Schröder pausiert verletzt, Thiemann angeschlagen: DBB-Team plagen weiter Personalsorgen

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft muss sich im Supercup-Finale deutlich Serbien mit 56:83 geschlagen geben. Nick Weiler-Babb debütiert bei der DBB-Auswahl, doch Personalsorgen bleiben.

Kaum ein Tag der EM-Vorbereitung vergeht, ohne dass die deutsche Herren-Nationalmannschaft mit Personalsorgen zu kämpfen hat. Am 18. August, einen Tag vor dem Supercup, hatte der DBB vermeldet, dass Daniel Theis und Niels Giffey nicht in Hamburg dabei sein würden. Im Halbfinale gegen Tschechien knickte dann auch noch der Anführer und neue Kapitän Dennis Schröder um. Nicht nur fehlte der Point Guard im Finale gegen Serbien, Schröder wird die Reise nach Schweden zum WM-Qualifikationsspiel nicht mitmachen (und nur bei positiver Behandlung nachreisen).

Vor dem Finale gegen Serbien gab der DBB dann bekannt, dass Theis dem Team gegen Schweden und Slowenien fehle – und sogar die EM-Teilnahme scheint in Gefahr. Zu schlechter Letzt klagte Johannes Thiemann im Supercup-Finale über Rückenbeschwerden und wurde in den letzten 18 Spielminuten nicht mehr eingesetzt.

„Es ist, wie es ist – wir müssen damit klarkommen. Wir haben auch in Hamburg wieder Schritte nach vorne gemacht“, zeigte sich Bundestrainer Gordon Herbert pragmatisch und sieht dennoch das Positive. Immerhin konnte Herbert auf den kürzlich eingebürgerten Nick Weiler-Babb setzen. Der Combo-Guard nahm in der Verteidigung die gegnerischen Aufbauspieler auf; offensiv nahm sich Weiler-Babb zurück und forcierte nur in der Schlussphase mehr, als die Partie längst entschieden war.

Durch Weiler-Babbs Debüt ist ein zusätzlicher Flügelspieler hinzugekommen – womit Herbert nach dem Supercup Karim Jallow aus dem Kader gestrichen hat. Endgültig, war Jallow doch zu Beginn der Vorbereitung kein Bestandteil des Kaders und war nur nachgerückt, weil eben jener Weiler-Babb beim ersten Trainingslager gefehlt hatte.

Nach dem Fehlen von Theis und Giffey waren mit Leon Kratzer und Gavin Schilling zwei Big Men nachgerückt – jedoch zwei Spieler, die nur auf der Fünf einsetzbar sind und nicht so flexibel wie ein Giffey ist, der auf der Drei und Vier einsetzbar ist. Überhaupt scheint Herbert auf einen großen Kader zu bestehen. So scheint mit Jonas Wohlfarth-Bottermann ein Center gesetzt, der in der BBL-Saison für gerade mal 4,4 Punkte und einer Einsatzzeit von 13 Minuten gut war.

Offensiv hat das DBB-Team bislang wenig Output von der großen Garde bekommen, Guards wie Schröder, Maodo Lo oder als Spot-up- und Off-Screen-Waffe Andi Obst (mit zwölf Punkten DBB-Topscorer gegen Serbien, lief mit drei Dreiern im zweiten Viertel heiß) müssen punkten, dazu Small Forward Franz Wagner. Der wäre eigentlich prädestiniert dafür, in kleineren – und damit schnelleren – Formationen auf die Vier zu rücken (ebenso wie Giffey). Doch auf diese Option scheint Herbert bisher nicht zu setzen. Ob er das tun wird, bleibt fraglich. Schließlich sind schon vier Testspiele vergangen, die beiden nächsten Partien gegen Schweden und Slowenien dienen nicht nur der EM-Vorbereitung, sondern sind WM-Qualifikationsspiele. Womit Experimente damit unwahrscheinlicher geworden sind.