Mit weißer Weste weiter: DBB-Team feiert Blowout-Sieg gegen Finnland

Die deutsche Nationalmannschaft hat auch gegen Finnland keine Probleme, schließt erstmals bei einem großen Turnier die Vorrunde ungeschlagen ab und verschafft sich eine gute Ausgangslage für die Zwischenrunde.

Franz Wagner setzte nach seiner Sprunggelenksverletzung auch im letzten WM-Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Finnland aus, doch das tat dem Hoch der DBB-Auswahl keinen Abbruch: Durch einen 101:75-Erfolg bleibt das Team von Gordon Herbert bei der Weltmeisterschaft ungeschlagen und nimmt drei Siege mit in die Zwischenrunde. Damit hat eine deutsche Nationalmannschaft zum ersten Mal überhaupt alle Vorrundenspiele bei einem großen Turnier gewonnen.

Rhythmus kommt durch die Bankformation

Mit dem sicheren Gruppensieg im Rücken und gegen die finnische Hedge-Verteidigung im Pick-and-Roll brauchte das deutsche Team, um seinen Rhythmus zu finden: Erst nach fünfeinhalb Minuten punktete die DBB-Auswahl das erste Mal aus dem Halbfeldangriff, zuvor kamen sie in erster Linie durch Freiwürfe zu Punkten – vor allem, indem sie Optionen in der Zone fanden. Doch auch Finnland fand nach Switches des deutschen Teams die Größenvorteile in Mismatches, zur Viertelpause hatten sich die Nordeuropäer eine 22:19-Führung erspielt.

Herbert hatte bereits nach acht Minuten zehn Spieler auf das Parkett geschickt: Justus Hollatz lieferte offensiv gute Aktionen ballabseits, die Bankformation holte die Führung zurück. „Das hat für uns das Spiel verändert: [Die Bankspieler] haben gekämpft und den Ton angegeben, wie wir spielen müssen. Dann sind unsere Starter wieder reingekommen und haben das beibehalten“, fand auch Herbert.

Daniel Theis schlüpfte derweil in die (ungewohnte) Rolle des kreierenden Bigs, Andi Obst traf endlich wieder von außen – und die DBB-Auswahl hatte sich zweistellig abgesetzt. Zwar tat sich das deutsche Team gegen die finnische 3-2-Zonenverteidigung mit Lauri Markkanen vorne in der Mitte etwas schwer, dafür übernahm Dennis Schröder im Face-up (neun seiner 13 Punkte im zweiten Viertel), zur Halbzeit führte der Gruppensieger mit 47:39.

29 Punkte im dritten Viertel, breite Minutenverteilung

Aus der Pause kam das deutsche Team dank guter Ballbewegung ins Rollen, Isaac Bonga erzielte sieben Punkte bei einem 8:0-Start. Dazu fand Andreas Obst durch Abschlüsse nach Hand-Offs und ballfernen Blöcken das erste Mal im Turnierverlauf konstant seinen Rhythmus. Nach fünf Minuten hatte sich die DBB-Auswahl erstmals eine 20-Punkte-Führung herausgespielt, im dritten Viertel legte sie 29 Zähler auf.

Mit einem komfortablen Polster ausgestattet verteilte Herbert die Minuten: Im gesamten Schlussabschnitt stand bis auf Johannes Voigtmann kein Spieler der Startformation auf dem Parkett, kein Akteur musste mehr als 23 Minuten ran. Sechs Minuten vor Schluss kam auch David Krämer auf das Parkett, der per Dreier seine ersten WM-Punkte markierte.

Mit Dennis Schröder (15 Pkt), Isaac Bonga (15 Pkt, 5/6 FG), Johannes Thieman (13 Pkt, 6/7 FG, 5 Ast) Moritz Wagner (12 Pkt, 5/5 FG) und Andreas Obst (11 Pkt, 3/6 3FG) punkteten fünf Spieler zweistellig. Finnland gab sich mitunter auf, das nutzte das deutsche Team mit variabler und spielfreudiger Offensive – um die Vorrunden mit sehr viel Rhythmus abzuschließen (wie beim Dreier im Catch-and-Shoot: 8/20 3FG nach 6/26 3FG in den ersten beiden Spielen zusammen).