Lockerer Sieg bei Schröder- und Theis-Show

Dennis Schröder drückte dem zweiten Supercup-Spiel erneut früh seinen Stempel auf. Am Ende setzte sich die deutsche Nationalmannschaft auch wegen eines dominanten Daniel Theis gegen Tschechien ohne Probleme durch.

Ein breites Grinsen zum Ende der Dennis-Schröder-Show. Per Alley-Oop-Anspiel ließ Schröder Ende des ersten Viertels Daniel Theis fliegen, der zum 20:12 eindunkte. Zuvor hatte Schröder mit zehn Punkten in Folge in den Heat-Check geschaltet. Hangtime beim Defensiv-Rebound, Verteidigung gegen den aufpostenden Tomas Satoransky – der Guard knüpfte an seine Spielfreude vom Supercup-Auftakt an.

„Es fühlt sich gut an. Immer nur zu trainieren, ist auch nicht meins. Ich mag es zu spielen, deswegen bin ich auch immer bei der Nationalmannschaft dabei, trage den Adler auf der Brust und bin stolz darauf“, erklärte Schröder nach der Partie, nach knapp vier Monaten ohne Pflichtspiel wieder in den Wettkampfmodus schalten zu können. „Es bringt mich natürlich auch als Spieler weiter, wenn ich gegen die besten Europas, die auch teilweise in der NBA spielen, antrete. Das bringt mich auch auf das nächste Level.“

„Bei Dennis macht mir am meisten Spaß, dass er konstant verteidigt“

Auch Bundestrainer Henrik Rödl zeigte sich wie schon gegen Ungarn angetan von Schröders Leistung: „Ich bin total begeistert, mit welcher Einstellung er hier angekommen ist. Es ist für einen Spieler dieser Qualität schwierig, in bestimmten Augenblicken zu sagen: ,Okay, ich muss mich auch mal zurücknehmen.‘ Er spielt aber auch für alle mit“, lobte Rödl auf der anschließenden Pressekonferenz seinen Point Guard. „Was mir am meisten Spaß macht, ist, dass er konstant verteidigt. Das hat er im Jahr bei OKC deutlich gesteigert.“

Schröder zeigte dies mitunter in der Defense gegen Satoransky; gegen den Neuzugang der Chicago Bulls verteidigten aber vor allem die anderen Guards – wie Ismet Akpinar, den Schröder positiv heraushob: „Ismet hat gegen ihn einen sehr guten Job gemacht. In den ersten vier, fünf Minuten hat er Satoransky direkt aus dem Spiel genommen, er war extrem physisch und hat auch ein paar Fouls gegeben. Satoransky hat am Ende nur vier Punkte und zwei Assists gemacht – das ist natürlich stark.“

Die Defense gegen Tschechiens Aufbauspieler hatte Rödl vor der Partie auch als Schlüssel ausgemacht: „Es war unser Hauptaugenmerk, Satoransky defensiv unter Druck zu setzen, auch über das ganze Feld, und ihm das Leben schwer zu machen.“

Kürzere Rotation gegen den stärksten Gegner

Beginnen ließ Rödl mit einer Startformation aus Schröder, Ismet Akpinar, Paul Zipser, Maxi Kleber und Theis. Nach den vielen Rotationen beim Auftaktspiel gegen Tschechien schickte Rödl seine Starting Five Mitte des zweiten Durchgangs schon wieder auf das Parkett. Vor allem Theis und Kleber standen lange zusammen auf dem Feld und machten defensiv als Twin-Towers-Duo einen guten Job.

„Ich werde einige Spieler schwerpunktmäßig anders einsetzen“, hatte Rödl nach dem Ungarn-Spiel mit Blick auf seine Rotationen gesagt. So lief Moritz Wagner in der ersten Halbzeit gar nicht auf, Johannes Thiemann erhob sich erst 66 Sekunden vor der Halbzeit das erste Mal von der Bank. Beide Big Men kamen nur in den letzten 19 Sekunden zu (weiteren) Minuten. „Mir war es wichtig, dass wir gegen den vermeintlich stärksten Gegner mit einer bisschen kleineren Rotation spielen. JT und Moritz haben sehr wenig Anteile bekommen, das werden wir morgen gegen Polen natürlich öffnen“, erklärte Rödl seine kürzere Rotation.

Defensiv machte das deutsche Team erneut Druck auf den Aufbau, nach gegnerischen Cuts zeigte sich die DBB-Verteidigung mitunter aber löchrig. Offensiv lief es im Lauf des zweiten Viertels nicht mehr ganz so flüssig wie zu den Schröder-dominanten Anfangsminuten. So kam Tschechien zur Halbzeit auf 31:39 heran.

Nach der Pause agierte das deutsche Team wieder konzentrierter und baute seinen Vorsprung kontinuierlich auf zeitweise 20 Punkte aus. Ab und an hatte die DBB-Auswahl die Wurfuhr nicht im Blick, doch 29 Zähler im Viertel waren stark. Als Highlight stopfte Paul Zipser per Baseline-Drive zur zweistelligen Führung ein.

Rödl experimentierte weiterhin wenig bei seinen Aufstellungen; hätte Ismet Akpinar sich nicht früh das vierte Foul abgeholt, hätte die Starting Five vielleicht noch länger auf dem Feld gestanden.

„Jedes Spiel etwa 30 Minuten brauche ich auch“

Für Akpinar erhielt Maodo Lo mehr Minuten, der zu Beginn des vierten Viertels als Aufbauspieler mit Schröder auf der Bank übernahm und nach zwei Dreiern in Folge den Vorsprung auf 76:54 hochschraubte. Theis gehörten mit Alley-Oop- und Tip-Dunks sowie Stare-Down-Blocks die letzten Minuten der Partie. So lief das DBB-Team locker zum zweiten Sieg im zweiten Supercup-Spiel aus. Das Braunschweiger Duo Schröder (21 Pkt, 4 Reb, 7 Ast, 4 Stl) und Theis (17 Pkt, 6 Reb, 3 Ast, 2 Blk) dominierte beim letztlichen 87:68-Erfolg.

Mit 27 Minuten erhielt Schröder erneut die höchste Einsatzzeit des DBB-Teams. „Es fehlt noch ein bisschen was“, sieht sich Schröder noch nicht auf seinem Maximum. „Coach Rödl hatte mir schon gesagt, dass ich jedes Spiel etwa 30 Minuten spielen werde, damit ich wieder meine Kondition kriege und in gute Verfassung komme. Ich glaube, dass brauche ich. In zwei Wochen werde ich ready sein.“