Große Lineup – großer Sieg: 46ers schocken RIESEN

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen vor dem Spiel kaum sein können. Letzte Woche verloren die GIESSEN 46ers das Abstiegskampfspiel gegen Bonn, Ludwigsburg bezwang BBL-Tabellenführer München. Doch davon war am frühen Samstagabend in der Sporthalle Gießen-Ost wenig zu sehen. In der zweiten Halbzeit überrannte eine große Lineup der 46ers die klein spielenden Ludwigsburger. Am Ende holten sich die Gießener den fünften Saisonsieg.

John Bryant war zurück in der Starting Five, doch die RIESEN erwischten dank einiger Offensivrebounds den besseren Start. Angeführt vom agilen Brandon Thomas kämpften sie sich nach einem 4:10 zurück und gewannen den ersten Durchgang knapp mit 18:16. Nach dem guten Start trafen die Schwaben nur einen von zehn Dreiern, doch änderten dies mit Beginn des zweiten Durchgangs. Nachdem sie die Führung erobert hatten, übernahmen aber wieder die Gastgeber das Ruder und lagen 36:30 vorne.  Auf eine Gießener Auszeit folgte allerdings ein 8:0-Run der Gäste. Nach der zweiten Auszeit von Ingo Freyer fand sein Team bis zum Ende der Halbzeit nochmal in die Spur und erspielte sich die 42:38-Führung.

Nun sah es so aus, als ob Tanner Leissner für die Barockstädter übernimmt, der Power Forward traf zwei Dreier in Folge zum 49:51. Kurze Zeit später kassierten erst Gießens Myers und dann Ludwigsburgs Wimbush ihr viertes Foul. Ein powervolles And-One von Thomas und ein stabiler Drive von Bjarne Kraushaar sorgten in der Folge für die bei 69:60 bis dato höchste Gießener Führung. Kurz nach Beginn des Schlussabschnitts kam auch Jonas Wohlfahrt-Bottermann mit vier Fouls in Trouble und die RIESEN spielten etwas kleiner. Kraushaar setzte erst Jordan Barnett in Szene und kurvte anschließend im Slalom durch die RIESEN-Verteidigung zum 77:68.

Die Schwaben gaben aber noch nicht auf und trafen nun hochprozentig aus 6,75m. Zehn Treffer standen in der zweiten Halbzeit 20 Versuchen gegenüber. Doch die Mittelhessen wussten immer eine Antwort. Als Kadeen Carrington nach einem Unsportlichen und einem Technischen Foul aus der Halle musste, führten die 46ers 91:77. Während die Gäste aber weiter von außen trafen, zeigten die Gastgeber nochmal Nerven. Am Ende war es aber die Lineup um die Eigengewächse Kraushaar und Alen Pjanic die den 98:88-Erfolg sicherte.

Mit dem fünften Saisonsieg verschafft sich der Traditionsverein erst einmal wieder etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg. Garant für den Sieg war zum Rückrundenende ein völlig befreit aufspielende Matt Tiby. 23 Punkte, 6 Assists und 5 Rebounds steuerte der Big Man mit einer 82%igen Trefferquote aus dem Feld bei. Auch Luke Petrasek zeigte mit fünf Blocks ungeahnte Qualitäten von denen gerade Carrington noch lange träumen wird.

Die Ludwigsburger verloren nach dem guten Start etwas den Fokus und fanden ihn gegen sich euphorisierende 46ers nicht mehr wieder. Neben dem guten Kampf um den Rebound (39:28 für Gießen) passten die Gastgeber gerade in der zweiten Halbzeit auch gut auf den Ball auf und erlaubten sich dort nur fünf Ballverluste. Für Gießen wartet am kommenden Sonntag mit Bayreuth der dritte Heimgegner in drei Wochen, während die Ludwigsburger am Samstag Vechta empfangen.