Raoul Korner verlässt medi bayreuth

Nach sechs Jahren als Head Coach von medi bayreuth wird Raoul Korner die Oberfranken zum Saisonende verlassen. Beide Seiten einigten sich darauf, den Vertrag nicht zu verlängern.

Eine Ära geht zu Ende: Nach sechs Jahren trennen sich die Wege von Raoul Korner und medi bayreuth. Beide Seiten einigten sich darauf, den Vertrag des Head Coaches über die aktuelle Saison hinaus nicht zu verlängern.

Korner hatte im Sommer 2016 die Bayreuther übernommen und direkt in seiner ersten Saison zur ersten BBL-Playoff-Teilnahme nach 1996 geführt. Auch in der Folgesaison sollten die Oberfranken die Playoffs erreichen, in den vier Jahren danach sollte dies Bayreuth aber nicht mehr schaffen.

Auch international wussten die Bayreuther einen Eindruck zu hinterlassen: So erreichte die Korner-Truppe 2019/20 das Halbfinale des FIBA Europe Cups, eine Titelchance war den Oberfranken durch den Saisonabbruch aber nicht vergönnt. In der Saison 2017/18 qualifizierten sie sich in der FIBA Basketball Champions League für das Viertelfinale.

„Sechs Jahre an einem Standort zu bleiben, ist für einen Coach im modernen Basketball nicht alltäglich“, äußerte sich Raoul Korner zu seiner Zeit in Bayreuth. „Man hat es mir sehr leicht gemacht, mich sofort voll mit dem Standort zu identifizieren und über eine so lange Zeit alles dafür zu geben.“

Jedoch äußerte sich der österreichische Nationaltrainer in den vergangenen Jahren auch kritisch hinsichtlich der infrastrukturellen Bedingungen – in Bezug auf Trainingsmöglichkeiten und Halle. „Es sind die schlechtesten [Bedingungen], die ich jemals gesehen habe, inklusive meinen Stationen in Österreich und Holland“, machte Korner Anfang der Saison gegenüber der Süddeutschen Zeitung deutlich. Zur neuen Saison wird derweil auch der Haupt- und Namenssponsor medi beim Basketball-Bundesligisten aussteigen.

Seinen Abschied erklärte Korner wie folgt: „Die letzten Monate ist mir aber immer klarer geworden, dass ich nächste Saison eine neue sportliche Herausforderung und einen Tapetenwechsel dringend brauche, weshalb ich schon relativ früh mit der Vereinsführung diesbezüglich das Gespräch gesucht habe.“

In dieser Saison hatten viele Experten den Bayreuthern eine Playoff-Teilnahme zugetraut, letztlich war keine Mannschaft in der BBL so sehr von Verletzungen und Corona-Problemen konfrontiert wie die Oberfranken. Am Ende sollten die Bayreuther ihre letzten 13 Saisonspiele verlieren und die Saison mit einer Bilanz von 11-23 beenden – womit eine insgesamt positiv zu bewertende Zeit Korners in Bayreuth punktuell enttäuschend geendet ist.