Bonn steht im Finale der Champions League
Die Telekom Baskets Bonn haben es nach einem Sieg gegen Gastgeber Malaga ins Endspiel der FIBA Basketball Champions League geschafft.
0/5 aus dem Feld. 5/9 von der Freiwurflinie. Drei Ballverluste. Das war die Ausbeute der Telekom Baskets Bonn in den letzten dreieinhalb Minuten des Halbfinalspiels gegen Unicaja Malaga. Und dennoch hat es der BBL-Spitzenreiter ins Endspiel der FIBA Basketball Champions League geschafft. „Unser Motto in dieser Saison ist: einen Weg finden, um zu gewinnen – und das haben wir auch diesmal“, sagte Head Coach Tuomas Iisalo zum 69:67-Erfolg.
In der Schlussphase war auch Glück dabei: Denn ein Neun-Punkte-Vorsprung schrumpfte innerhalb von eineinhalb Minuten auf zwei Zähler zusammen, Kendrick Perry hat nach zwei vergebenen Freiwürfen von TJ Shorts sogar die Chance zum Sieg – vergab jedoch seinen Dreier mit der Schlusssirene. Dass sich die Bonner ein Polster von neun Zählern erspielten hatten, lag auch an Collin Malcolm, der die Mismatches fand und auch defensiv mit einem Block zur Stelle war. Shorts führte sein Team mit 21 Zählern (5/13 FG, 10/13 FT) und sieben Assists an, Javontae Hawkins und Finn Delany setzten mit jeweils 13 Zählern Impulse.
Von Ende des ersten bis Mitte des zweiten Viertels holten sich die Bonner durch einen 20:4-Lauf das Momentum und verteidigten über den restlichen Spielverlauf ihre Führung. Dabei war auf die Verteidigung Verlass: Im zweiten Durchgang ließen sie nur neun Zähler zu, über die gesamte Partie gestatteten sie Malaga eine Quote von nur 34,3 Prozent aus dem Feld. „Das einzige, was uns konstant wehgetan hat, waren ihre Offensiv-Rebounds. Wir wurden beim Spiel der Possessions zerstört – das hat uns beinahe das Spiel gekostet“, bemängelte Iisalo die 16 Würfe mehr aus dem Feld und die 16 Offensiv-Rebounds des spanischen Spitzenteams.
Im Endspiel am Sonntag (Tip-Off: 20 Uhr) werden es die Bonner mit Hapoel Jerusalem zu tun bekommen. Das Team aus Israel feierte einen überraschenden 69:68-Erfolg über Lenovo Teneriffa. Mit einem Sieg werden die Rheinländer nicht nur den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte feiern, sie wären zudem der fünfte deutsche Club, der einen europäischen Titel gewinnt. Bislang schafften dies ALBA BERLIN (Gewinn des Korac Cups 1995), der SYNTAINICS MBC (FIBA EuroCup Challenge 2004), die BG Göttingen (EuroChallenge 2010) und die FRAPORT SKYLINERS (FIBA Europe Cup 2016).