Gemeinsamer Leitfaden der HBL und BBL veröffentlicht

Die Handball- und Basketball-Bundesliga haben in Bezug auf COVID-19 einen gemeinsamen Leitfaden für die Spielzeit 2020/2021 erstellt.

Die Liqui Moly Handball-Bundesliga, die 2. Handball-Bundesliga und die easyCredit Basketball Bundesliga haben einen gemeinsamen Leitfaden für den Trainings- und Spielbetrieb 2020/2021 erarbeitet. Der Leitfaden gilt, bis eine adäquate Behandlung einer COVID-19-Erkrankung oder ein Impfstoff gegen den SARS-CoV-2 gefunden ist.

PCR-Testungen

Wie bereits zum BBL Final-Turnier sind regelmäßige PCR-Tests zentraler Bestandteil des Konzeptes. Da die kommende Saison allerdings nicht unter Isolationsbedingungen wie beim Turnier stattfindet, wurde der Kreis erweitert: Getestet werden müssen nun die Spieler, Trainer, Physiotherapeuten, Ärzte, Sportdirektoren, Teambetreuer sowie das direkte Mannschaftsumfeld. Zeitpunkt und Frequenz der Tests richten sich nach dem sog. Pandemie-Level des Standortes.

Beim Pandemie-Level hoch (über 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner) soll zweimal pro Woche getestet werden, davon soll ein Test einen Tag vor dem Spiel stattfinden. Derzeit wäre kein Standort davon betroffen.

Beim Pandemie-Level mittel (zwischen fünf und 35 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner) soll im Normalfall zwei Tage vor jedem Spiel getestet werden. Derzeit (Stand: 30.8.2020) wären folgende Bundesligisten von dieser Regelung betroffen: Bayreuth (5,4 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner), Göttingen (5,5), Braunschweig (6), Gießen (7,8), Hamburg (8,1), Bonn (8,6), Crailsheim (11,7), Ludwigsburg (14,2), Vechta (15,5), Frankfurt (16,7) Berlin (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: 20), Ulm (25,3) und München (33,1).

Schließlich soll beim Pandemie-Level niedrig (unter 5 Neuinfektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner) einmal die Woche an einem beliebigen Tag getestet werden. Derzeit wären folgende Bundesligisten von dieser Regelung betroffen: Bamberg (2,6), Weißenfels (3,3), Chemnitz (4), Würzburg (4,7) und Oldenburg (4,8).

Bei den Pandemie-Leveln niedrig und mittel kommen auch sogenannte Pool-Testungen infrage, d.h., dass die Proben mehrerer Personen gemischt werden. Vorteil dieser Methode ist laut des Konzepts, dass für mehrere Personen nur einmal Reagenzien benötigt würden und dies somit kostengünstiger sei. Nachteilig ist, dass kein Rückschluss auf die infizierte Person möglich sei und der Personen-Pool dann im Falle eines positiven Tests erneut einzeln getestet werden müsse.

Schiedsrichter

Auch die Anreise der Schiedsrichter richtet sich nach dem Pandemie-Level (hier bezogen auf den Wohnort des Schiedsrichters). Bei einem hohen Pandemie-Level muss die Anreise mit Privat-PKWs erfolgen. Die Schiedsrichter können jedoch Fahrgemeinschaften bilden. Bei niedrigen bzw. mittlerem Pandemie-Level ist auch die Anreise mit Bus und Bahn gestattet. Die Schiedsrichter müssen aber in jedem Fall Mund-Nasen-Schutz tragen.

Zusätzlich müssen sich die Schiedsrichter einmal wöchentlich (niedriges bis mittleres Pandemie-Level) bzw. zusätzlich einen Tag vor dem Spiel (bei hohem Pandemie-Level) testen lassen. Allgemein sollen die Schiedsrichter im beruflichen und privaten Umfeld die sogenannten AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) möglichst durchgehend einhalten.

Trainingsbetrieb und Freundschaftsspiele

Bereits vor dem Start des Trainingsbetriebs verpflichten sich die Spieler und Trainer, sich in ein Monitoring und Testsystem einzuschließen. Jede Person muss vor Beginn des Trainingsbetriebs eingangs zweimal negativ getestet sein. Bei Testspielen gelten sieben Tage vor dem Spiel die oben genannten Regeln des Testregiemes. Dies gilt auch dann, wenn der Testspielgegner in einer niedrigeren bzw. anderen Liga spielt.

An der Trainingsstätte gilt durchgehend die Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten Zeit und für alle Besucher der Halle. Ausschließlich während der aktiven Sportausübung sind Spieler und Trainer davon ausgenommen. Für die häusliche private Hygiene wurden separate Vorgaben als Anlage zum Konzept formuliert.

Wettkampf- bzw. Spielbetrieb

Ähnlich wie beim Final-Turnier in München wird zwischen Aktiv Spiel-Beteiligten und Passiv Spiel-Beteiligten unterschieden. Zu den Aktiv Spiel-Beteiligten gehören die Spieler und das Funktionsteam (insbesondere Trainer, Physiotherapeuten, Ärzte, Sportdirektoren, Teambetreuer). Zu den Passiv Spiel-Beteiligten gehören die Kampfrichter, offiziellen Delegierten, Spieldatenerfasser und Sprecher sowie technisches Personal und Helfer (Ordnungsdienst, Reinigungspersonal, Sanitätsdienst, Feuerwehr, Polizei). Beide Gruppen sollen möglichst getrennt werden.

Die Halle wird dazu in drei Bereiche geteilt: Zone 1 (Spielfeldinnenraum), Umkleidebereich und Zone 2 (Publikumsbereich). Der Zugang zu Zone 1 und dem Umkleidebereich ist beschränkt. Dies schließt auch das Verbot von Einlauf-Kids, Maskottchen und Cheerleader beim Einlaufen der Teams ein.

Um das Risiko einer Ansteckung zu vermeiden, gilt ein „Vier-Punkte-Plan“ bestehend aus Sofortiger Isolierung und Testung bei Symptomen, OP-Masken für den Mund-Nasen-Schutz, professioneller Händedesinfektion und „Abstand, Abstand, Abstand“. Zudem wurde ein detaillierter Maßnahmeplan dem Konzept beigefügt. Die Anreise der Aktiv Spiel-Beteiligten kann als Mannschaft geschlossen in einem Bus erfolgen. Während der Fahrt ist Abstand zu halten (versetztes Sitzen). Die Passiv Spiel-Beteiligten sollen individuell anreisen.

Der Kontakt zu den Aktiv Spiel-Beteiligten ist zwingend zu vermeiden. Die Kampfrichter müssen am Wettkampftisch Mund-Nasen-Schutz tragen, sofern eine Trennung mittels Plexiglasscheiben nicht sichergestellt ist. Die Kommunikation zwischen Kommissar und Schiedsrichter soll mit einem Mindestabstand von 1,5 Meter erfolgen. Die Funktion des Bodenwischers soll wie in München von Team-Mitgliedern erfolgen.