Jahr eins nach Luka
Die Turkish Airlines Euroleague ist nach dem Wechsel von Luka Dončić in die NBA weiterhin das europäische Maß aller Dinge mit den üblichen Verdächtigen auf den Titel – und dem FC Bayern München, der ein Wörtchen um die Playoffs mitredet.
Die Euroleague hat in seiner 19-jährigen Geschichte viele Spieler zu Stars gemacht, viele Spiele zu legendären Partien und viele Liebhaber des Sports zu Fanatikern. Europäischer Spitzenbasketball ist das Nonplusultra im interkontinentalen Vergleich. Die NBA fristet im Vergleich zu den intensiv geführten Duellen des Europapokals ein 82 Spiele dauerndes Vorgeplänkel, ehe es in den Playoffs endlich hart auf hart kommt, um den Meister zu ermitteln.
In der Saison 2017/2018 bildete Luka Dončić, der junge Spielmacher von Real Madrid, das Gesicht der Liga. Ob er wollte oder nicht. Nahezu überall überschatteten die Meisterwerke des damals 18-jährigen Slowenen die anderen Topspieler. Aus gutem Grund: Es war sowohl die Art und Weise, wie das Jahrhunderttalent mit dem Basketball umging als auch die Erfolge, die er mit Real Madrid feierte. Die Krönung war der Euroleague-Titel 2017/2018 gegen Fenerbahçe Istanbul.
Fenerbahçe favorisiert, Pitino coacht Panathinaikos
Obwohl Dončić seit dieser Spielzeit bei den Dallas Mavericks sein Unwesen treibt, ist in der Euroleague nicht weniger Attraktivität geboten. 16 Teams kämpfen um die europäische Krone. Fenerbahçe, Real Madrid und CSKA Moskau führen das Tableau an. Dahinter lauern Traditionsclubs wie Anadolu Efes Istanbul, Olympiacos Piräus oder der FC Barcelona Lassa.
Alles wie immer, möchte man meinen. Alles so, wie auch vor der Dominanz Dončićs. Alles so, wie die Wettquoten bei BetVictor widerspiegeln. Doch weit gefehlt. Die Euroleague anno 2019 ist ausgeglichener den je. Wer hätte gedachte, dass Spitzenteams wie Panathinaikos Athen (seit kurzem von US-Legende Rick Pitino gecoacht!) oder Maccabi Tel Aviv um die Playoffs bangen müssen? Und dass der FC Bayern München im Konzert der Großen auch zu hören ist.
Bayern München mischt mit
Aktuell steht das Team von Coach Dejan Randonjic mit neun Siegen und neun Niederlagen auf dem siebten Rang (Stand: 10.1.2019). Noch stehen zwölf Partien auf dem Kalender, doch die Bayern wissen um ihre Qualtät und ihren tiefen Kader. Derrick Williams führt die Münchner mit 13,8 Punkten und 4,1 Rebounds pro Spiel an.
Dahinter verteilt sich die Scoring-Last – sieben weitere Münchner Profis erzielen im Schnitt mindestens sieben Punkte pro Partie. Diese Ausgeglichenheit und Unberechenbarkeit ist ein Schlüssel für den Erfolg. Sollten die Bayern den Sprung in die Playoffs schaffen, wären sie das erste deutsche Team überhaupt, dass soweit kommt.
Allerdings sind sie – anders als in der easyCredit BBL – keineswegs einer der Favoriten auf den Titel. Buchmacher rechnen dem einzigen deutschen Vertreter in Europas Königsklasse nur eine 1:67 Chance zu – nur Gran Canaria, Buducnost und Darussafaka werden schwächer eingestuft. Die nächsten Spiele der Münchner werden es zeigen gegen die direkte Konkurrent CSKA Moskau, Khimki Moskau und Titelfavorit Fenerbahçe.