RASTA-Wunder: Vechta gewinnt trotz 27-Punkte-Rückstand

Was für ein Comeback von RASTA Vechta! Die Niedersachsen gewinnen gegen die Basketball Löwen Braunschweig, obwohl sie im vierten Viertel mit 27 Punkten Differenz im Rückstand liegen.

9:10 Minuten im vierten Viertel zu spielen, ein 63:90 steht beim Duell zwischen RASTA Vechta und den Basketball Löwen Braunschweig auf der Anzeigetafel. Und dennoch gehen die RASTAner am Ende mit 106:103 als Sieger vom Parkett.

Den Niedersachsen glückt wohl eine der größten Comeback-Geschichten der BBL-Historie, um den fünften Ligaserie in Serie einzufahren. Mit 43:15 entscheiden die Gastgeber den letzten Durchgang für sich. Damit stellte Vechta einen neuen Rekord für Punkte in einem Viertel auf (seit der digitalen Datenerfassung 1998/99). Den hatten bislang die MHP RIESEN Ludwigsburg mit 42 Zählern gehalten.

14 ihrer 24 Feldwürfe verwandeln die Vechtaer in jenem Abschnitt, darunter sechs Dreier. Vor allem Philipp Herkenhoff (20 Pkt, 7/11 FG), Steve Vasturia (19 Pkt, 8 Ast) und Ishmail Wainright (11 Pkt) übernehmen dabei. Bei 52 respektive 33 Sekunden zu spielen gleichen Vasturia und Wainright die Partie aus.

Beim Stand von 103:103 vergab Braunschweigs Kostja Mushidi seinen Drei-Punkte-Versuch, auf der Gegenseite wurde Vasturia bei drei Sekunden auf der Uhr von Joe Lawson gefoult. Vasturia traf den ersten und verfehlte absichtlich den zweiten Freiwurf, doch Herkenhoff schnappte sich den Offensiv-Rebound und besorgte an der Linie den Endstand.

„Ich denke, wir alle sind uns darin einig, dass im RASTA Dome gerade Geschichte geschrieben wurde. Und ich darf heute noch einmal mein Credo hervorholen: Charakter ist wichtiger als Talent“, erklärte RASTA-Coach Pedro Calles auf der Pressekonferenz – schien aber nicht mit jedem seiner Spieler zufrieden zu sein:

„Dafür brauchen wir echte Kämpfer. Aber ich muss jetzt auch sagen, dass nicht alle in dieser Mannschaft solche Kämpfer sind. Das gute ist, dass diese Spieler sich an anderen im Team orientieren können – sie sollten ihnen folgen. Denn wenn dem nicht so ist, ist das hier keine gute Beziehung zwischen ihnen und dem Klub.“

Braunschweigs Coach Pete Strobl war natürlich enttäuscht: „Auf jeden Fall tut es wahnsinnig weh, so ein Spiel zu verlieren. Wir waren als Mannschaft nicht bereit, um den Deckel endgültig draufzumachen. Auch haben wir uns in dem ein oder anderen Moment zu früh gefeiert.“