Verdopplung des Budgets und Mindestetats: BBL mit neuer Ligastrategie bis 2032/33

Die 18 Clubs der Basketball-Bundesliga haben auf einer Tagung eine neue Langzeitstrategie festgelegt. Demnach sollen bis zur Saison 2032/33 die Club-Budgets und der Mindestetat verdoppelt werden. Zudem soll es eine Hallenmindestkapazität von 4.500 Zuschauer geben.

Im Jahr 2011, damals noch unter einem Geschäftsführer Jan Pommer, hatte die BBL das Ziel ausgeschrieben, im Jahr 2020 die beste Liga Europas zu stellen. Hatte man dieses Ziel aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet können – sei es aus sportlicher, finanzieller oder struktureller Hinsicht –, hat sich die Liga nun eine neue Ligastrategie mit festen Kennziffern auferlegt.

Demnach sollen die Club-Budgets innerhalb von zehn Jahren verdoppelt werden. Im Jahr 2032 sollen diese insgesamt rund 200 Millionen Euro betragen. Gleichzeitig wird der Mindestetat angehoben werden: auf sechs Millionen Euro zur Spielzeit 2032/33. In der Saison 2023/24 bleibt dieser noch bei 3,0 Millionen Euro bestehen, danach sollen er in der Regel alle zwei Jahre um 500.000 Euro angehoben werden.

Hallenmindestkapazität von 4.500 Zuschauern

Zur Saison 2032/33 darf weiterhin eine Mindestkapazität von 4.500 Zuschauern nicht unterschritten werden. Die Hallenmindestkapazität soll sich dabei an die jeweilige Größe der Stadt ausrichten. „Erforderlich ist dann eine Mindestkapazität von 1% bezogen auf die jeweils nächsten 100.000 Einwohner. So muss ein Club in einer Stadt mit 650.000 Einwohnern also eine Halle mit mindestens 7.000 Plätzen vorweisen. Diese wird bei einer Gesamtkapazität von 7.000 gedeckelt“, erklärt die Liga, macht aber auch deutlich: „Die genannten Mindestkapazitäten können dabei rechnerisch auch durch eine entsprechende Anzahl von ,Eventspielen‘ in einer größeren Halle erreicht werden.“

Die Liga hat ihre Zielsetzung unter das Motto „Triple Double“ gestellt , wonach neben den Club-Budgets auch die Reichweiten in den Bereichen TV, Digital Classic (Websites und Apps) und Social Media sowie die sportlichen Erfolge der Clubs vor allem in den internationalen Wettbewerben verdoppelt werden sollen.

„Schon die ‚Vision 2020’ hat entscheidend zur hervorragenden Entwicklung der easyCredit BBL in den zurückliegenden zehn Jahren beigetragen“, sagt Liga-Präsident Alexander Reil. „So wird auch die ‚Strategie 2032: Triple Double’ den Leitkurs vorgeben, hinter dem sich die Clubs versammeln und auf ein gemeinsames Ziel ausrichten.“ BBL-Geschäftsführer Stefan Holz glaubt, dass „die Erreichung der hiermit verbundenen Zielsetzungen die Position der easyCredit BBL in der deutschen Profisportlandschaft im Kampf um die Aufmerksamkeit und Zeit der sportaffinen Menschen im Wettbewerb mit anderen nationalen wie internationalen Sport- und Entertainmentangeboten stärken und ausbauen“ wird.

Play-In-Turnier ab der Saison 2023/24, ProA-Teams im Pokal?

Die BBL hat nicht nur langfristig, sondern auch kurz- und mittelfristig eine Änderung beschlossen: Zur Saison 2023/24 wird es, wie beispielsweise in der NBA seit 2020, ein Play-In-Turnier geben. Nur noch die ersten sechs Plätze berechtigen für eine sichere Playoff-Teilnahme, die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn werden in drei Entscheidungsspielen die restlichen beiden Teilnehmer ausspielen. Die BBL führt den Modus nicht konkret aus, analog der NBA würde aber der Sieger des Duells zwischen dem Hauptrundensiebten und -Achten als Siebtplatzierter für die Playoffs qualifiziert sein. Der Verlierer jenes Duells spielt gegen den Gewinner aus dem Duell Hauptrundenneunter gegen -Zehnter um den achten Playoff-Platz.

Des Weiteren wolle die BBL der ProA vorschlagen, den BBL-Pokal um eine Qualifikationsrunde mit den ersten sechs Teams der zweiten Liga zu erweitern.

Zu jener Saison, wenn mit DYN Media ein neuer Medienpartner die BBL-Spiele ausstrahlen wird, wird es für Clubs außerdem verpflichtend sein, mindestens eine Festanstellung in Vollzeit im Digital Content Management zu führen.