Nervenstarke Berliner gewinnen Spitzenspiel in Bamberg
Nach dem überraschend deutlichen Sieg in der Euroleague musste ALBA Berlin zwei Tage später zum BBL-Topspiel in Bamberg antreten. Die große Frage vor dem Spiel war: Würden die Kräfte bei der aktuell langen Liste von Verletzten reichen? Oder würde Bambergs neuem Trainer Roel Moors bei seinem Heimdebüt ein Einstand nach Maß gelingen?
Im ersten Viertel suchten beide Teams ihre Bigmen in der Zone, um entweder selbst schnell zu scoren oder als Ballverteiler ihre Schützen zu finden. Jedoch liefen diese auf beiden Seiten noch nicht wirklich heiß. Viel mehr schlichen sich bei beiden Teams durch die physische Spielweise viele kleinere Fehler und Ungenauigkeiten beim Abschluss ein (18:17).
Zu Beginn des zweiten Viertels fanden die Gastgeber besser zu ihrem Spiel und erspielten so den ersten kleinen Vorsprung. Die Berliner kreierten durch viele Bamberger Switches in der Offensive viele Mismatches und brachten sich so immer wieder in Schlagdistanz. Die Bamberger nutzten hingegen die hohe Fehlwurfquote der Berliner, um die Führung durch gezielte Fastbreaks zwischenzeitlich auf über zehn Punkte auszubauen. Doch Tim Schneider verkürzte mit einem Vierpunktspiel kurz vor der Pause nochmal. Dennoch ging es mit 43:34 zum Pausentee.
Das Spiel gewann ordentlich an Fahrt – mit besserem Ende für die Gäste
Der vorletzte Spielabschnitt ähnelte zunächst dem Spielbeginn, und beide Teams leisten sich einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Dazu gesellten sich bei den Hausherren aber auch noch einfache Fehler in der Defensive, sodass vor allem Landry Nnoko der Nutznießer dieser Fehler war. Doch ein bärenstarker Kameron Taylor – sowohl defensiv als auch offensiv – brachte die Brose Arena so richtig zum Kochen. Doch die physischer agierenden Berliner konnten vor allem am offensiven Brett nachsetzen und sich so wieder auf sechs Punkten herankämpfen (61:55).
So ging es mit viel Feuer in das letzte Viertel. Roel Moors setzte nun Michael Carrera gegen Nnoko ein, um dessen Kreise einzuengen. Mit Erfolg. Doch nun fanden die Berliner Schützen wie Martin Hermannsson immer besser ins Spiel und ließen das Momentum zu Gunsten der Albatrosse kippen. Es entwickelte sich in der Folge ein Schlagabtausch, der die Führung mit jedem Spielzug wechseln ließ.
Was sich positiv für die Bamberger auswirkte, war, dass Nnoko vier Minuten vor Ende in Foultrouble geriet und so vorsichtiger auf dem Parkett agierte. Doch die Berliner hatten noch einen Luke Sikma, der nun immer mehr das Heft des Handels in die Hand nahm. Die Berliner bewiesen in der hitzigen Atmosphäre die besseren Nerven. ies sorgte am Ende für einen 74:78-Auswärtssieg.
Auch wenn das Spitzenspiel nicht unbedingt spielerisch überzeugte, waren es vor allem die vielen Hustle-Plays und der unbedingte Wille, das Spiel für sich entscheiden, die für ein spannendes Spiel sorgten und uns schon jetzt einen Vorgeschmack auf die Playoffs gaben.