Keine Lizenz für Bremerhaven und Nürnberg
Die Eisbären Bremerhaven und die Nürnberg Falcons haben keine Lizenz für die kommende BBL-Saison erhalten. Während die Eisbären derzeit um den Klassenerhalt kämpfen, feierten die Falcons kürzlich den sportlichen Aufstieg in die BBL.
Als ProA-Finalist hatten sich die Nürnberg Falcons das sportliche Aufstiegsrecht gesichert. Als größte Hürde für das Erfüllen der Lizenzbedingungen hatte sich eine Heimspielstätte herausgestellt: In der ProA spielten die Falcons in einer provisorischen Zelthalle für 1.500 Zuschauer, in der BBL ist eine Arena mit einer Kapazität von mindestens 3.000 Zuschauern Pflicht. So wurde den Nürnbergern letztlich eine Lizenz verweigert wegen des „fehlenden Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und einer Spielstätte“.
Den Eisbären blieb eine Lizenz wegen eines „unzureichenden Eigenkapitalnachweises“ verwehrt.
Der Aufsteiger und ProA-Meister, die Hamburg Towers, haben eine Lizenz erhalten. Wie die GIESSEN 46ers und der SYNTAINICS MBC erhielten die Hansestädter eine Lizenz mit auflösender Bedingung.
Eine Lizenz mit Auflage haben folgende Teams erhalten: Brose Bamberg, ALBA BERLIN, HAKRO Merlins Crailsheim, BG Göttingen und s.Oliver Würzburg.
Über eine Lizenz ohne Auflage dürfen sich jene Teams freuen: medi bayreuth, Telekom Baskets Bonn, Basketball Löwen Braunschweig, FRAPORT SKYLINERS, MHP RIESEN Ludwigsburg, FC Bayern München Basketball, EWE Baskets Oldenburg, ratiopharm ulm und RASTA Vechta.
Bremerhaven und Nürnberg legen Berufung ein
Die Vereine mit Auflagen und Bedingungen sowie nicht erteilter Lizenzen können nun Berufung einlegen. So werden die Nürnberg Falcons daran arbeiten, die geforderten Nachweise der Liga zu erbringen. Das Schiedsgericht wird dann final entscheiden. „Die Liga braucht schriftliche Garantien von Seiten der Stadt Nürnberg zum Hallenbau. Diese werden in den nächsten Tagen da sein und dem Schiedsgericht vorgelegt werden können“, ist Nürnbergs Geschäftsführer und Head Coach Ralph Junge optimistisch.
Auch die Eisbären werden Berufung einlegen. Der Grund für die nicht erteilte Lizenz ist dem Club zufolge, dass „aufgrund von Altschulden kein positives Eigenkapital in Höhe von mindestens 250.000 Euro“ vorgewiesen werden kann. „Die BBL hat uns versichert, dass wir die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die kommende Spielzeit nachgewiesen haben und der Lizenzentzug nur im Eigenkapital begründet ist. Diese drastische Vorgehensweise zeigt mir, dass es der BBL zur neuen Saison nicht um eine Professionalisierung, sondern nur um eine Verkleinerung der Liga geht“, findet Bremerhavens Geschäftsführer Wolfgang Grube harte Worte.
Auf dem Weg in eine 16er Liga?
Aktuell ist dennoch festzuhalten, dass ein Teilnehmerfeld von 18 Mannschaften in der kommenden Saison fraglich ist. Schaffen die Eisbären sportlich den Klassenerhalt, stünde das Teilnehmerfeld mit Lizenz aktuell bei 16 Teams. Die Gesellschafterversammlung der BBL könnte dann ein Wildcard-Verfahren anstoßen. Die Kosten einer Wildcard sind zur neuen Spielzeit von 250.000 auf 700.000 Euro gestiegen. Die HAKRO Merlins Crailsheim dürften keine Wildcard beantragen, da sie bereits zur Saison 2015/16 eine erhalten haben.
Neben Hamburg und Nürnberg hatten von den übrigen Zweitligisten die NINERS Chemnitz und die ROSTOCK SEAWOLVES eine BBL-Lizenz beantragt. Die Chemnitzer schieden nach fünf Spielen im Halbfinale gegen Hamburg aus, die Towers waren davor im Viertelfinale Endstation für Rostock gewesen.