Joshiko Saibou wird gegen Telekom Baskets Bonn klagen
Nachdem die Telekom Baskets Bonn Joshiko Saibou fristlos entlassen haben, wird der deutsche Nationalspieler rechtliche Schritte gegen den BBL-Club einleiten.
Joshiko Saibou wird gegen seinen ehemaligen Club rechtliche Schritte einleiten, nachdem die Telekom Baskets Bonn Saibou fristlos entlassen hatten. Das erklärte der Nationalspieler gegenüber der Deutschen Presse-Agentur:
„Nach einer Woche der Vergegenwärtigung habe ich mich entschieden, gegen das Vorgehen der Telekom Baskets zu klagen“, sagte Saibou. Aus dessen Sicht solle an ihm „zu Unrecht ein Exempel statuiert werden, woraufhin mir und meiner Partnerin gegenüber nun viele Athleten nie da gewesene Angst geäußert haben, die begleitet ist von dem Glauben, sie hätten allen Schutz verloren“, führte Saibou gegenüber der DPA aus.
Saibou war von den Bonnern wegen „Verstößen gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler“ entlassen worden. Der 30-Jährige hatte sich schon seit längerem immer wieder kritisch gegenüber den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geäußert und war zuletzt bei einer Querdenken-Demonstration in Berlin anwesend, wo die geltenden Hygieneregeln nicht eingehalten worden waren.
Im Interview mit dem Münchner Merkur und der TZ machte Wolfgang Wiedlich, Präsident der Telekom Baskets Bonn, deutlich: „Meinungsfreiheit bedeutet nicht Handlungsfreiheit. Er verwechselt da etwas. […] Wir übersehen jedenfalls nicht unsere Fürsorgepflicht als Arbeitgeber für viele Angestellte und das Risiko für unsere Existenz.“
Ob die fristlose Kündigung der Telekom Baskets Bonn von Saibou rechtlich Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Der Athleten Deutschland e.V. hatte dies zuletzt angezweifelt: „Nach unserem jetzigen Kenntnisstand ist zu bezweifeln, ob die veröffentlichte Begründung der Telekom Baskets die rechtlichen Anforderungen einer fristlosen Kündigung erfüllt. Es wäre daher folgerichtig, wenn Joshiko seine Rechte wahrnähme und dagegen vorginge“, erklärte der Verein in einer Mitteillung. Athleten Deutschland e.V. – bei dem der ehemalige Nationalspieler Johannes Herber Geschäftsführer ist – stehe laut eigener Aussage mit Saibou und dessen Anwalt in Kontakt.