Leonie Fiebich wirft Deutschland ins Olympische Qualifikationsturnier

Die deutsche Nationalmannschaft hat sich ein Startrecht für das Olympische Qualifikationsturnier gesichert. Leonie Fiebich führt das DBB-Team in einem dramatischen Platzierungsspiel gegen Tschechien zum Sieg.

Mehr Drama geht kaum: Da hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in den letzten 20 Sekunden des vierten Viertels drei Gelegenheiten, die Partie gegen die Tschechische Republik auszugleichen bzw. zu gewinnen, doch beim Stand von 61:63 vergibt erst Marie Gülich zwei Freiwürfe, anschließend nach einem verworfenen Dreier von Sonja Greinacher auch ihren Turnaround-Jumper.

Scheint die Niederlage schon perfekt, und damit auch die verpasste Qualifikation für das Olympische Qualifikationsturnier, erhält das DBB-Team nach Videoüberprüfung doch noch 0,4 Sekunden und den Ball. Und Leonie Fiebich rettet ihr Team per einbeinigen Jumper übers Brett in die Verlängerung.

Und dort sorgt die Flügelspielerin mit zwei verwandelten Freiwürfen bei 1,6 Sekunden zu spielen letztlich für den 71:69-Sieg und damit für die Qualifikation des Qualifikationsturniers. „Ich habe keine Worte für das, was gerade passiert ist – nur Emotionen. Mich schüttelt es immer noch“, hatte Fiebich den Erfolg auf der Pressekonferenz noch gar nicht verarbeiten können.

Wieder mal gelang den DBB-Frauen ein Comeback: Mit einem Sechs-Punkte-Rückstand war das deutsche Team in die letzten eineinhalb Minuten der Verlängerung gegangen, doch nach Marie Gülichs Layup war Svenja Brunckhorst mit einem Vier-Punkte-Spiel zur Stelle, ehe Fiebich an der Linie zur Heldin avancierte.

Mit 17 Punkten, acht Rebounds und drei Assists war die Flügelspielerin zusammen mit Gülich (15 Pkt, 16 Reb, 4 Ast) und Emily Bessoir (16 Pkt, 7 Reb, 4 Ast) über die gesamten 45 Minuten die beste Spielerin Deutschlands.

„Es sah lange nicht so gut aus, aber sie haben nie aufgegeben. Dann die beiden großartigen Würfe von Leo und Svennie. Einfach fantastisch, eines der größten Spiele in meiner Trainerinnen-Karriere“, ordnete Bundestrainerin Lisa Thomaidis den Erfolg ein. Schon vor der Partie hatte die Frauen-Nationalmannschaft für die beste Vorstellung bei einer Europameisterschaft seit 1997 gesorgt. Am morgigen Sonntag kann die DBB-Auswahl mit einem Sieg gegen Serbien das Turnier mit einem fünften Platz beenden.