Transfer-Doppelschlag für Oldenburg
Die EWE Baskets Oldenburg legen auf dem Transfermarkt nach. Mit Phil Pressey und Martin Breunig kommen EuroLeague-Erfahrung und ein profilierter BBL-Center zum BBL-Halbfinalisten.
Die Point Guard-Position vervollständigt Phil Pressey, der genau wie Oldenburgs Clublegende Rickey Paulding die University of Missouri besuchte. Der 29-Jährige ist seit 2013 Profi und kann 150 Spielen in der NBA sowie 18 EuroLeague-Spiele vorweisen. Zuletzt lief er für Movistar Estudiantes in der spanischen ACB auf. In 23 Spielen kam der Amerikaner auf 7,9 Punkte, 4,7 Assists und beachtliche 2,4 Steals pro Spiel. Mit nur fünf Siegen aus 23 Spielen wurden die Madrilenen allerdings Letzter der Liga beim Saisonabbruch.
Mit Boston, Philadelphia und Phoenix war er von 2013 bis 2016 erfolgreicher in der NBA unterwegs. Mit den Celtics erreichte er 2015 die Playoffs und bekam dort zwei Kurzeinsätze. In seinen 148 Hauptrundenspielen stand der Neu-Oldenburger im Schnitt rund 14 Minuten auf dem Parkett. Über die G-League kam er 2017 zum FC Barcelona, wo er in 18 EuroLeague-Spielen 4,4 Punkte und 2,1 Assists beisteuerte. Nach einem Champions Legaue-Jahr bei Besiktas Istanbul an der Seite von Robin Benzing kehrte er vergangenen Sommer nach Spanien zurück.
„Ich bin überzeugt, dass wir mit der Verpflichtung von Phil Pressey das passende Puzzlestück gefunden haben“, sagt Geschäftsführer Hermann Schüller über den Transfer. Sein Headcoach Mladen Drijencic ergänzt: „Phil wird als Spielertyp mit seiner Schnelligkeit und Athletik sehr gut in die BBL passen, kann mit und ohne Ball effektiv spielen und ist ein sehr guter Verteidiger. Er bringt große Erfahrung aus seinen europäischen Stationen mit und wird menschlich hervorragend nach Oldenburg passen.“ [EWE Baskets Oldenburg]
Besser bekannt in der easyCredit BBL ist Martin Breunig, der die Oldenburger unter dem Korb verstärkt. Nach drei Jahren bei den Telekom Baskets Bonn unterschreibt der Deutsche nun einen Zweijahresvertrag bei den EWE Baskets.
2010 zog es den mittlerweile 2,03m großen Breunig aus seiner Heimat Leverkusen in die USA. Über die St. John’s Northwestern Military Academy, University of Washington und Vereinigte Staaten University of Montana führte ihn sein Weg 2016 dann wieder nach Deutschland. Die MHP RIESEN Ludwigsburg wurden die erste Profistation des ehemaligen Jugendnationalspielers. Nach einer Saison wechselte er vorzeitig nach Bonn, wo er die letzten drei Jahre verbrachte. Mit 13,5 Punkten war er in der vergangenen Hauptrunde der zweitbeste deutsche Scorer der Liga. Dazu angelte er sich 4,6 Rebounds. Beide Werte konnte Breunig in seiner BBL-Karriere von Jahr zu Jahr steigern. Auch in der Champions League, wo es für Bonn besser lief als in der Liga, zeigte der Center stabile Leistungen. 11,9 Punkte und 5,8 Rebounds legte er dort in seiner ebenfalls vierten Saison im Wettbewerb auf.
„Ich freue mich auf eine erneute Zusammenarbeit mit Trainer Drijencic. Ich kenne ihn schon von klein auf und weiß, dass er ein guter Coach ist. Zudem bin ich sehr gespannt, was ich noch alles von den bereits sehr erfahrenen Spielern lernen kann“, sagt der 28-Jährige. Mit seinem neuen Headcoach kam er im U14-Bereich in Kontakt, als er in der von Drijencic betreuten Jugendauswahl des WBVs aktiv war.
„Schon damals ist er mir als ein Spieler mit hohem Basketball-Verständnis aufgefallen, der auf dem Spielfeld mit oder ohne Ball Situationen kreieren kann. Als kleiner Center passt er zu den Anforderungen in der BBL. Mit ihm und Rasid haben wir zwei unterschiedliche Big Men, die uns sowohl in der Offensive als auch in der Defensive Variabilität bringen werden“, freut sich auch der Übungsleiter auf das Wiedersehen. Sportdirektor Klaric ergänzt: „Deutsche Center mit diesen Qualitäten findet man nicht oft. Daher sind wir sehr glücklich, da wir mit Martin nun eine große Variabilität auf unseren großen Positionen haben werden.“ [EWE Baskets Oldenburg]
Mit den beiden Verpflichtungen ist auch klar, dass Tyler Larson und Armani Moore in der kommenden Saison nicht für die Huntestädter auflaufen werden. Während Moore bei START Lublin in Polen auf Körbejagd gehen wird ist bei Larson die nächste Station noch unbekannt. Die Oldenburger haben damit sechs Importspieler und zwei deutsche Spieler im Kader für die im Oktober bzw. November beginnende Saison 2020/21.