Bayern verpasst gegen Barcelona Einzug ins Final Four

Der FC Bayern München verpasst einen historischen Einzug ins EuroLeague Final Four. Dem FC Barcelona muss sich der Basketball-Bundesligist auf Grund eines schwachen Viertels geschlagen geben.

„Es ist ein Privileg, sich in den Mund des Hais zu begeben.“ Mit diesen Worten hatte Andrea Trinchieri nach dem Sieg des FC Bayern München im vierten Spiel gegen den FC Barcelona auf die entscheidende fünfte Partie vorausgeblickt: auswärts, beim Hauptrundenersten, um den Einzug in das EuroLeague Final Four.

Nach 20 Minuten sah es so aus, als könnten sich die Bayern unbeschadet aus dem Mund befreien – nach der Pause biss der Favorit aber zu. Mit 72:81 unterlagen die Münchener, da Barcelona das dritte Viertel mit 29:15 dominierte.

Damit haben die Münchener es verpasst, als erstes deutsches Team in der EuroLeague-Geschichte in das Final Four einzuziehen. 14 Mal wurde seit der Saison 2008/09 eine Playoff-Serie in der EuroLeague in einem fünften Spiel entschieden, immer hat sich die Heimmannschaft durchgesetzt. Das erfuhren die Münchener bereits in der vergangenen Saison, als sie Armani Mailand über die volle Distanz zwangen, aber die entscheidende fünfte Partie auswärts verloren.

„Ich war noch nie so stolz auf meine Spieler wie heute“, blickte Trinchieri dennoch zufrieden auf die Serie gegen den Titelkandidaten. „Wir könnten jetzt stundenlang über Fehler sprechen, doch sie haben heute Abend wieder drei unglaubliche Viertel hingelegt und sind dabei über ihr Limit gegangen; so weit, wie es eben ging.“

Nachdem Barcelona im vierten Spiel nur auf 52 Punkte gekommen war, erzielten sie allein in der zweiten Hälfte der fünften Partie 50 Zähler. „Barcelona kam gut in die zweite Hälfte, wir haben sie zu einfachen Punkten kommen lassen, was wir in der ersten Hälfte nicht zugelassen haben“, musste Ognjen Jaramaz anerkennen. „Das dritte Viertel war der Knackpunkt.“

Dort pflegten die Hausherren offensiv mehr ihren Stil, zudem hatten sie in Nicolas Laprovittola (26 Pkt in 29:39 Min) den überragenden Akteur. Defensiv zwang Barcelona die Bayern zu vielen schwierigen Würfen mit Ablauf der Wurfuhr – die die Münchener teils sogar trafen.

Am Ende wird sich Andrea Trinchieri auf Grund dieser letztlich starken EuroLeague-Saison der Münchener sicherlich ein Glas gönnen. Auch Sarunas Jasikevicius darf mit Wohlwollen auf die Serie zurückblicken. „Er weiß definitiv mehr über Wein als ich“, sagte Barcelonas Coach auf der Pressekonferenz zum Trainerduell gegen Trinchieri. „Möglicherweise weiß er auch mehr über Basketball als ich. Ich bin froh, so einen Gegner zu haben. Das macht mich zu einem besseren Coach.“