March Sadness: None Shining Moment (1. Teil)
Im ersten Teil der NCAA-Rückschau stehen die Offensivmaschinerie der Dayton Flyers um Obi Toppin, die Defensivbollwerke von Kansas und Baylor sowie das Mysterium der Michigan State Spartans im Fokus.
Kolossale Triumphzüge, überraschende Niederlagen und Spannung bis zum letzten Buzzerbeater: Die March Madness sollte uns in diesen Tagen erneut in ihren Bann ziehen und atemberaubende Basketballmomente bescheren. Eigentlich. Denn die aktuell grassierende Corona-Pandemie zwang auch den College-Basketballsport in die Knie und sorgte für ein frühzeitiges Saisonende – kurz vor dem Höhepunkt.
Eigentlich solltet ihr diese Saisonrückschau gar nicht lesen. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Stattdessen sollten an dieser Stelle die bedeutendsten Fragen zum diesjährigen NCAA-Tournament im Fokus stehen: Sind die Kansas Jayhawks mit ihrer switch-intensiven Defensive um Ringbeschützer Udoka Azubuike der Titelfavorit? Gelingt den Dayton Flyers mit ihrer brillanten Five-Out-Offense der zweite Final-Four-Einzug ihrer Schulhistorie? Schafft es Malachi Flynn, Point Guard der San Diego State Aztecs, seine Mannschaft bis ins Finale zu führen und sich selbst in den Draft-Diskurs? Und wo lauern die potenziellen Cinderella-Geschichten (Spoiler Alert: North Dakota State und Eastern Tennessee State)? Doch diese Fragen sind alle Makulatur. Keine Bracket-Challenges, keine unfassbaren Gamewinner, keine Upsets … keine „Madness“!
Dabei bestach die abgelaufene College-Basketball-Saison durch kriselnde Top-Teams, spielstarke „Underdogs“ und wurfgewaltige Seniors (Markus Howard, Sam Merrill, Jordan Ford, Myles Powell, Payton Pritchard). Sprich: Genügend Geschichten, die eines Rückblicks bedürfen.
1. Spartaner, was war euer basketballerisches Handwerk?
Zu behaupten, die Michigan State Spartans wären als Meisterschaftsfavorit in die Saison gegangen, käme einer ziemlichen Untertreibung nahe. „Michael Jordan war ein okayer Basketballer“-Untertreibungs-nah. Nicht nur, dass Michigan State unter den College-Trainern der Preseason-Favorit war (54% der befragten NCAA-Coaches stimmten für die Spartans als kommenden Titelträger). Auch die Pressevertreter sahen die Mannschaft aus East Lansing vorne, und so grüßten die Spartans von der Spitze des AP-Preseason-Polls – zum ersten Mal in ihrer ruhmreichen Geschichte.
Auf dem Papier war Michigan State tatsächlich der heißeste Titelanwärter. Die wichtigsten Eckpfeiler des letztjährigen Final-Four-Teams, Aufbauspieler Cassius Winston (Photo oben) und Big Man Xavier Tillman, schnürten weiterhin ihre Sneaker für „MSU“, dazu sollten die Sophomores Gabe Brown, Marcus Bingham und Aaron Henry in prominentere Rollen schlüpfen und mehr Verantwortung übernehmen. Ein Wermutstropfen: Kurz vor Saisonstart musste Guard Josh Langford verletzungsbedingt das Handtuch werfen.
Dass es der Mannschaft von Trainer-Legende Tom Izzo abseits von Winston (und Langford) an Spielern mangelte, die mit dem Ball in der Hand für sich und andere kreieren können, offenbarte bereits die Auftaktpartie: Mit 62:69 mussten sich die „Spartys“ den Kentucky Wildcats geschlagen geben. Winston zeigte über weite Strecken des Spiels seine Qualitäten als Ballhandler in Pick-and-Roll-Situationen und generierte mit seinen Drives gute Abschlussmöglichkeiten für seine Teamkollegen, die jedoch reihenweise ungenutzt blieben. Dass Kentucky-Headcoach John Calipari seine Mannen dazu anhielt, die Ball-Screens mit Winston als Dribbler aggressiv zu hedgen, um so den Ball aus den Händen des Star-Point-Guards zu bekommen, entpuppte sich als effektiver Schachzug.
Michigan State beendete die Partie mit einer Dreierquote von 19,2 Prozent (5/26 3FG) und mehr Turnovern (15) als Assists (14). Gegen ein athletisches Kentucky-Team, bei denen Freshman-Guard Tyrese Maxey (26 Punkte, 7/12 FG) ein erstes, fettes Ausrufezeichen in die Notizblöcke der NBA-Scouts setzte, bekamen die Spartans vor allem in der Offensive ihre Grenzen aufgezeigt. „Ein harte Niederlage, keine Frage. Aber am Ende des Tages nehmen wir aus diesem Spiel eine Menge Sachen mit, die uns als Team besser machen werden“, resümierte Winston im Nachgang des Spiels.
Ein Lernprozess, der jedoch länger andauern sollte als ursprünglich gedacht … und innerhalb der ersten Saisonwochen generell in den Hintergrund rückte: Am 9. November 2019 verunglückte Zachary Winston, jüngerer Bruder des Spartans-Stars, bei einem Verkehrsunfall. Eine Schocknachricht, die Winston hart traf; ihn aber nicht davon abhielt, am Folgetag beim Spiel gegen die Binghamton Bearcats aufzulaufen, um auf diese Weise seinen Bruder zu ehren. Mit 17 Punkten und 11 Assists führte der Aufbauspieler seine „Spartys“ schließlich zum ersten Saisonsieg. Ein Sieg mit enormer emotionaler Tragweite für Winston.
Während der Senior-Aufbauspieler auch in den nächsten Partien seine spielerische Extraklasse zur Schau stellte (21 Punkte und 4/8 3FG gegen Seton Hall, 28 Punkte und 8 Assists gegen Georgia), kamen sowohl Freshman-Guard Rocket Watts als auch Flügelspieler Aaron Henry nur schwer in die Gänge. Die einzige Konstante bei den Spartans war ihre Inkonstanz: Nachdem Michigan State im Dezember und Januar acht Siege in Folge einfuhr, gab es in der ersten Februarhälfte drei Pleiten am Stück. Die Konsequenz: Als erste Mannschaft seit den Kentucky Wildcats (2014) rutschten die Spartans als Preseason-#1 aus der Top-25 des nationalen Rankings!
Doch wie es sich für ein Izzo-Team gehört, spielten die Spartans in den letzten Wochen der Big-Ten-Saison ihren besten Ball: Siege gegen die sicheren Tournament-Teams aus Iowa, Maryland, Penn State und Ohio State zeugten von dem weiterhin immensen Potenzial, das in dem Team aus East Lansing schlummerte. Xavier Tillman (13,7 PpG, 10,3 RpG, 3,0 ApG und 2,1 BpG) operierte in der Offensive als Playmaking-Big vom High-Post und aus „Short Rolls“ nach einem Pick-and-Roll-Spielzug, College-Frischling Watts suchte mit mehr Vehemenz den eigenen Abschluss und legte in den letzten vier Saisonpartien im Durchschnitt 17,7 Punkte auf. Der offensive Motor, der einen Großteil der Saison abseits von Winston stotterte, schien zum richtigen Zeitpunkt wieder auf Hochtouren zu laufen. Nur vier Mannschaften belegten zum Saisonabschluss bei der Offensiv- und Defensiveffizienz einen Platz unter der Top-15: Kansas, Duke, San Diego State und Michigan State.
Das NCAA-Turnier hielt viele spannende Storylines für uns parat, die nun für immer unerzählt bleiben. Unter ihnen auch das Mysterium der Michigan State Spartans. Vieles deutet darauf hin, dass sie mit ihrem Momentum in der March Madness einen tiefen Turnierritt hingelegt hätten. Doch so bleibt für eine Mannschaft, die einiges an Höhen und Tiefen erlebt hat, der potenziell größte Höhepunkt verwehrt. Genauso wie für den College-Absolventen Cassius Winston.
2. Defensive Exzellenz in der Big 12
Wer sich auf die Suche nach den besten Defensivteams der abgelaufenen Saison begibt, ist im Mittleren Westen beziehungsweise mittleren Süden der Vereinigten Staaten geografisch am richtigen Ort. Die Kansas Jayhawks und Baylor Bears beendeten die NCAA-Saison 2019/20 auf dem zweiten respektive vierten Platz bei der angepassten Defensiveffizienz. Sie lieferten mit ihren Defensivsystemen und dem dazu passenden Spielerpersonal eine Blaupause für effektive Verteidigungsarbeit auf College-Ebene. Beide Mannschaften gehörten zu den Top-Favoriten auf den Titelgewinn in der March Madness, was sich zu einem erheblichen Anteil auf ihre Qualitäten in der Verteidigung zurückführen lässt. Eine Kurzanalyse der defensiven Erfolgsgeschichten
Kansas Jayhawks: 0,78 Points per Possession (Platz 3), 37,5 FG% (3.), 0,60 PPP Pick-and-Roll-Ballhandler (14.)
Es ist schwierig, eine funktionierende Teamdefensive auf die Leistung eines einzelnen Spielers herunterzubrechen, doch im Falle der Jayhawks lässt sich die herausragende Verteidigung durchaus an einem Namen festmachen. Und damit ist nicht einmal Perimeter-Verteidigungs-Ass Marcus Garrett, der amtierende „Defense Player of the Year“, gemeint. Stattdessen ermöglichte erst die atemberaubende Entwicklung von Center Udoka Azubuike die erfolgreiche Umsetzung des Kansas-Defensivsystems. Der 20-jährige Nigerianer speckte vor seinem letzten College-Jahr rund 30 Pfund ab. Mit seiner Länge (2,13 Meter sowie eine Armspannweite von 2,35) war „Doke“ schon vorher ein imposanter Frontcourt-Spieler, doch erst seine Transformation vom 280-Pfund-Koloss hin zum mobilen Ringbeschützer, der gleichermaßen am Perimeter und in der Zone verteidigen kann, hievte die Jayhakws als Mannschaft auf ein höheres (Verteidigungs-) Niveau.
Durch die dazugewonnene Agilität und verbesserte Beinarbeit trat Azubuike nicht nur vermehrt als Help-Defender in unmittelbarer Ringnähe in Erscheinung, sondern konnte auch das Pick-and-Roll auf unterschiedliche Weisen verteidigen. Dass die Jayhawks den gegnerischen Ballhandlern in Pick-and-Roll-Situationen nur 0,6 Punkte pro Abschluss gestatten haben, lässt sich primär darauf zurückführen, dass Azubuike in seiner „Drop-Coverage“ beziehungsweise bei der „ICE“-Defense vor den Dribbeln blieb und Drives bis zum Korb praktisch unmöglich machte.
Aufbauspieler Devon Dotson sowie die Flügelspieler Marcus Garrett, Isaiah Moss und Ochai Agbaji sind allesamt gute bis sehr gute On-Ball-Verteidiger, deren Steal-Percentage – also der prozentuale Anteil von direkten Ballgewinnen während sie auf dem Court standen – bei fast zehn Prozent lag. Dass das Triumvirat so aggressiv am Perimeter zu Werke gehen konnte, lässt sich auf das „Sicherheitsnetz“ Azubuike zurückführen – wie Garrett selbst in einem Interview bekräftigte: „Wir leben von Doke. Wenn wir sehen, wie er Würfe blockt und seine Energie einbringt, üben wir in der Verteidigung automatisch auch mehr Druck aus. Wir wissen, dass es für jedes Team schwierig ist gegen ihn zu scoren.“
Die individuellen Statistiken von Azubuike (Photo unten) mögen eine erste Impression seines defensiven Outputs liefern (2,6 BpG und 7,0 DRpG), aber wie viele potenzielle Abschlussmöglichkeiten der Big Man mit seiner Präsenz bereits im Keim erstickte, offenbaren diese Zahlen nicht. Umso schwerer wiegt da das Lob des preisgekrönten NCAA-Verteidigungsspezialisten.
Baylor Bears: 0,78 Points per Possession (Platz 4), 0,8 PPP – Jumpshots (17.), 0,87 PPP – Transition (24.)
Paradigmenwechsel in Waco, Texas: Standen die Baylor Bears in den letzten Jahren für flexible Verteidigungssysteme und den vermehrten Einsatz einer Zonen-Defensive, vertraute Headcoach Scott Drew in der jüngsten Spielzeit nahezu exklusiv auf eine Mann-Mann-Verteidigungsarbeit (98% aller Possessions). Noch nie zuvor standen dem Übungsleiter so viele starke Individualverteidiger zur Verfügung wie in dieser Saison: Point Guard Davion Mitchell (STL%: 2,7, BLK%: 1,3), Forward Mark Vital (STL%: 4, BLK%: 2,6) und Big Man Freddie Gillespie (STL%: 2,4, BLK%: 8,9) gehören allesamt zur absoluten NCAA-Defense-Oberklasse. Um die Fähigkeiten seiner Spieler bestmöglich zur Entfaltung kommen zu lassen, implementierte Drew ein Verteidigungssystem, bei dem er sich von dem Erfolg des letztjährigen Texas Tech-Team inspirieren ließ. Das Zauberwort: „No Middle“.
Wie der Begriff unschwer vermuten lässt, ist es bei dieser Verteidigungsphilosophie die oberste Maxime, den Gegner mitsamt Ball in Richtung Seitenlinie zu lenken. Dort erfolgt frühzeitig die Help-Defense, und die Spieler auf der Weakside rücken wiederum gen Feldmitte ein, wo sie Skip-Pässe abfangen und beim Gegenspieler des Help-Defenders aushelfen können. In der abgelaufenen Saison gehörten die Baylor Bears sowohl bei der Steal- (12,2%, Platz 12) als auch Block-Percentage (12,5%, Platz 35) zu den besten College-Teams.
„Sie haben immer fünf Jungs auf dem Court, die zusammenarbeiten und als eine Einheit verteidigen. Sie agieren in der Defensive zu jeder Zeit sehr aufmerksam“, zollte Lon Kruger, Headcoach der Oklahoma Sooners, dem Ligakonkurrenten seinen Respekt. Und auch die Pressevertreter verneigten sich vor dem Geleisteten: Mitchell, Vital und Gillespie standen zusammen im Big-12-All-Defense-First-Team. Der 23-jährige Vital, das Schweizer Taschenmesser unter allen College-Verteidigern, gehörte darüber hinaus zu den vier Finalisten auf die Auszeichnung zum „Naismith Defensive Player of the Year“.
3. High Flying Flyers: das Team der Stunde
Anthony Grant hat in seinem Leben unzählige Pressekonferenzen abgehalten, er ist das Gespräch mit Medienvertretern gewohnt – schließlich arbeitet er seit 33 Jahren als Basketballtrainer. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass der Übungsleiter seine Worte weise wählt und weiß, wie er den richtigen Ton trifft. „In den 31 Partien, die wir diese Saison gespielt haben, haben unsere Jungs verdammt gute Arbeit geleistet und konstant auf einem hohen Niveau gespielt. Was wir in der verkürzten Saison erreicht haben, ist etwas, das hoffentlich in Erinnerung bleibt“, erklärte Grant. Der 53-Jährige erhielt die größte Auszeichnung seiner bisherigen Trainerkarriere, den „Naismith College Coach of the Year“-Award, und wusste genau, wem sein Dank gilt: seinem Trainerstab, den Verantwortlichen der Dayton University, den Flyers-Fans…aber vor allem seiner Mannschaft. „Die Jungs haben die gesamte Saison über mit einer Beständigkeit gearbeitet und gespielt, die mich als Trainer mit Stolz erfüllt“, zog Grant den imaginären Hut vor seinem Team.
Mit einer Bilanz von 29 Siegen bei lediglich zwei Niederlagen erzielten die Dayton Flyers ihre beste Siegesquote seit 1958. In der hauseigenen A-10-Conference hielt sich das Team aus Ohio komplett schadlos (18-0), elfmal lag die Punktedifferenz im zweistelligen Bereich. Im Gegensatz zu den Verteidigungskünstlern aus Kansas und Baylor basierte die Dominanz von Dayton auf ihrer herausragenden Offensive. Mit 1,04 Punkten pro Angriff stellten die Flyers zusammen mit den Gonzaga Bulldogs die effizienteste Offense der NCAA. Keine Mannschaft traf aus dem Feld besser als das Team von Coach Grant (eFG%: 59,7), sowohl in der Halfcourt-Offense (1,01 PPP) als auch in Transition (1,16 PPP) punktete der amtierende A-10-Champion in einem elitären Ausmaß.
Man muss kein Abakus-Ästhet sein, um die unfassbare Offensivklasse der Flyers in diesen Zahlen zu erkennen. Die perfekte Synergie zwischen dem Spielsystem und den individuellen Skills der involvierten Akteure resultierte in einem Teamerfolg, den die Anhängerschaft aus Ohio in den letzten Jahrzehnten noch nicht erlebt hat. Grant setzt auf ein Offensivsystem, bei die Spieler kontinuierlich Ball-Screens setzen und durch schnelle Ballbewegungen offene Abschlussoptionen kreieren. Die Folge: 60,3 Prozent ihrer erzielten Treffern ging ein Assist voraus (Platz 13), vier Spieler legten pro Partie mehr als zwei Vorlagen auf – Teamplay deluxe!
Mit Ausnahme von Backup-Center Jordy Tshimanga drückte jeder Spieler mit Selbstbewusstsein von Downtown ab, was die gegnerischen Defensiven zu ständigen Rotationen bis an die Dreierlinie zwang. Darüber hinaus konnte quasi jeder Spieler, inklusive den nominellen Big Men Obi Toppin (Titelbild) und Ryan Mikesell, nach einem Defensivrebound als Dribbler den Fastbreak initiieren und das Tempo ankurbeln. Auch wenn sich die Flyers bei dem Spieltempo mit 67,7 Angriffen pro 40 Minuten im unteren Ligadrittel wiederfanden, war ihre Early Offense durch diese spielerische Flexibilität eine gefährliche Waffe.
Die Sezierung der Dayton-Offense ließe sich noch beliebig lang fortführen, doch am Ende des Tages kommt man an einen Mann nicht vorbei: Obi Toppin. Der Sophomore-Big Man war zum Saisonstart noch ein Geheimtipp unter College-Insidern, jetzt ist er ein potenzieller NBA-Top-fünf-Pick. Sein Arbeitsnachweis aus der abgelaufenen Saison: 20,0 Punkte, 7,5 Rebounds, 2,2 Assists und 1,2 Blocks pro Partie. Dazu kommt Toppin auf fabelhafte Shooting-Werte von 69,8 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Land, 39 Prozent von der Dreier- (2,6 Versuche pro Spiel) und 70 Prozent von der Freiwurflinie. Kein Spieler mit einer vergleichbaren Usage-Rate (28%) kommt auf ein so hohes Offensiv-Rating wie Toppin (125).
Der 22-Jährige war mit seiner Mischung aus Größe (2,06 Meter), Physis (100 Kilogramm) und Athletik ein wandelndes Mismatch: Fußlahmere Gegenspieler attackierte mit seinem Drive vom Perimeter aus, kleinere Kontrahenten überpowerte er im Lowp-Pst. Inwiefern seine körperlichen Vorteile auch in der NBA zum Tragen kommen werden, bleibt abzuwarten, aber in der NCAA-Saison 2019/20 war Toppin zweifelsfrei die Dominanz in Person und die Symbolfigur der historisch guten Saison der Dayton Flyers.