Schlussspurt in den nationalen Basketball-Meisterschaften – Vorfreude auf Olympia

Die nationalen Ligen befinden sich in den Playoffs, während die Basketballfans bereits auf die Olympischen Spiele schauen. Für die Deutschen Herrenauswahl heißt es allerdings erst einmal, sich zu qualifizieren.

Playoff-Finale ohne Hauptrunden-Sieger

In der Basketball-Bundesliga läuft aktuell das Playoff-Finale, das im „Best-of-Five“-Modus ausgetragen wird. Dabei stehen sich der FC Bayern München und ALBA Berlin gegenüber. Dies kommt vielleicht nicht so überraschend, aber die Hauptrunde schloss eine andere Mannschaft als Erster ab. Die MHP Riesen Ludwigsburg ließen alle anderen Teams hinter sich. Dabei setzten sie sich zu Hause auch gegen die beiden Playoff-Finalisten durch, kassierten aber auswärts zwei Niederlagen.

In den Playoffs reichte es schon im Viertelfinale nur zu einem mühsamen 3:2 gegen den Tabellenachten Brose Baskets Bamberg. Der Halbfinaleinzug wurde durch drei Heimsiege klargemacht. Im Halbfinale startete Ludwigsburg mit einem 101:98 gegen den FC Bayern München, musste sich aber im zweiten Heimspiel mit 72:82 geschlagen geben. Dies konnten die Riesen im Münchner Audi Dom nicht mehr korrigieren. Die Hauptrunde schloss Bayern, immerhin Meister von 2014, 2018 und 2019, als Vierter ab.

Schon im Viertelfinale musste der Hauptrundendritte EWE Baskets Oldenburg die Segel streichen. Die Niedersachsen verloren gegen ratiopharm Ulm nach Spielen 1:3. Für die Ulmer war dann gegen den Hauptrundenzweiten und Titelverteidiger ALBA Berlin mit 1:3 Schluss.

Im Finale stehen sich also die Meister der letzten drei Jahre gegenüber. Angesichts der Hauptrunde dürfte ALBA leichte Vorteile haben. Wer sein Wissen in einen Gewinn umwandeln möchte, kann online Basketball wetten. Die Bayern sollte niemand abschreiben, denn beide Teams standen sich Mitte Mai schon im Pokalfinale gegenüber. Damals gewannen die Männer von der Isar 85:79. Ein Vorteil war sicher, dass das Spiel im Münchner Audi Dom stattfand. Im Meisterschaft-Playoff-Finale haben die Berliner dreimal Heimrecht, Bayern nur zweimal.

NBA: Lakers schon draußen

In der NBA spielte Titelverteidiger Los Angeles Lakers in der Western Conference schon in der Hauptrunde keine gute Saison. Am Ende wurde es Platz sieben, was für die erste Runde der Playoffs reichte. Dort war für das Team, in dem auch der Deutsche Dennis Schröder spielt, gegen die Phoenix Suns Feierabend. Besser erging es dem Ortsrivalen LA Clippers, die sich mit 4:3-Spielen gegen die Dallas Mavericks durchsetzen.

Im Halbfinale der Western Conference spielen die besten vier Teams gegeneinander. Im Modus „Best-of-seven“ stehen sich Utah Jazz und die Los Angeles Clippers sowie die Phoenix Suns und die Denver Nuggets gegenüber. Die Sieger spielen um den Einzug in das Finale der NBA-Meisterschaft

Glaubt man den NBA Quoten der Wettanbieter, kommt der große Favorit aus der Eastern Conference. Die Brooklyn Nets liegen hier deutlich vor Utah Jazz und den Los Angeles Clippers, die sich ja im Halbfinale im Westen gegenüberstehen. Sieger der Hauptrunde der Eastern Conference waren die Philadelphia 76ers, deren letzte US-Meisterschaft 38 Jahre zurückliegt.

Sie spielen im Halbfinale der Eastern Conference gegen die Atlanta Hawks, deren einziger Meistertitel aus dem Jahr 1958 stammt. Die Brooklyn Nets treffen auf die Milwaukee Bucks und haben die ersten beiden Playoffs schon gewonnen.

Eine deutsche Beteiligung gibt es also nicht mehr, wenn es um die Meisterschaft der NBA geht. Dies heißt aber nicht, dass sich die deutsche Herren-Nationalmannschaft mit voller Kapelle auf die Olympiaqualifikation vorbereiten kann.

Erreicht das DBB-Team die Olympia-Teilnahme?

Das Qualifikationsturnier wurde vom Weltverband ebenso wie Olympia wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben. Es geht dabei um einen verbleibenden Platz. Das Turnier findet in Split statt, wo sechs Mannschaften zunächst in zwei Gruppen gegeneinander antreten.

Für die Deutschen wird es in der Gruppe A nicht einfach. Gegner sind der Weltranglisten-Neunte Russland und Mexiko, das in dieser Liste auf Platz 24 geführt wird. Die Deutschen sind 17. Favorit dürfte also Russland sein. Allerdings reicht für die Teilnahme am Halbfinale Platz zwei in der Gruppe. Ein Sieg gegen Mexiko wäre zunächst wichtig. Im Halbfinale ginge es dann gegen den Ersten der Gruppe B, in der Brasilien (11. der Weltrangliste), Kroatien (14.) und Tunesien (34.) antreten. Die Sieger der Halbfinals spielen den Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Tokio aus.

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes wird leider nicht in Bestbesetzung antreten können. Mit Daniel Theis und Isaiah Hartenstein fehlen mindestens zwei der NBA-Stars. Beide Spieler sind in der NBA Free Agents, sie haben also für die neue Saison noch keinen neuen Vertrag. Die neue Vertragsrunde beginnt erst am 2. August. Mit einer Verletzung ist es schwer, ein entsprechendes Papier zu bekommen. Dies bedeutet, dass das DBB-Team auch bei einer Qualifikation in Tokio auf beide Spieler verzichten müsste. Das Turnier in Japan findet zwischen dem 25. Juli und 7. August statt.

Gruppengegner wären Australien und Nigeria

Acht Mannschaften haben sich bereits für das Olympiaturnier qualifiziert:

Iran
Frankreich
USA
Australien
Nigeria
Argentinien
Japan
Spanien

Hinzu kommen vier Qualifikanten. Dafür gibt es neben dem Turnier in Split drei weitere Runden in Victoria (Kanada), Belgrad und im litauischen Kaunas. Schafft es Deutschland nach Tokio, würden in der Gruppe B Australien (Weltranglistendritter) und Nigeria (22.) warten. Als vierte Mannschaft kommt der Sieger des Qualifikationsturniers aus Belgrad hinzu. Favoriten dürften Serbien und Italien sein. Außerdem sind bei diesem Turnier die Dominikanische Republik, die Philippinen, Puerto Rico und der Senegal am Start.

Eins steht fest: Der Basketball-Sommer wird spannend. Ob der DBB eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten. Die Frauen-Nationalmannschaft hat sich für Tokio leider nicht qualifiziert.