Hamburg und Heidelberg gleichen aus
Weiterhin höchste Spannung im Halbfinale der ProA. In beiden Serien steht es nach dem zweiten von fünf möglichen Spielen 1-1. Die Hamburg Towers und die MLP Academics Heidelberg holten sich im zweiten Spiel, ihren ersten Sieg in einem ProA-Halbfinale.
Beau Beech beschert Hamburg ersten Sieg über Chemnitz
Höchste Dramatik bot die Partie im Hamburger Inselpark. Zu Beginn sah es noch danach aus, als könnte es für die gastgebenden Towers negativ dramatisch werden. Nach vier Minuten leuchtete eine Null auf Seiten der Hanseaten auf der Anzeigetafel. Währenddessen hatten die Gäste bereits acht Zähler auf ihrem Konto, unter anderem per Alley-Oop auf Jonas Richter. Von dieser Führung zehrten die Sachsen in der Folge. Hamburg kam aber Schritt für Schritt näher und erzielte zehn Minuten später den Ausgleich zum 26:26. Mit einem And-One verschaffte Georg Voigtmann dann aber den Niners wieder die Führung, die kurz vor der Halbzeit wieder auf neun Punkte angewachsen war. Mit frei Punkten von Jannik Freese korrigierten die Gastgeber den Stand zur Pause allerdings wieder auf 35:41.
Towers-Coach Mike Taylor schien in der Kabine, vor allem die richtige Defensivtaktik gepredigt zu haben. Im dritten Viertel ließen die Rostock-Bezwinger nur zehn Punkte des Hauptrundensiegers zu. Folgerichtig gingen sie in der 24. Minute durch einen Korbleger von Beau Beech erstmals in Führung. Die Chemnitzer beantworteten dies mit sechs ihrer zehn Punkte innerhalb von nicht einmal einer Minute. Nach einigen misslungenen Freiwürfen auf beiden Seiten ging es aber mit einem knappen 52:51 für Hamburg ins Schlussviertel. Dort kratzten die Gastgeber nach kurzer Zeit dann sogar an der zweistelligen Führung bis der Ligaprimus mit zwei Dreiern nacheinander die Crunchtime einläutete.
Eine Minuten vor dem Ende führten die Hamburger nach einem And-One von Carlton Guyton bereits mit sieben Punkten. Doch Niners-Kapitän Malte Ziegenhagen sorgte mit zwei schnellen Dreiern für den Anschluss, ehe Lukas Wank zehn Sekunden vor dem Ende ebenfalls aus der Distanz ausglich. Im direkten Gegenangriff gelangte der Molten in die Hände von Guyton. Der Matchwinner des vierten Viertelfinals passte ihn jedoch weiter in die Ecke zu Beech, der fast mit Ablauf der Uhr die ausverkaufte edel-optics.de-Arena zum Beben brachte. Mit 81:78 wahren die Hamburger ihre Chance auf den Finaleinzug.
Verlass war an diesem Abend nicht nur auf Forward Beech, der den entscheidenden Wurf setzte und insgesamt auf 13 Punkte kam. Topscorer wurde Center Jannik Freese, der bei seinen 19 Punkten sechs Körbe aus dem Feld erzielte, bei nur acht Versuchen. Für die Gäste, die ihre erste Playoff-Niederlage 2019 einsteckten, war Ivan Elliott mit 15 Punkten am erfolgreichsten. Ziegenhagen und Virgil Matthews kamen jeweils auf 13 Zähler. Trotz leicht besserer Wurfquoten, verpassten die Sachsen die mögliche Vorentscheidung, da sie sich 16 Ballverluste leisteten und Hamburg nur neun.
Viertes Aufeinandertreffen, vierter Auswärtssieg
Bei weitem nicht so dramatisch wie die Partie in Hamburg, aber trotzdem spannend präsentierte sich das Aufeinandertreffen von Nürnberg und Heidelberg. Mit 14 Siegen in Serie und dem 1-0 im Rücken brauchte Nürnberg allerdings erstmal ein wenig, um in Schwung zu kommen. Aus dem 6:10 machte das Team von Ralph Junge jedoch bald ein 17:12 und ging so mit einer Führung ins zweite Viertel. Diese behaupteten die Franken auch über weite Strecken des Durchgangs, ehe die Heidelberger zum Schlussspurt ansetzten. Im Zusammenspiel der Bigmen Dan Oppland und Philipp Heyden entstand der Ausgleich, den Nürnbergs MVP-Kandidat Ishmail Wainright jedoch prompt per Dreier zum 34:31 beseitigte.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zunehmend hektisch. 16 Freiwürfe und acht Ballverluste waren Zeichen dafür. Leichte Vorteile lagen nun wie im dritten Spiel nach der Halbzeit bei Heidelberg, die meist in Führung gingen, aber maximal zwei Possessions später wieder den Ausgleich hinnehmen mussten. Folgerichtig ging es auch mit dem Spielstand von 49:49 in die letzten zehn Minuten. In eine Richtung wollte die Partie auch dort nicht kippen. Erneut hatten die Kurpfälzer den besseren Start, doch Nürnberg zeigte in der Folge weshalb sie 14-mal in Folge das Parkett als Sieger verlassen hatten. Ein kleines Polster von fünf Punkten schmolz allerdings durch sechs Heidelberger Zählern in Folge dahin und verwandelte sich in einen Rückstand. Center Robert Oehle glich noch einmal zum 60:60 aus, doch zwei Körbe von Jaleen Smith führten Heidelberg auf die Siegerstraße. Mit 67:62 fügten die Academics Nürnberg die erste Niederlage seit dem 26. Januar zu.
Als einziger Nürnberg-Spieler kam Ishmail Wainright auf eine zweistellige Punkteausbeute. Der Edelverteidiger erzielte 21 Punkte und holte dazu 10 Rebounds. Mit der selben Punktzahl konnte Heidelbergs Smith aufwarten. Der Mann für die wichtigen Körbe blieb zudem bei neun Versuchen von der Freiwurflinie ohne Fehl und Tadel. Jeweils 15 Punkte erzielten für den Sieger zudem die beiden Bigmen Philipp Heyden und Dan Oppland. Mit nur 57 Prozent bei den Freiwürfen ließen die Falcons einige gute Möglichkeiten liegen, sodass sie das ansonsten statistisch recht ausgeglichene Spiel am Ende verloren, obwohl Heidelberg am Ende fünf Akteure mit vier oder fünf persönlichen Fouls in ihren Reihen hatten.
Weiter geht es in den Serien am Freitag und Samstag. In Chemnitz haben die Gastgeber am 26. April ab 19:30 Uhr die Chance, erneut in Führung zu gehen. Heidelberg möchte den Elan nach dem Bruch der Nürnberger Serie in eigener Halle am 27. April nutzen, wenn bereits um 18:00 Uhr der Sprungball erfolgt. Auch in den darauffolgenden Tagen wird es ProA-Playoffs live bei Airtango.live zu sehen geben, denn Sonntag steigt Spiel 4 in Hamburg und am Montag in Nürnberg.