Maodo – Matchwinner! Bayern entführt Overtime-Erfolg aus Berlin

Das erste Duell zweier deutscher Teams in der EuroLeague seit 2012/13 entscheidet der FC Bayern München bei ALBA BERLIN für sich. In einer eher schwachen Partie, mit aber einer nervenaufreibenden Crunchtime, avanciert Maodo Lo zum Matchwinner.

Die Bayern beendeten das zweite Viertel mit einem 8:0-Lauf. Zuvor hatten es die Berliner verpasst, sich gegen unkonzentriert agierende Gäste eine höhere Führung zu erspielen. Im zweiten Durchgang fanden die Gastgeber häufig ihre Abschlüsse aus dem Fastbreak. In einem Spiel, das mehr von Defense als Offense und mehr von technischen Fehlern und Ballverlusten beim Blockstellen geprägt war, ging es mit einer 30:28-Führung Münchens in die Pause.

Offensiv fanden die Münchener ihre Catch-and-Shoot-Schützen – mit Rhythmus begannen die Gäste auch das dritte Viertel, um ihren Vorsprung etwas auszubauen. Die Berliner mussten dann auf Peyton Siva verzichten, der sich am Oberschenkel verletzte.

Dafür übernahm Makai Mason ab Ende des dritten Viertels, führte die Berliner zurück und glich Anfang des Schlussabschnitts zum 50:50 aus. Die Schlussphase entschädigte für eine unterklassige Partie. Bei den Berlinern drehte nun Marcus Eriksson auf: mit zwei Dreiern in Folge, 84 Sekunden vor Schluss zur 68:63-Führung Berlins.

Dann tau(ch)te Maodo Lo auf und traf seinerseits zwei Dreier in Folge, den zweiten in den Schlusssekunden zum 72:72, um die Bayern in die Verlängerung zu retten.

In der Extrazeit verloren beide Teams offensiv komplett ihren Rhythmus. Beim Stand von 76:75 aus Sicht Berlins foulte Mason bei 12,5 Sekunden auf der Uhr unnötig Lo nahe der Mittellinie – der behielt die Nerven und versenkte beide Freiwürfe. Auf der Gegenseite fanden die Albatrosse keinen guten Abschluss mehr, Niels Giffey verfehlte seinen Dreier nach Aufsammeln eines Loose Balls.

Mit dem 77:76-Erfolg feiern die Münchener im siebten Auswärtsspiel dieser EuroLeague-Saison den ersten Erfolg in fremder Halle. Neben Lo (13 Pkt) sind Vladimir Lucic (19 Pkt, alle in der zweiten Hälfte, 4/4 3FG) und Greg Monroe (17 Pkt, 8/10 FG, 10 Reb) wichtige Erfolgsgaranten.

Die Berliner müssen derweil eine weitere bittere Niederlage gegen München einstecken, nach einigen verlorenen Finalspielen in der jüngeren Vergangenheit. Mason stellte mit 17 Zählern den Berliner Topscorer.

Die Bayern konnten bis auf den langzeitverletzten T.J. Bray auf alle Spieler zurückgreifen: Nach Josh Huestis stand auch Nihad Djedovic (elf Spiele verpasst) Coach Dejan Radonjic zur Verfügung, Leon Radosevic musste aussetzen. Bei den Berlinern kehrte Johannes Thiemann (acht Spiele verpasst) zurück.