Audio-Reportage: Joel Aminu und Lars Thiemann beim Scorers 1st Player Development Camp

Joel Aminu und Lars Thiemann arbeiteten Ende Juni bei einem Camp der Spieleragentur Scorers 1st an ihren Skills. An welchen genau, darüber sprechen der BBL-Aufsteiger und der College-Center in einer Audio-Reportage. Zudem kommen Agent Daniel Poerschke und Sportpsychologe Sebastian Altfeld zu Wort.

Für Joel Amniu hat die Käthe-Kollwitz-Halle in Hagen-Mitte eine ganz besondere Bedeutung. Zu JBBL-Zeiten nahm der Guard an WBV-Auswahl-Camps teil – wurde jedoch gecuttet. „Das ist ein Motivator, den ich für meine ganze Karriere mitgenommen habe: Ich will zeigen, dass ich in meinem Jahrgang einer der besten Spieler bin“, sagt Aminu. Der 26-Jährige, der in diesem Jahr mit RASTA Vechta in die BBL aufgestiegen ist, nahm Ende Juni / Anfang Juli an einem Player Development Camp der Spieleragentur Scorers 1st teil – in eben jener Halle.

An fünf Tagen arbeiteten insgesamt 43 Spieler – im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, von JBBL-Spielern bis zu Akteuren mit BBL-Erfahrung – mit unterschiedlichen Trainern an ihren Skills und machten zudem Athletiktraining. Unter anderem war auch Lars Thiemann vor Ort. Der 23-jährige Center, der 2019 mit der deutschen U20-Nationalmannschaft bei der EM die Bronzemedaille gewonnen hat, ist derzeit in der NCAA aktiv und demnach kein Teil einer Spieleragentur. Der gebürtige Leverkusener kann sich mit Beginn seiner Profikarriere einer Agentur seiner Wahl anschließen.

In der 17-minütigen Audio-Reportage spricht Thiemann darüber, was ihm persönlichen ein solches Camp bringt und woran er mit Blick auf seine letzte College-Saison arbeitet. Neben Thiemann und Aminu kommen auch Agentur-Chef Daniel Poerschke und Sportpsychologe Sebastian Altfeld zu Wort. Altfeld hielt einen Vortrag über den Umgang mit Druck und spricht über die gesteigerte Akzeptanz zur Mental Health.

Stimmen von den vier Gesprächspartnern

Joel Aminu über seine vergangene ProA-Saison und die kommende BBL-Spielzeit: „Mein Wurf ist deutlicher konstanter geworden. Wenn du werfen und ein bisschen verteidigen kannst, dann kannst du spielen. Ich durfte viel Verantwortung übernehmen. Ich denke, das wird helfen. […] Vor allem am Ballhandling muss ich arbeiten. In der BBL ist alles intensiver und physischer, es wird weniger gepfiffen, da muss man stark im Ballhandling sein, um als Guard nicht den Ball zu verlieren. Ich will auch das Pick-and-Roll besser lesen.“

Lars Thiemann über ein solches Camp: „Ich finde es einfach gut, mit vielen anderen deutschen Basketballern zusammen zu zocken, ein paar neue Leute kennenzulernen und sich gegenseitig zu challengen. Man hat während der Offseason sonst selten die Möglichkeit, zu solch einem Camp zu gehen, sehr individuell zu arbeiten und seine Skills weiterzuentwickeln. Hier ist es auch echt cool, dass so viele verschiedene Trainer vor Ort sind. So kann man von jedem Trainer eine unterschiedliche Sichtweise mitnehmen.“

Daniel Poerschke über die Aufgaben einer Spieleragentur: „Man kann den Begriff des Spielervermittlers oder der Agentur weit dehnen. Bin ich nur der Mensch, der einen Spieler mit einem Team zusammenbringt, den Vertrag abschließt, und dann melde ich mich nicht mehr? Das ist nicht unser Ansatz. Wir wollen uns mit dem Spieler beschäftigen, mit ihm langfristig arbeiten und ihm als Dienstleistung das anbieten, was er braucht.“

Sebastian Altfeld über das Theman Mental Health: „Die Präsenz, dass Sportpsychologie leistungsfördernd ist, ist definitiv da. Und auch die Akzeptanz, dass Sportler auch nur Menschen sind und einen Rucksack mit sich herumtragen, wird immer größer. Dennoch wird mit einer Depression leider immer noch assoziiert, dass ein Sportler langfristig nicht mit Druck umgehen kann – was so nicht stimmt. Wenn ich eine gute Reha nach einem Kreuzbandriss hatte, kann ich auch wieder auf höchstem Niveau performen – das ist ähnlich.“