Korner bleibt in Bayreuth – Ein Ritt auf der Rasierklinge

Der aktuelle Headcoach von medi Bayreuth, Raoul Korner, macht nicht von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch. Korner bleibt somit in der kommenden Saison an der Seitenlinie der Oberfranken.

Für medi bayreuth war die vergangene Saison die schlechteste (14-20) unter Korner, nichtsdestotrotz die drittbeste seit dem Wiederaufstieg. Nach dem Viertelfinaleinzug in der Champions League in der vorherigen Saison, musste sich medi Bayreuth mit einem siebten Platz abfinden und verpassten somit sowohl die Champions League-Playoffs als auch den FIBA Europe Cup.

Die Nachricht, dass Korner in Bayreuth bleibt ist für die Organisation ein wichtiger Schritt. Geschäftsführer Björn Albrecht hat auf der heutigen Pressekonferenz betont, dass sie versuchen werden in der Saison 19/20 international im FIBA Europe Cup zu spielen. Ebenso zeigt die Anstellung eines sportlichen Leiters in der Person von Matthias Haufer den positiven Entwicklungsschritt von medi bayreuth. Den Erfolgstrainer auch ein viertes Jahr an Bayreuth zu binden, trotz einer nicht zufriedenstellenden Saison, ist auch ein Bekenntnis für Korner und war für ihn „ein weiterer Grund in Bayreuth zu bleiben“. Björn Albrecht und sein Team sind vorerst die Gewinner der Situation. Das Risiko mit Raoul Korner ist sehr gering und die Erfolge sprechen für sich.

Der sehr ehrgeizige Österreicher ist alles andere als zufrieden mit der abgelaufenen Saison und möchte die Oberfranken in so einer Situation nicht im Stich lassen. Die Herausforderung medi bayreuth wieder in Playoffs zu führen ist das Hauptziel der kommenden Saison, nichtsdestotrotz birgt sich ein Restrisiko für Korner. Vor wenigen Wochen war er als der neue Trainer von ratiopharm ulm gehandelt worden, ob ein tatsächliches Angebot von Ulmer Seite ihm vorlag ist nicht bekannt. Auch wenn Korner absoluter Publikumsliebling in Bayreuth ist, würden ihm die treuen Fans eine weitere verkorkste Saison womöglich nicht verzeihen. Ebenso ist der Marktwert des Österreichers durch das vermeintlich schlechte Abschneiden seiner Mannschaft eher gesunken.

Bei einem schlechten Start in die Saison könnte die Stimmung schnell ins Negative kippen und er vieles verlieren, was er sich mühsam aufgebaut hat. Ebenso wenn ausgegebene Ziele wieder nicht erreicht werden. Bei einem erneuten Playoff-Einzug jedoch, werden wieder mehrere Teams bei Korner anklopfen und er könnte als großer Gewinner die basketballverrückte Stadt Bayreuth verlassen. Raoul Korner wird dieser Ritt auf der Rasierklinge bewusst sein, aber er nimmt die Herausforderung gerne an.