Profitiert die Konkurrenz vom Umbruch bei Alba Berlin?

Ende September startet die BBL in die neue Spielzeit. Anders als die Saison 2019/2020 endete die abgelaufene bekanntlich planmäßig mit den Playoffs, wobei Alba Berlin im Finale den FC Bayern München bezwang. Damit bewahrheiteten sich die Prognosen der Buchmacher wie NEO.bet.

Die Albatrosse setzten sich in vier Partien durch. Die Bayern feierten den einzigen Sieg in dieser Serie ausgerechnet in der Mercedes-Benz Arena. Sie egalisierten mit einem 76:66-Auswärtssieg eine 86:89-Auswärtsniederlage in der Hauptstadt. Alba Berlin fixierte danach jedoch mit einem 81:69- und einem 86:79-Auswärtserfolg am 13. Juni den zehnten Meistertitel und den zweiten in Serie.

Rund einen Monat zuvor feierte der FC Bayern München im Endspiel des BBL-Pokals im Audi Dome einen 85:79 Heimerfolg. Es bleibt abzuwarten, ob Alba Berlin an die Leistungen der abgelaufenen Spielzeit anknüpft, verließen doch bereits vier Schlüsselspieler den Hauptstadt-Klub. Völlig umgekehrt verlief der Transfermarkt bisher für den FC Bayern München und für die EWE Baskets Oldenburg, die sich bereits einige Big Men angelten bzw. ihre Kaderplanung abschlossen. Für alle Clubs bleibt abzuwarten, wie sich die Corona-Problematik auf die Zuschauerzahlen auswirkt. Die BBL rechnet derzeit mit einer Auslastung von 50 Prozent.

Bei Alba Berlin zerfällt das Meisterteam

Rund einen Monat nach dem zehnten Meistertitel und dem zweiten in Serie ist Alba Berlins Sportdirektor Himar Ojeda nicht zu beneiden. Der 48-jährige Spanier muss momentan aus seiner Heimat in Gran Canaria verfolgen, wie sein Meisterteam zerfällt. Mit dem Finals-MVP sowie Guard Jayson Granger und dem Small Forward Simone Fontecchio wechselten zwei Leistungsträger zu Baskonia Vitoria-Gasteiz. Der Kapitän und Forward Niels Giffey setzt seine Karriere bei Žalgiris Kaunas fort. Der Point Guard Peyton Siva übersiedelte nach Neuseeland, wobei dessen Abgang kalkuliert war. Wie er gegenüber der BZ erklärte, ist Ojedas Priorität nun der Verbleib des Guards Maodo Lo, denn der deutsche Teamspielers ist Berlins einziger Free Agent. Im Gegenzug durften der Spanier und sein Landsmann Aíto noch keinen Neuzugang präsentieren.  

Bayern-Trainer Trinchieri wünsche sich „zwei Teams in einem“

Der FC Bayern München legte im Playoff-Finale gegen Alba Berlin aufgrund von Verletzungsproblemen nicht nach. Daher wünscht sich Headcoach Andrea Trinchieri für die kommende Spielzeit einen ausgeglicheneren Kader. Der 52-jährige Italiener sprach von „zwei Teams in einem“. Auch der Vizemeister sowie amtierende Pokalsieger verlor bereits Leistungsträger. Mit dem Point Guard Wade Baldwin stieß ein weiterer Big Man zu Baskonia Vitoria-Gasteiz, zudem unterschrieb der Center Jalen Reynolds bei Maccabi Tel Aviv.

Anders als Alba Berlin durften die Bayern allerdings bereits einige prominente Neuzugänge präsentieren. Hierbei wechselten die Shooting Guards Ognjen Jaramaz von Partizan Belgrad sowie Andreas Obst von ratiopharm Ulm und der Center Gavin Schilling von den Basketball Löwen Braunschweig bisher an die Isar.

Oldenburg schloss bereits die Personalplanung ab

Anders als bei Alba Berlin und dem FC Bayern München ist bei den EWE Baskets Oldenburg die Personalplanung bereits abgeschlossen. Der Vorjahresdritte in der regulären Saison, der im Playoffs-Viertelfinale an ratiopharm Ulm scheiterte, verpflichtete sechs Hochkaräter. Mit Michal Michalak von MBC blieb der BBL der Topscorer der Vorsaison erhalten. Ebenfalls innerhalb der Liga wechselten der Center Tai Odiase von BG Göttingen, der Forward Alen Pjanic aus Gießen und der Power Guard Bennet Hundt von Brose Bamberg. Zudem liehen die Oldenburger den Guard Max Heidegger von Maccabi Tel Aviv aus und verpflichteten den Power Forward T.J. Holyfield von Karhu Kaujahoki. Odiase ersetzt den nach Monaco abgewanderten Rasid Mahalbasic und Pjanic Philipp Schwethelm, der seine Profikarriere beendete.

Auch in Ludwigsburg gibt es einen Umbruch

Ebenso wie Alba Berlin erlebt MHP RIESEN Ludwigsburg einen Umbruch. Der Vorjahresdritte in der regulären Saison, der im Playoffs-Halbfinale gegen den FC Bayern München den Kürzeren zog, musste sich von mehreren Leistungsträgern trennen. Der Center Jamel McLean wechselte zu Casademont Saragossa. Zudem stießen der Guard Ralph Hounnou und der Power Forward Desi Rodriguez innerhalb der BBL zu den Telekom Baskets Bonn sowie zu s.Oliver Würzburg. Darüber hinaus steht der Abschied der Small Forwards Andrew Warren und Javontae Hawkins sowie des Shooting Guards Barry Brown Jr. bereits fest. Mit dem Power Guard Quinton Hooker von MBC und dem Forward/Center Scottie James Jr. aus Gießen gelangen anders als dem amtierenden Meister bereits interessante Neuverpflichtungen.