„Wir haben nur Shooter – es gibt kein Wurfverbot“
Der Favorit aus Berlin setzt sich zum Playoff-Auftakt in einem temporeichen Spiel gegen Bamberg souverän mit 114:89 durch. Marco Baldi erklärt die Offensivausbeute mit der Club-Philosophie.
Den Blitzstart legten allerdings die Bamberger hin. Direkt nach dem Sprungball punktete Dominic Lockhart per Layup. Chris Dowe legte prompt für Drei nach – 0:5-Führung. Im Anschluss entwickelte sich ein munteres Hin-und-Her. Da die Berliner in den ersten Minuten etwa gleich viele Drei-Punkte-Versuche hatten wie die Gäste aus Bamberg aus dem Zwei-Punkte-Bereich und beide Teams hier ähnliche Quoten aufwiesen, führte ALBA nach zwölf Minuten komfortabel mit 33:22.
In der Folge gab es in der Hauptstadt ansehnlichen (Offensiv-) Basketball zu sehen. Das lag auch an Bambergs Defense: Die Gäste kamen bei den Closeouts häufig zu spät. Bei Doppel-Teams rotierte die Weakside nicht schnell genug (Johannes Thiemann profitierte mit 15 Punkten am meisten), sodass ALBA sich in einen Dreierrausch spielen konnte. Marco Baldi: „Johannes trifft einfach wahnsinnig gute Entscheidungen. Er ist so ein intelligenter Spieler. Die Spieler haben auch gesehen, ‚JT hat heute die heiße Hand‘ und haben ihn gut eingebracht. Und er hat nicht gezögert.“ 10/20 Dreier trafen die Berliner in der ersten Halbzeit. „Wir haben nur Shooter. […] Wer hier frei ist, schießt“, fasste Baldi das Spiel zusammen.
Bei 36 Berliner Punkten im zweiten Viertel (Bamberg scorte 31) boten sich auch einige Schmankerl an. Jaleen Smith, weiterhin in bestechender Form, legte im Fastbreak nach No-Look-Pass von Maodo Lo auf Christ Koumadje ab, der „dunke“ sagte.
Offensivspektakel, die Zweite
Bamberg musste im dritten Viertel defensiv an vielen Baustellen arbeiten. Das tat das Team von Coach Oren Amiel auch – phasenweise. Die Gäste konnten zwischenzeitlich sogar auf 14 Punkte (57:43) verkürzen. „Phasenweise“ war gegen sehr gut aufgelegte Albatrosse am ersten Playoffspieltag aber zu wenig. Bereits in der 34. Minute knackte Berlin die 100-Punkte-Marke.
Souverän wurde Berlin seiner Favoritenrolle gerecht. In einem Spiel, auf dem beide Seiten für spektakuläre Szenen gut waren. Schlussendlich versuchten die Bamberger, mit ALBAs Offensivexpress mitzulaufen – konnten aber nicht Schritt halten und verloren deutlich 114:89.
Stimmen nach dem Spiel
Luke Sikma: „Es macht momentan viel Spaß hier zu spielen. Die Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt. Wir hatten einen guten Start. Am Sonntag müssen wir erneut für einen Kampf bereit sein. Bamberg hat gegen uns keinen Druck, wir sind schließlich die Erstplatzierten. Das kann sehr gefährlich sein.“
Über Chris Sengeflder, den Berlin bei sieben Punkten hielt: „Chris ist ein toller Spieler. Man muss bereit sein, sich extrem reinzuhängen. Er wird wieder bessere Zeiten haben, darauf müssen wir uns gefasst machen und nochmal hart arbeiten.“
Marco Baldi: „Ich habe gesehen, dass die Schiedsrichter in den Pausen richtig pumpen mussten – das war so ein hohes Tempo. Wir werden noch weitere intensive Spiele haben. Bamberg lässt einen viel von draußen werfen, die Würfe musst du aber auch treffen. Sonst hat Bamberg gezeigt, dass sie ein sehr offensivstarkes Team sind.“