Erster Saisonsieg für Würzburg – bleibt Noah Allen?

Nach zwei Auswärtsniederlagen hat s.Oliver Würzburg im ersten Heimspiel der Saison den ersten Saisonsieg eingefahren. Die Mannschaft von Coach Denis Wucherer besiegte vor heimischer Kulisse die BG Göttingen mit 90:75.

Hulls und Koch machen den Unterschied

s.Oliver Würzburg hat gegen die BG Göttingen einen souveränen Erfolg eingefahren. Dabei starteten die Gastgeber durchaus holprig in die Begegnung und lagen im ersten Viertel früh mit sechs Punkten hinten. Erst als die zweite Fünf das Parkett betrat, kam der Würzburger Angriff ins Rollen. Darunter befanden sich auch die zwei besten Akteure des Abends: Jordan Hulls und Florian Koch. Die beiden Wurfspezialisten trafen extrem hochprozentig und waren hauptverantwortlich dafür, dass sich die Unterfranken im zweiten Viertel absetzten und auch nach einem kleinen Durchhänger zu Beginn des dritten Viertels letztlich einen souveränen Sieg einfuhren.

„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, bilanzierte Göttingens Coach Johan Roijakkers nach der Partie. „Ich muss noch mal in meinem Scoutingreport nachsehen, ob drinsteht, dass Jordan Hulls Dreier werfen kann. Das war in der letzten Saison schon das Problem, und auch heute hat er den Unterschied ausgemacht. Unsere Verteidigung war einfach sehr schwach.“ Der Niederländer spielte dabei auf das letzte Aufeinandertreffen im vergangenen Februar an, in dem Hulls 26 Punkte erzielte und acht seiner zehn Dreipunktewürfe getroffen hatte. Diesmal kam der 29-Jährige auf 24 Zähler (8/11 FG, 4/5 3FG).

Doch auch Koch gebührt laut Wucherer ein Sonderlob. Der Forward legte 19 Punkte (7/11 FG, 5/7 3FG) und sechs Rebounds auf. „Seine Leistung ist ein Resultat des Sommers, in dem er hart an sich gearbeitet hat“, sagt Wucherer über den 27-Jährigen, der in der Offseason etwa acht Kilogramm an Muskelmasse gewonnen hat und nun auch körperlich besser dagegenhält. „Er nimmt die Würfe mit Selbstvertrauen. Außerdem ist er ein besserer Verteidiger geworden. Er und Hulls haben heute den Unterschied ausgemacht.“

Dennoch war Wucherer nicht 100-prozentig zufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Zum einen merkte er die hohe Anzahl an Ballverlusten an: „Unsere 22 Turnover haben dafür gesorgt, dass Göttingen 13 Würfe mehr genommen hat. Solch eine Statistik kann gerne mal nach hinten losgehen.“ Zudem kritisierte er die „Schlafwagen“-Starting-Five des ersten und dritten Viertels, die nicht den Basketball spielte, den sich der Übungsleiter vorstellt. „Ich mag die Energie, die wir mit Hulls, Koch, Hoffmann, Haßfurther gezeigt haben. Wir wollen schneller spielen, denn das passt auch eher zu uns, als sich jeden Sieg erarbeiten zu müssen“, so der 46-Jährige.

Auf Seite der Göttinger war insbesondere der ehemalige U20-Nationalspieler Bennet Hundt hervorzuheben. Der Point Guard gelang immer wieder per Drive in die Zone des Gegners und bediente punktgenau die Mitspieler in den Ecken. Am Ende kam Hundt auf zehn Punkte und 14 Assists. Top-Scorer der Niedersachsen war Terry Allen mit 21 Zählern (8/14 FG, 4/7 3FG). Zudem fing er sieben Rebounds.

Vertrag von Noah Allen läuft aus

Auch der Würzburger Allen war nach der Partie Thema. Schließlich läuft der Vertrag des Small Forwards am 14. Oktober aus. In den ersten beiden easyCredit BBL-Partien kam der 24-Jährige auf ordentliche sieben Punkte und fünf Rebounds in knapp 26 Minuten pro Partie. Im Pokal-Achtelfinale in Berlin kam Würzburgs Starter auf der Drei auf zwei Punkte und zwei Rebounds. Einen Verbleib des Erstjahresprofis konnte Wucherer nicht garantieren, was jedoch nicht am Spieler selbst liege. „Wir haben das Gefühl, dass wir eventuell auf den großen Positionen etwas unterbesetzt sind“, erklärt der Baskets-Coach. „Noah ist ein toller Typ und passt auch gut in die Mannschaft, aber wir schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, einen größeren Spieler zu holen. Denn wir haben mit Felix Hoffmann, Florian Koch und Joshua Obiesie genug Leute, die die Drei abdecken. Was uns fehlt, ist ein kräftiger Power Forward. Wenn sich auf den großen Positionen jemand verletzt, wäre die Rotation sehr eng.“

Es ist also Spannung geboten, ob es bei s.Oliver Würzburg demnächst noch zu einer Kaderveränderung kommt. Zuvor steht aber am Sonntag in einer Woche das Franken-Derby bei medi bayreuth auf dem Programm.