Nebeneinkünfte, Deals und Geschäfte der bekanntesten (Ex-) Basketballprofis

Mit dem Sport selbst verdienen die bekanntesten und besten Basketballer der Welt etliche Millionen. Doch oft bringen die Deals und Geschäfte, die nebenher laufen, noch mehr Geld. Für Sportschuhe, wie vor allem bei Legende Michael Jordan, werben viele Profis. Doch das ist längst nicht alles. 

Die Gehälter der erfolgreichsten Basketballprofis bewegen sich im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereich. Hinzu kommen etliche weitere Leistungen, die aus der Mannschaftskasse gezahlt werden. Alleine für Luxusunterkünfte und Reisen zu Veranstaltungsorten sowie die Verpflegung vor Ort werden jährlich noch einmal Millionen von Euro oder Dollar verwendet. Was fürs Essen nicht ausgegeben wird, landet zusätzlich im Portemonnaie der Spieler. Doch das meiste Geld verdienen die Profis nebenher – über eigene Geschäfte oder über extrem profitable Deals.

Dirk Nowitzki

Beginnen wir mit dem einzigen Deutschen dieser Liste und dem ersten von vier Spielern, die zwar nicht mehr selbst beruflich spielen, aber Legenden der Basketballgeschichte sind. Auch diese vier Kandidaten haben so einiges nebenher verdient.

Dirk Nowitzki allerdings ist noch einmal ein ganz besonderer Kandidat. Denn – so stellte auch beispielsweise schon die Süddeutsche Zeitung im Jahr 2011 fest – der wohl bekannteste deutsche Basketballer hat sich nie vollkommen an die Werbeindustrie „verkauft“. Während andere deutsche Prominente aus der Sportwelt, wie etwa Jogi Löw, Franz Beckenbauer, Manuel Neuer oder auch Michael Schumacher etliche Millionen durch diverse Werbedeals verdienten, verzichtete Nowitzki auf dieses Geld.

Das soll keine Wertung sein, denn jeder kann selbst entscheiden, für wen und wie viel er werben möchte. Nowitzki aber hatte eben nie große Lust, Werbebotschafter für zig Unternehmen zu werden. Stattdessen übernahm er diese Rolle lediglich für zwei große Konzerne. Zum einen ist das die Bauerfeind AG, die medizinische Hilfsmittel wie Bandagen, Orthesen, Kompressionsstrümpfe und orthopädische Einlagen herstellt. Und zum anderen ist das natürlich die Direktbank ING Diba.

Gerade letztere Kooperation dürfte die bekannte sein, denn Nowitzki war in etlichen TV-Spots der Bank über Jahre hinweg zu sehen und zu hören. Doch diese seit Jahren bestehende Zusammenarbeit war auch keine willkürliche Entscheidung. Nowitzki hat sich ganz bewusst für die Bank entschieden. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Werben & Verkaufen erklärte er:

„Sie war von Anfang an sehr vertrauensvoll und die Bank hat sich nicht nur für mich als Testimonial interessiert, sondern auch für mich als Mensch und mein gesellschaftliches Engagement. So ist über die Jahre aus der Kooperation eine echte und persönliche Partnerschaft geworden, die tolle Projekte […] auf die Beine stellt […].“

Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki und die ING Diba – eine jahrelange Kooperation. Bildquelle: Instagram

Michael Jordan

Auch, wenn viele andere deutsche Basketballer ebenfalls, meist kleinere Werbedeals und Nebengeschäfte am Laufen haben, wird es abseits von Nowitzki doch vor allem bei den US-Amerikanern interessant. Hier kommen wir natürlich ebenfalls an einigen ehemaligen Spielern nicht vorbei. Wir haben uns – wie könnte es auch anders sein, für Michael Jordan, Shaquille O’Neal und Kobe Bryant entschieden.

Zu Michael Jordan muss ja eigentlich nicht mehr viel gesagt werden – haben wir doch in unserer Trilogie über die Ikone schon aufgearbeitet, dass „MJ“ mehr ist als nur ein Athlet. Doch auf seinen Status als Werbebotschafter für den Sportartikelgiganten Nike sind wir nur kurz eingegangen. Jeder kennt den Eigen- und Markennamen „Air Jordan“, der seit dem ersten Modell der Schuhe prägend für die Branche und später die Sneaker-Szene war. Das weltbekannte „Jumpman“-Logo, das seit 1988 auf den Jordan-Schuhen verwendet wird, war wegweisend.

Was viele, die nicht gerade in der Sneaker-Szene aktiv sind, aber nicht wissen: Die Air Jordans gehören bis heute zu den erfolgreichsten Turnschuhen der Welt. Seien es die „originalen“ Air Jordan 1, für die MJ beim Tragen in der NBA jedes Mal 5000 Dollar Strafe zahlen musste, weil sie den Richtlinien nicht entsprachen. Oder seien es die Air Jordan 4, mit dem markanten Netzmesh auf der Seite oder die Air Jordan 11 – die bis heute wohl beliebtesten Basketballschuhe aller Zeiten – MJ schrieb mit Nike zusammen Geschichte. Und verdiente mehr Geld, als man es sich vorstellen konnte.

Doch die Kollaboration mit Nike ist längst nicht die einzige Quelle seines Vermögens. Er warb unter anderem auch für große Unternehmen, wie Upper Deck, McDonald’s, Coca-Cola, WorldCom, Oakley und General Mills. Dem Softdrink Gatorade, so sagen viele, half er in den 1990ern erst zu seiner weltweiten Bekanntheit zu gelangen. Zudem ist MJ heute Mehrheitseigentümer der Charlotte Hornets.

Shaquille O’Neal

Abseits des Basketballplatzes ist „Shaq“, „Diesel“, „Superman“ vor allem eines: Musiker. Unter dem Pseudonym „Shaq Diesel“ veröffentlichte er Anfang der 1990er Jahre Rap- und R&B-Alben. Seine erste Single mit dem Titel „What’s Up Doc?“ erreichte in den USA sogar Platz 39 der Billboard Hot 100 Charts.

Während seiner Karriere war er unter anderem mit Westside Connection, RZA und Method Man sowie den Fu-Schnickens im Studio. Für den Track „How You Like That (Ja, Ja, Ja)“ arbeitete er mit DJ Tomekk zusammen, der seine Karriere beim Berliner Radiosender Kiss FM begann. Shaq Diesels größter Erfolg blieb jedoch sein erstes Album, das ebenfalls den Titel „Shaq Diesel“ trug. Alleine in den USA verkaufte er seine Scheibe mehr als eine Million Mal.

Doch O’Neal war auch in anderen Bereichen der Kunst unterwegs. So verdiente er sich als Schauspieler ebenfalls Anfang der 1990er Jahre etwas dazu. 1996 beispielsweise spielte er in dem Film „Kazaam“ die Rolle eines rappenden Flaschengeistes, der einem kleinen Jungen Wünsche erfüllt.

Darüber hinaus warb O’Neal für diverse Unterehmen und Produkte, darunter für

  • die Autoversicherungsagentur The General,
  • das Hautpflegeprodukt Gold Bond,
  • die Schmerzlinderungscreme Icy Hot,
  • den Druckerhersteller Epson
  • und für die bekannten Oreo-Kekse.

Shaquille O’Neal ist schon lange das Gesicht für die Versicherung The General. Bildquelle: Instagram

Kobe Bryant

Auch Kobe Bryant warb zu Lebzeiten für die verschiedensten Unternehmen. Adidas, Nike, Sprite und McDonalds sind nur einige davon, die Bryants Status als einer der besten und beliebtesten Spieler der NBA nutzten, um mit seinem Gesicht zu werben.

Außerdem mischte Kobe Bryant im Sportwettengeschäft mit. Schon Charles Barkley warb für den Anbieter DraftKings mit einer eigenen Werbekampagne. Ex-NBA-Star Allen Iverson arbeitet wiederum für die Buchmacher von PointsBet. Kobe Bryant schließlich trat als Markenbotschafter von FUN88 auf. Für alle, die selbst auf Basketballspiele setzen möchten, gilt natürlich: Nur, weil die Profis für einen Anbieter werben, heißt das nicht gleich, dass dieser sich auch am meisten lohnt. Am besten ist es, sich unbeeinflusst zu informieren und sich einen Überblick über diverse Anbieter zu verschaffen, um individuell passend versorgt zu sein.

Kobe Bryant investierte außerdem auch an einigen Stellen auf geschickte Weise. So steckte er beispielsweise 6 Millionen US-Dollar in das Sportgetränk BodyArmor im Jahr 2014. Innerhalb von gerade einmal vier Jahren war das Geld auf 200 Millionen US-Dollar gewachsen. Gerade nachdem Cola-Cola das Unternehmen gekauft hatte, schossen die Gewinne in die Höhe. Im Jahr 2016 gründete Bryant außerdem gemeinsam mit Jeff Stibel, dem ehemaligen CEO von Web.com, den Risikokapitalfonds Bryant Stibel. Bryant Stibel wiederum investierte in die Online-Bildungsplattform VIPKid und das Restaurantbuchungsunternehmen Reserve.

LeBron James

Natürlich sind auch die aktiven Spieler schon fleißig am nebenher Geld verdienen. Absteigend in der Reihenfolge ihres Jahresgehaltes werfen wir noch einen Blick auf die drei derzeit bestbezahlten Spieler der NBA.

Auf Platz 1, LeBron James, der die Forbes-Liste anführt und 2019/ 2020 ganze 92,4 Millionen US-Dollar verdiente. James hatte oder hat noch Werbeverträge mit unter anderem

  • Nike,
  • Coca-Cola,
  • Beats By Dre,
  • 2K Sports
  • und Blaze Pizza.

Für Blaze Pizza ist James nicht nur als Investor, sondern auch als Franchisenehmer tätig – er besitzt ganze 14 Blaze-Filialen in Chicago und 7 weitere in Florida.

Stephen Curry

Knapp hinter LeBron James rangiert Stephen Curry mit einem Einkommen von 85,2 Millionen US-Dollar in den Jahren 2019/ 2020. Curry ist nicht nur ein extrem talentierter Basketballer, sondern etwa auch Produzent der Minigolf-Wettkampfserie „Holey Moley“, für die das amerikanische Fernseh- und Hörfunk-Network abc verantwortlich zeichnet.

Darüber hinaus verdiente er bereits etliche Millionen Dollar durch Werbeverträge mit Unternehmen wie Under Armour und Chase. 2019 ging der inzwischen 32-Jährige eine Partnerschaft mit dem Technologieunternehmen Palm und dem japanischen E-Commerce-Unternehmen Rakuten ein. Rakuten legt ganze 20 Millionen Dollar pro Jahr auf den Tisch, um ihren Namen auf das Trikot der Warriors drucken zu dürfen. Rakuten sponserte weiterhin auch Currys Underrated Tour, bei der er nach unterschätzten Basketball-Nachwuchstalenten Ausschau hält.

Rakuten zahlt Curry und den Warriors gutes Geld, um Teil des Trikots zu sein. Bildquelle: Instagram

Kevin Durant

Durants Einkommen in den Jahren 2019/ 2020 belief sich auf immerhin noch ganze 73,2 Millionen US-Dollar. Damit landete er auf Platz 3 der Forbes-Liste. Und natürlich kommt das ganze Geld auch bei ihm nicht alleine durch den Sport selbst zustande.

Im Jahr 2018 gründete Durant gemeinsam mit seinem Manager Rich Kleiman Thirty Five Ventures. Damit werden etliche seiner Geschäfte konsolidiert. Dazu zählen lukrative Werbeverträge mit Unternehmen wie Nike, Alaska Airlines und Google. Auch seine Medienverträge mit Apple, ESPN und YouTube sowie seine Investitionen in Unternehmen wie Postmates, Lime und Rubrik sind nicht außenvorzulassen.