Adam Silver: „Wir haben Pläne für Europa für die nächsten Jahre“
Im Rahmen des NBA Paris Games äußerte sich NBA-Commissioner Adam Silver unter anderem zu den Themen Spiele in Europa und Spielplanänderungen für die Regular Season.
Die NBA wird auch im nächsten Jahr ein Spiel in Europa austragen. Wie die Liga im Vorfeld des Spiels in Paris zwischen den Charlotte Hornets und Milwaukee Bucks bekannt gab, wird auch im Januar 2021 ein reguläres Saisonspiel in der französischen Hauptstadt stattfinden. „Wir werden nächstes Jahr mit zwei anderen Teams wieder nach Paris in diese tolle Arena kommen“, so Silver auf der Pressekonferenz vergangenen Freitag. „Und ich kann Ihnen sagen, wir werden bereits mit Anfragen von Teams überhäuft.“
Zudem äußerte sich der 57-Jährige über die Zukunft von Ligaspielen in Europa: „Wir haben Pläne für Europa für die nächsten Jahre, die aber noch nicht konkret sind. Ein Teil des Vorhabens ist auch geknüpft an Hallenverfügbarkeit. Es gibt einige Investitionen in Infrastruktur von Arenen in ganz Europa, was sehr ermutigend ist.“
In den letzten Jahren erhielt die NBA einen deutlichen Zuwachs an internationalen Spielern. Mit Giannis Antetokounmpo, Luka Doncic, Joel Embiid und Pascal Siakam sind vier der zehn All-Star-Starter 2020 internationale Spieler. Der Anteil von Nicht-US-Amerikanern an allen NBA-Akteuren liegt derzeit bei über 25 Prozent. Dabei ist Europa nach wie vor der Kontinent mit den meisten Internationalen. Aus diesem Grund „werden wir weiter in den Basketball in Europa investieren und mit den Verbänden und Vereinen hier zusammenarbeiten. Wir werden weiterhin hier reguläre Saisonspiele austragen“, so Silver. Die einzige Einschränkung hänge mit der derzeitigen Strukturierung des Spielplans zusammen.
Doch die Ausarbeitung der von der Liga forcierten Spielplanreform gestaltet sich im Moment noch schwierig. Zuletzt hatte Silver einen Dämpfer erlitten: Die für kommenden April geplante Abstimmung der Besitzer über die Spielplanänderungen wurde abgesagt. Zwar bestehe laut des Commissioners ein großes Interesse an einem Play-in-Turnier, für ein Midseason-Turnier, angelehnt an die Pokalwettbewerbe im europäischen Vereinsfußball, scheint aber noch kein Konsens gefunden worden zu sein. „Ich kann Ihnen sagen, dass diese Idee bei unserem Board Meeting im April sehr viel diskutiert werden wird“, sagte der 57-Jährige am Freitag. „Wir arbeiten weiterhin gemeinsam mit den Teams an der besten Lösung.“
Silver ist nach wie vor davon überzeugt, dass ein solches Format „viel Sinn für unsere Liga“ mache. Gleichwohl räumte der Commissioner ein, dass im Moment unklar sei, ob dieses bereits zur Saison 2021/22 eingeführt werden kann. Aus europäischer Sicht könnte eine Spielplanänderung ebenfalls Auswirkungen haben. „Vielleicht wird es dann möglich sein, in mehreren Fenstern für reguläre Saisonspiele nach Europa zu reisen“, macht Silver den Fans aus Europa Hoffnung. Bis dahin werden aber noch einige Gespräche zwischen Liga und Besitzern geführt werden müssen.