Irrer Buzzer Beater: Leonard wirft Toronto ins Conference Finale

Die Toronto Raptors stehen im Eastern Conference Finale. Die Kanadier setzten sich in einem dramatischen siebten Spiel gegen die Philadelphia 76ers mit 92:90 durch.

Für den spektakulären Schlusspunkt der Serie sorgte Raptors-Superstar Kawhi Leonard per Buzzer Beater. Der Forward war dabei im Glück: So prallte der Ball einige Male am Ring ab, ehe er sich doch entschied, durch das Netz zu fliegen. Ein Moment, in dem die gesamte Arena für einige Sekunden den Atem anhielt. Obendrein war dies auch der erste Buzzer Beater in einem entscheidenden siebten Spiel in der Geschichte der NBA-Playoffs.

Leonard erzielte jedoch nicht nur den entscheidenden Korb, sondern war auch Top-Scorer der Begegnung mit 41 Punkten (16/39 FG). Zudem holte er acht Rebounds und drei Steals. Damit beantwortete der Finals-MVP von 2014 noch einmal eindrucksvoll die Frage, wer der beste Spieler der Serie war. Über die sieben Spiele erzielte der 27-Jährige durchschnittlich 34,7 Punkte und 9,9 Rebounds. Serge Ibaka war mit 17 Punkten und 8 Rebounds von der Bank ebenfalls ein wichtiger Faktor in Spiel sieben. Der Big Man verzeichnete zudem einen Plus-Minus-Wert von plus 22, was seine Bedeutung für das Team von Head Coach Nick Nurse unterstreicht. Mit seinen vier Offensiv-Rebounds stand der 29-Jährige sinnbildlich für die Dominanz der Raptors am offensiven Brett (16:5 Offensiv-Rebounds für Toronto).

Auf der anderen Seite stemmte sich die Starting Five der Sixers bis zum Ende gegen das Ausscheiden. Alle fünf Starter punkteten zweistellig, vor allem Center Joel Embiid (21 Pkt, 11 Reb). Die Partie war über die gesamte Spielzeit eng und umkämpft. Die höchste Führung spielte sich Toronto zu Beginn des dritten Viertels heraus (50:41), ehe Philly einen 16:0-Lauf hinlegte und damit die Begegnung drehte. Anschließend eroberten die Raptors Ende des Viertels wieder die Führung zurück.

Im Schlussabschnitt konnte sich kein Team entscheidend absetzen. In der Crunchtime taten sich beide schwer zu scoren. Insbesondere bei Philadelphia reihte sich trotz der vielen Stars auf dem Parkett ein misslungener Angriff an den nächsten. Einzig Jimmy Butler (16 Pkt, 5/14 FG) gelang es in den letzten drei Minuten einen Korb für die Gäste zu erzielen. Mit dem Treffer zum 90:90 vier Sekunden vor Schluss schürte er die Hoffnung, wenigstens die Overtime zu erreichen. Doch diese wurde danach von Leonard zerstört.

Während Philadelphia das bittere Aus hinnehmen muss, lebt für Toronto der Traum von der Meisterschaft weiter. Die Raptors treffen nun im Conference Finale auf die Milwaukee Bucks um Superstar Giannis Antetokounmpo. Die erste Partie der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag in Milwaukee statt.