der litauische Rekordmeister erklärte, in dieser regulären Saison nicht mehr nach Russland zu reisen. Am 25. März hätte Zalgiris bei CSKA Moskau, am 8. April bei Zenit St. Petersburg gespielt. Mehr noch: „Wir werden mit den Teams aus dem Westen Europas sprechen und vorschlagen, einen gemeinschaftlichen Beschluss zu treffen, nicht nur nicht in Russland zu spielen, sondern alle Partien gegen russische Clubs zu boykottieren“, erklärte Zalgiris-Geschäftsführer Paulius Motiejunas.

WM-Quali-Spiel in Russland findet statt

Im Vorfeld des aktuellen Länderspielfensters hatte die FIBA die WM-Qualifikationsspiele zwischen der Ukraine und Spanien sowie Belarus und Großbritannien abgesagt. Am Donnerstag wurde dennoch in Russland gespielt: Die niederländische Nationalmannschaft gastierte in Perm und verlor gegen die russische Auswahl mit 69:80.

Alle EuroLeague-Spiele mit russischer Beteiligung abgesagt

Nachdem der FC Bayern München um eine Verlegung des Heimspiels gegen CSKA Moskau gebeten hatte, ist die EuroLeague nicht nur dieser Anfrage nachgegangen, alle drei Partien mit russischer Beteiligung am 27. Spieltag sind abgesagt worden. Dabei griff der 151. Paragraph der EuroLeague-Statuten, wonach auf Grund „unvorhergesehener Umstände“ Partien auf Beschluss des EuroLeague-Geschäftsführers abgesagt werden können.

Wie es in der EuroLeague sowie generell im europäischen Basketball weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Die EuroLeague und deren 18 Clubs werden sich am Freitag, dem 26. Februar, besprechen.

Ukrainischer Club Prometey spielt in Bulgarien

Die Damen-Mannschaft des ukrainischen Clubs BC Prometey absolviert ihr Heimspiel im EuroCup an diesem Donnerstag im bulgarischen Plowdiw. Dort steht für Prometey das Achtelfinalhinspiel gegen Mersin an.

Ukraine tritt in der WM-Quali in Spanien an

Trotz der russischen Invasion wird die Herren-Nationalmannschaft der Ukraine am Donnerstag auf dem Parkett stehen. In Cordoba geht es für die Ukraine in der WM-Qualifikation gegen Spanien. Beim Eintreten in die Halle wurde die Mannschaft mit Applaus begrüßt.

Zweiter Club verlässt VTB League

Nach dem estnischen Club Kalev hat mit dem polnischen Team Zielona Gora eine zweite Mannschaft die VTB League verlassen. Dort ist unter anderem der langjährige BBL-Spieler David Brembly aktiv. „Momentan gibt es wichtigere Dinge als Basketball. Wir stellen uns gegen Krieg und Gewalt. Wir setzen unsere Teilnahme am Wettbewerb aus“, erklärte der Club.

EuroLeague: keine Heimspiele für russische Teams

Die russischen Teams dürfen weiter in der EuroLeague spielen. Jedoch hat die EuroLeague nach einem Meeting mit den 18 Clubs erklärt, dass CSKA Moskau, Zenit St. Petersburg und UNICS Kazan ihre Heimspiele auf neutralem Boden austragen müssen. Partien zwischen zwei russischen Clubs werden aber weiterhin in Russland stattfinden. Auch auf den EuroCup werden diese Entscheidungen übertragen.

Laut BasketsNews soll sich Zalgiris Kaunas für härtere Sanktionen gegen die russischen Teams eingesetzt haben. Im Vorfeld hatte der Club klargemacht, überhaupt nicht mehr gegen russische Teams antreten zu wollen. Tut dies Zalgiris mehr als einmal nicht, könnte der Traditions-Club aus der EuroLeague ausgeschlossen werden.

WM-Quali-Spiele von Russland und Belarus abgesagt

Die FIBA hatten die WM-Qualifikationsspiele zwischen den Niederlande und Russland (ursprünglich für den 27.2. angesetzt) sowie Großbritannien und Belarus (28.2.) verschoben. Als Grund nannte der Basketball-Weltverband die „aktuelle Sicherheitssituation“. Während auch das Hinspiel Großbritanniens in Belarus abgesagt worden war, spielte die Niederlande am 24. Februar in Russland – am Tag der russischen Invasion in die Ukraine. Wie der niederländische Basketballverband in einer Stellungnahme erklärte, war man bereits vor der russischen Invasion in Perm angekommen und hatte sich dementsprechend auf das Spiel vorbereitet. Nach interner Besprechung sei man zu dem Entschluss gekommen, anzutreten.

Tornike Shengelia „betet für die Ukraine“

Aus Solidarität zur Ukraine hat Tornike Shengelia sein Facebook-Profil aktualisiert und sein Profilphoto mit einer ukrainische Flagge versehen. Zudem schrieb er in einem Post: „Ich bete für die Ukraine! Bleibt stark“. Shengelias Social-Media-Aktion ist dahingehend besonders, da der georgische Nationalspieler für den russischen Club CSKA Moskau aktiv ist.