Bayern siegen souverän, Würzburg mit Fokus auf Mittwoch

s.Oliver Würzburg hat einen Überraschungserfolg gegen den FC Bayern München verpasst. Die Gäste gewannen die Partie mit 81:70 und festigten damit die Tabellenführung in der easyCredit BBL. Würzburg rutscht durch die Niederlage auf Platz neun ab.

Bester Spieler der Münchner war Danilo Barthel. Der Nationalspieler erzielte zwar nur acht Punkte (3/11 FG), dominierte dafür an den Brettern (11 Reb) und setzte seine Mitspieler stark in Szene (5 Ast). Top-Scorer der Gäste war Nihad Djedovic mit 13 Punkten. Der Flügelspieler traf zwar effizient aus dem Feld (6/7 FG), leistete sich allerdings auch vier Ballverluste.

Start-Ziel-Sieg für den Ligaprimus

Den Weg zum Erfolg ebneten die Münchner bereits im ersten Viertel, das sie mit 21:11 für sich entschieden. Der Spitzenreiter verteidigte sehr gut; die Würzburger kamen – wenn überhaupt – erst spät in der Wurfuhr in die Plays hinein. Oft endeten die Angriffe der Hausherren in Distanzwürfen, die den Korb verfehlten. „Wir haben defensiv sehr gut begonnen und hatten früh die Kontrolle über das Spiel“, konstatierte FCB-Coach Dejan Radonjic.

In der Folge tat sich Würzburg schwer, den Abstand zu verkürzen. Jedes Mal, wenn die Unterfranken eine Aufholjagd starteten, wie etwa Mitte des dritten Viertels zum 47:51, erhöhten die Münchner umgehend die Intensität und brachten den Vorsprung wieder in zweistellige Höhe. Letztlich geriet der Sieg der Gäste nie in ernsthafte Gefahr.

„Um gegen Bayern München eine Chance zu haben, muss jeder an seine Leistungsgrenze kommen“, sagte Würzburgs Trainer Denis Wucherer nach der Partie. „Das haben wir heute leider nicht geschafft. Einige haben es gut gemacht, sodass es hätte funktionieren können. Auch mit der Verteidigung war ich insgesamt zufrieden.“

Damit meinte der 45-Jährige vermutlich Jordan Hulls (17 Pkt, 4 Ast), Xavier Cooks (15 Pkt, 5 Reb, 5 Ast), Florian Koch (11 Pkt, 5/7 FG) und Skyler Bowlin (10 Pkt, 5 Ast), die auch offensiv einige Akzente setzten. Leistungsträger Cameron Wells war dagegen weitestgehend abgemeldet und kam nur auf einen Punkt sowie sechs Assists und drei Turnover.

Bakken-Rückspiel „das wichtigste der Saison“

Nach der Heimniederlage gegen die Bayern richtete sich Wucherers Blick schnell nach vorne. Der Würzburger Coach bezeichnet das anstehende Viertelfinal-Rückspiel im FIBA Europe Cup als „das wichtigste Spiel der Saison“. Gegen die Bakken Bears müssen die Unterfranken am Mittwoch einen Ein-Punkt-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Und das nach nur 48 Stunden Pause.

„Wir müssen genug Energie aufbringen, um eine Chance zu haben“, erklärt Wucherer. „Dafür brauchen die Spieler am Dienstag Ruhe und Behandlung. Ein paar von den Jungs befinden sich ohnehin seit Wochen im roten Bereich. Da müssen unsere Physiotherapeuten und Fitness-Coaches einen guten Job machen.“ Ob Mike Morrison mitwirken kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Der Center laboriert derzeit an einer Knieverletzung.

Den dänischen Meister nimmt Wucherer nicht auf die leichte Schulter. So wies der frühere Nationalspieler auf die Offensivstärke des Gegners hin. Schließlich führen die Bakken Bears den Wettbewerb bei den Punkten pro Spiel an (97,8 PpG). Der Cheftrainer weiß, dass der Vorjahres-Halbfinalist alles daran setzen wird, erneut die Vorschlussrunde zu erreichen. Er verdeutlichte dies anhand eines interessanten Vergleichs: „Sie haben einen Charterflug organisiert, wir hingegen sind letzte Woche zwölf Stunden nach Dänemark gereist. Wir waren kurz davor, mit privaten Pkws zu fahren. Das zeigt den Stellenwert.“

Ohne die Reisestrapazen und mit den Fans im Rücken ist Wucherer aber optimistisch, dass sein Team den Halbfinaleinzug perfekt machen wird: „Die Motivation beim Team kann nicht höher sein. Ich hoffe, dass sie auch bei den Fans ähnlich groß ist, die hoffentlich zahlreich kommen, um uns zu unterstützen. Wir müssen ähnlich gut verteidigen und es in der Offense besser machen. Dann gewinnen wir.“