Silver: „Wir kommen zurück, weil Sport wichtig ist in unserer Gesellschaft“
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Florida steigt und steigt. Dennoch hält die NBA am Restart-Plan fest. Am Freitag äußerte sich Commissioner Adam Silver gegenüber Medienvertretern.
Am Freitag erreichte die Coronakrise in Florida einen neuen Höhepunkt. 8.942 Neuinfizierte meldete der Bundesstaat am 26. Juni. Dieser Wert übertrifft den vorherigen Rekord zwei Tage zuvor um 3.500. Florida ist ebenfalls der Staat, in dem die NBA ihre Saison vom 30. Juli bis spätestens zum 12. Oktober 2020 zu Ende spielen will. Doch trotz der rasanten Ausbreitung des Virus in der Region hat die Liga gemeinsam mit der Spielergewerkschaft noch einmal ihren Restart-Plan konkretisiert und bestätigt.
„Es gibt keine risikofreie Option“
„Wir kommen zurück, weil Sport wichtig ist in unserer Gesellschaft“, begründete NBA-Commissioner Adam Silver gegenüber Journalisten das Festhalten am Plan trotz aller Widrigkeiten. „Er bringt Menschen zusammen, wenn sie es am dringendsten benötigen.“ Um den Fans ein tolles TV-Erlebnis zu bieten, plane man für die Übertragungen unter anderem noch nie zuvor verwendete Kameraeinstellungen, akustische Verstärkung sowie virtuelle Konzerte und Halbzeitauftritte.
Basketball spielen einzig zur Bespaßung der Bevölkerung? Natürlich nicht. Für die NBA geht es vor allem darum, so viel Geld wie möglich zu retten. „Unsere einzige Wahl besteht darin, zu lernen, mit dem Virus zu leben“, ergänzt der Liga-Chef. „Es gibt im Moment keine risikofreie Option.“
Nichtsdestotrotz tue man alles dafür, die Gesundheitsrisiken für Spieler und Staff zu minimieren. „Wir haben einen sicheren und verantwortungsvollen Plan entwickelt“, so Silver. Man glaube, dass das Personal im Disney-Campus von Orlando sicherer sei als irgendwo anders. Um die Sicherheit zu gewährleisten, arbeite man zudem an einer Möglichkeit, die Arbeitskräfte, die den Campus ständig betreten und wieder verlassen werden, testen zu können. Die Spieler und weiteren Teammitglieder sollen ohnehin isoliert sein. Dennoch stellte der Commissioner klar: „Sollte es zu einer erheblichen Ausbreitung in der Bubble kommen, kann es sein, dass wir den Spielbetrieb stoppen müssen.“ Eine konkrete Zahl nannte er dabei nicht.
Auch räumte der 58-Jährige ein, dass die Unsicherheit durch die gestiegenen Infektionszahlen zugenommen habe: „Wir sagen nicht ‚Volle Kraft voraus, egal, was passiert‘. Aber wir sind aktuell zuversichtlich mit unserem Plan.“ Auch die 16 zuletzt positiv getesteten Spieler sorgten bei der NBA nicht für Beunruhigung. Ein solches Ergebnis war von den Verantwortlichen erwartet worden. Nach Ende der Quarantänezeit sollen die Spieler mit nach Orlando reisen. „Wir sind erleichtert darüber, dass keiner der betroffenen Spieler schwer erkrankt ist“, teilte Silver mit.
Ein wichtiger Punkt aus Spielersicht bleibt weiterhin der Kampf für soziale Gerechtigkeit. Dies wurde in der jüngsten Besprechung zwischen Silver und Spielergewerkschaft noch einmal bekräftigt. Die Liga hat angekündigt, entsprechende Bestrebungen zuzulassen und zu unterstützen.
Unterdessen hat die NBA ebenfalls am Freitag den Spielplan für die restliche Regular Season veröffentlicht.