Neulinge und Rückkehrer im BBL-Turnier-Check (II)
In der Vorschau zum BBL-Final-Turnier stehen neue und alte Gesicht im Fokus. Im zweiten Teil: Matic Rebec und Jaroslaw Zyskowski bei RASTA Vechta, Gytis Masiulis bei den FRAPORT SKYLINERS und Zamal Nixon bei den MHP RIESEN Ludwigsburg.
Wenn am Samstag (6. Juni, 16:30 Uhr, alle Spiele live bei MagentaSport) der erste Tip-off des easyCredit BBL-Final-Furniers steigt, warten auf BBL-Fans viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter. Weil nicht alle Spieler für das Turnier zu ihren Teams zurückgekehrt waren, durfte jede Mannschaft zwei Nachverpflichtungen tätigen und zusätzlich zwei U23-Spieler verpflichten, die bereits mit einer Doppellizenz für die laufende BBL-Saison gemeldet waren.
[zu den Kadern aller zehn Turnier-Teams]
Manche Teams nutzten die Gelegenheit, um aus der laufenden Spielzeit bekannte Leistungsträger zu verpflichten. Drei weitere Akteure kehren in die Basketball-Bundesliga zurück. Darüber hinaus gibt es fünf Liga-Neulinge. Die Karrieren und Fähigkeiten dieser Spieler werden an dieser Stelle näher beleuchtet.
Der erste Teil mit der BG Göttingen und dem FC Bayern München ist hier zu finden.
RASTA Vechta: Zwei mit Hunger auf den internationalen Durchbruch
RASTA Vechta bietet beim Finalturnier zwei Spieler auf, die in der BBL Neuland betreten. Aufgrund der Abgänge von Zabian Dowdell (kam aber vorrangig für den inzwischen genesenen Josh Young), Jordan Davis, Steve Vasturia, Kamari Murphy und Justin Raffington war neues Personal bitter nötig. Vechta wird mit nur zehn Spielern zum BBL-Turnier reisen, auch wenn sich die RASTAner dabei möglicherweise fast noch geschmeichelt fühlen, nachdem sie die Viertelfinalserie gegen Bamberg im vergangenen Jahr teilweise sogar mit einer Rotation von sieben Spielern gewannen.
Dennoch wird die Qualität des Vechtaer Spiels voraussichtlich unter den Abgängen leiden, vor allem da Schlüsselspieler Steve Vasturia mit seinen Qualitäten als Ballhandler im Halbfeld auf der Position Drei kaum zu ersetzen ist und da Pedro Calles‘ Spielstil auch von der Intensität lebt, die mit einem so kleinen Kader schwer konstant auf das Parkett zu bringen sein wird. Für die beiden Neuzugänge, Matic Rebec und Jaroslaw Zyskowski, ist es eine weitere Gelegenheit, ihren Durchbruch auf internationalem Parkett zu schaffen.
Matic Rebec: zwischen Wahnsinn und Genie
Auf der Spielmacher-Position wird der ehemalige slowenische Nationalspieler Matic Rebec die Niedersachsen verstärken. Der 25-jährige Streaky Shooter spielte mit Cibona Zagreb mit Blick auf den Teamerfolg eine passable Saison.
In der Liga erhofften sich die Kroaten vielleicht etwas mehr als den zweiten Platz. In der Adriatic League (ABA) stand der Club, der in den vergangenen Jahren finanziell stark abbauen musste, bei Saisonabbruch auf einem erwartbaren neunten Tabellenplatz (bei zwölf Teams).
Rebec spielte als erster Point Guard eine solide Saison. Statistisch legte er in der ABA 7,0 Punkte, 2,5 Rebounds und 4,6 Assists bei 1,6 Ballverlusten pro Spiel auf. Rebec ist ein Spieler, der schon im jungen Alter mehr oder weniger als großes Talent auf dem internationalen Radar auftauchte. Im Alter von 17 Jahren war er bereits fester Bestandteil von Helios Domzale in der slowenischen Liga, deren Level damals in der Breite vielleicht auf schwächerem ProA-Niveau anzusiedeln war. Im Alter von 20 Jahren fungierte Rebec schon als erster Spielmacher in der deutlich renommierteren ABA, in der auch Topteams wie Roter Stern und Partizan Belgrad mitspielen.
Der steile Aufstieg des slowenischen Europameisters von 2017 (4,6 Einsatzminuten pro Spiel damals) wurde ein wenig gestoppt durch die Engagements außerhalb der ABA und der slowenischen Liga. So verlief seine Station bei Enisey Krasnoyarsk in der VTB League 2017/2018 eher unglücklich. Nach sieben VTB-Spielen mit 13,9 Minuten pro Partie wechselte er zurück in die ABA, wo er für FMP Belgrad wiedererstarkt auftrat (11,8 PpG, 5,8 ApG).
Bei einem weiteren Engagement außerhalb der ABA gelang ihm ebenfalls nicht der Durchbruch. Für den damaligen spanischen Erstligisten aus San Sebastian legte das Energiebündel 6,7 Punkte und 3,6 Assists bei einer Feldwurfquote von 28,3 Prozent auf. Sein Team steuerte zudem dem Abstieg entgegen. Auch in Spanien folgte die Trennung während der Saison.
Rebec ist ein Spieler, der sich stark über sein unkonventionelles Spiel definiert. Die meisten seiner Würfe aus dem Feld kamen in aller Regel von der Dreierlinie. In einem Länderspiel gegen Griechenland verwandelte er sogar einst sieben Würfe jenseits der 6,75-Meter-Begrenzung. Sein persönlicher Profirekord liegt bei acht. Auch für Dreier aus etwa neun Metern ist er gut. Sein Lieblingsmove ist der Step-back-Dreier, womit er etwas an seinen Landsmann Jan Span (zuletzt Crailsheim) erinnert. Darüber hinaus nimmt sich Rebec auch gerne spektakuläre Dribble-Moves oder No-Look-Pässe heraus.
Offensiv besteht eine seiner Schwächen darin, dass er trotz seiner Fähigkeit, weite Dreier zu treffen, insgesamt in seiner Karriere nur selten deutlich über 30 Prozent seiner Würfe (zuletzt 23,2 Prozent in der ABA) verwandelte. Defensiv agiert der 25-Jährige punktuell mit sehr viel Einsatz und Hustle-Plays. Gegen athletischere Gegenspieler tut er sich jedoch häufig schwer.
Fazit: Mit seiner hohen Grundaggressivität und seinen Emotionen passt Rebec als Spieler und Typ potenziell gut ins Vechtaer Team. Zudem akzentuiert Pedro Calles in seiner Offense gerne den Dreier. Nun muss Matic Rebec jedoch auch beweisen, dass er in einer vermeintlich athletischeren Liga sein Spiel als Leistungsträger zur Entfaltung bringen kann. Dazu gehört auch bestenfalls mehr Konstanz in seinem Brot-und-Butter-Spiel von der Dreierlinie. In Vechta wird er mit DiLeo und Josh Young das Spiel organisieren.
Jaroslaw Zyskowski: Liga-MVP bei seiner ersten Auslandsstation
Einen weiteren interessanten Spieler bringt Vechta in Person des aktuellen polnischen Liga-MVPs in die BBL. Hinter Jaroslaw Zyskowski liegt seine bisher wohl stärkste Saison als Profi. Lange schwebte er dabei etwas unter dem Radar.
Bis vor der Saison 2017/2018 lieferte der aktuelle polnische Nationalspieler konstant Saisons mit etwa sieben Punkten und nur einem bis zwei Rebounds pro Spiel ab. Dann gewann er zweimal überraschend den Meistertitel mit Anwil Wloclawek. Dabei war er jeweils ein Spieler, der mit rund zehn Punkten und drei bis vier Rebounds pro Partie zu überzeugen wusste. In der Saison 2019/2020 explodierte er im Alter von 27 Jahren förmlich. Plötzlich legte er 15,7 Punkte pro Partie auf und versenkte 46,8 Prozent seiner Drei-Punkte-Würfe bei 1,7 Treffern pro Spiel.
Auffällig in der Vita von Zyskowski ist, dass er regelmäßig in den internationalen Wettbewerben schwächere Stats auflegte als in der polnischen Liga. So markierte er in der VTB League (Zusammenschluss von einigen osteuropäischen Topteams) im abgelaufenen Jahr „nur“ 10,5 Punkte je Partie. Auch in der Nationalmannschaft kam er im vergangenen Länderspielfenster nur auf etwa acht Einsatzminuten pro Spiel.
In der VTB League schaffte sein Club Stelmet Zielona Gora einen sehr respektablen siebten Tabellenplatz vor dem Saisonabbruch. Die größten Stärken des Polens liegen im Zug zum Korb. Für Zielona Gora spielte er fast gleichermaßen auf den Positionen Drei und Vier. Auf der Position Drei hat er große Qualitäten im Spiel mit dem Rücken zum Korb. Auf der Position Vier ist Zyskowski stark darin, Closeouts (d.h. mit dem Gesicht zum Korb) zu attackieren und gelegentlich Platz für Dreier zu nutzen. Im Spiel ohne Ball und bei Curls nach indirekten Blöcken ist der polnische Nationalspieler ebenfalls gut. Sein Wurf, der technisch etwas unkonventionell ist, stellt eine gewisse Inkonstante in seinem Spiel dar. Defensiv hat Zyskowski seine Schwächen im Rebound.
Fazit: Zyskowski ist ein Spieler, der Vechta auf den Positionen Drei und Vier etwas von dem Scoring geben soll, das mit dem Abgang von Steve Vasturia zu kompensieren ist. Zyskowski ist im Vergleich zu Vasturia ein ganz anderer Spielertyp, da er weniger als klassischer Kreativspieler fungiert. Mit seinen Stärken im Drive und im Nutzen von indirekten Blöcken, um zum Korb zu ziehen, kann er jedoch eine wertvolle Komponente in Vechtas Spiel darstellen. Es ist etwas zweifelhaft, ob er vor allem auf der Position Drei Pedro Calles’ Defensivstil umsetzen kann.
Anmerkungen zum Kader von RASTA Vechta
Mit den zwei Verstärkungen, die beide ihren internationalen Durchbruch anstreben, gelangen Vechta nominell starke Verpflichtungen im Anbetracht der aktuellen Situation. Durch die zahlreichen Abgänge wird Vechta voraussichtlich an Qualität verlieren. Pedro Calles ist aber immer zuzutrauen, sein Team an sein Limit zu pushen und zu Überraschungen zu befähigen.
FRAPORT SKYLINERS: die Kratzer-Frage
Vielleicht etwas weniger signifikanten Personalverlust mussten die FRAPORT SKYLINERS wegstecken. Mit Matt Mobley ging ein Flügelspieler, der nur ein Spiel für Frankfurt absolvierte. Auf eine Vertragsverlängerung mit Daniel Schmidt für das Finalturnier verzichtete der Club von sich aus. Für den verletzten Darius Carter kam mit Gytis Masiulis nun ein Spieler, dem mindestens ähnliche Leistungen wie Carter zuzutrauen sind.
Ein herber Verlust jedoch könnte der mögliche Ausfall von Leon Kratzer darstellen. Nach Informationen der FAZ wird der Starting-Center, der seine beste BBL-Saison absolvierte, mindestens in den ersten beiden Turnierpartien fehlen.
Gytis Masiulis: auf ungewohnter Position
Gytis Masiulis, der in seiner jungen Karriere bisher fast ausschließlich als Power Forward auflief, wird bei diesem Turnier voraussichtlich fast ausschließlich auf der Center-Position spielen müssen. Die 22-jährige Leihgabe von Zalgiris Kaunas kommt aus seiner stärksten Saison als Profi.
Im Alter von 18 Jahren kam Masiulis auf seine ersten Einsätze für den europäischen Top-Club Zalgiris Kaunas. Besonders auf sich aufmerksam machte er beim von der EuroLeague organisierten ANGT, bei dem er in der Saison 2015/2016 in drei Einsätzen auf 22,0 Punkte und 10,3 Rebounds pro Spiel kam. Der Durchbruch bei Kaunas gelang ihm bisher nicht. In der Spielzeit 2019/2020 etablierte er sich jedoch auf solidem Basketball-Champions-League-Niveau. Dort erzielte er 11,1 Punkte und 5,2 Rebounds pro Spiel.
Die Qualitäten des athletischen etatmäßigen Power Forwards, der im vergangenen Länderspielfenster insgesamt 5,8 Minuten für Litauen auf dem Parkett stand, liegen vor allem im Zug zum Korb von der Dreierlinie und in seiner Schnelligkeit. Er ist ein Spieler, der für seine Größe über einen sehr schnellen ersten Schritt zum Korb verfügt und in der Transition einfache Punkte erzielt. Zudem ist er in der Lage, den offenen Dreier zu verwandeln. Jedoch hat er bisher keine Konstanz im Wurf (23,1 Prozent in der Champions League und 30,0 Prozent in der litauischen Liga 2019/2020).
Defensiv liegen seine Qualitäten darin, dass er ein guter Verteidiger mit hoher Arm- und Beinaktivität in Switches gegen Guards ist. Dank seiner langen Arme ist er in der Lage, auch Würfe zu blocken (0,9 Blocks in der BCL, 1,1 Blocks in der litauischen Liga).
Zu seinen Schwächen gehören unter anderem das Spiel mit dem Rücken zum Korb und die Verteidigung gegen physischere Gegenspieler. Zudem ist Masiulis ein eher unterdurchschnittlicher Defensiv-Rebounder, obwohl er durchaus ausboxt.
Fazit: Masiulis‘ Stärken in Bezug auf seine Schnelligkeit könnten ihm gegen gegnerischen Fünfer helfen. Er könnte als Stretch-Five Closeouts attackieren und trotz bisher fehlender Konstanz für gelegentliche Dreier sorgen. Physisch könnte er jedoch Probleme haben. Zudem hat der Litauer bisher noch nie wirklich als Pick-and-Roll-Spieler in der Offense fungiert. In Klaipeda griff er auf der Position Fünf nur die wenigen verbliebenen Minuten hinter dem Center-Duo aus Simas Galdikas und Andre Williamson (beide zusammen mit etwa 35 Minuten pro Spiel) ab. Hier wird interessant zu sehen sein, ob Frankfurt in der Lage ist, dennoch eine einigermaßen effektive Pick-and-Roll-Offensive aufzuziehen.
Im Defensivsystem von Frankfurt könnte Masiulius zumindest im Hinblick auf seine Fähigkeit, Switches zu verteidigen, helfen. Im Low-Post doppelt das Team von Headcoach Sebastian Gleim ohnehin recht konsequent. Physisch könnte Frankfurt ohne Kratzer dennoch Probleme bekommen.
Anmerkungen zum Kader der FRAPORT SKYLINERS
Die SKYLINERS haben vielleicht weniger Leistungsträger als manch anderes Team verloren. Allerdings kann der Ausfall von Leon Kratzer (selbst für nur zwei Spiele) schwer wiegen. Ein kompletter Kader wäre für Frankfurt auch insofern wichtig gewesen, da die Hessen bisher nicht ohne Grund nur auf dem 14. Platz rangierten.
MHP RIESEN Ludwigsburg: die Spielmacher-Frage
Größeren Aderlass zu verzeichnen haben die MHP RIESEN Ludwigsburg. Beide bisherigen Aufbauspieler fehlen ihnen beim Turnier. Der Ausfall von Khadeen Carrington wird als bisheriger Topscorer und als einer der Shootingstars der Saison in mehrerer Hinsicht schwer zu kompensieren sein. Mit Konstantin Konga fehlt zudem jemand, der bisher ein grundsolider Back-up für Carrington war. Zudem wird auch Tanner Leissner, der mit seinem variablen Paket aus Wurf, Schnelligkeit und Defensivstärke ein Glue-Guy im System von John Patrick war, ebenfalls vermisst werden.
Als Nachverpflichtungen vermeldeten die Ludwigsburger den Ex-Gießener Teyvon Myers und den ehemaligen Heidelberger, Hagener und Nürnberger Zamal Nixon. Dazu kommen die beiden Trainersöhne Jacob (11,0 Punkte, 3,7 Rebounds, 2,1 Assists in der NBBL) und Johannes Patrick (12,0 Punkte, 2,9 Rebounds, 4,1 Assists). Im vorliegenden Artikel wird vor allem Liga-Rückkehrer Zamal Nixon thematisiert, da John Patricks Söhne vermutlich eher den Kader auffüllen werden, wenn sich der Trainerfuchs nicht etwas ganz Besonderes einfallen lassen haben sollte.
Zamal Nixon: Aussicht auf den deutschen Pass?
In seiner ersten BBL-Saison, 2014/2015 in Hagen, hinterließ der linkshändige Point Guard einen passablen, aber nicht herausragenden Eindruck.
Nixon spielte 2014/2015 eine solide erste Saisonhälfte und meisterte den Sprung von der ProA (zuvor in der österreichischen Liga und in Nürnberg) zur BBL. Jedoch verlor er inmitten der Saison zwischenzeitlich seine Position als Starting-Point-Guard an Niklas Geske. Über die Saison legte Nixon 10,2 Punkte, 1,7 Rebounds und 3,3 Assists bei 2,0 Turnovern pro Spiel auf. Der US-Amerikaner spielte nicht schlecht, erwies sich jedoch nicht als konstanter Leistungsträger.
Nach seinem Abgang aus Hagen absolvierte Nixon vier sehr solide Saisons für Lavrio in Griechenland. In seiner ersten Spielzeit dort machte er sogar einen so guten Eindruck, dass er im Sommer 2016 beim damals prestigeträchtigeren französischen Club CSP Limoges anheuerte. Allerdings konnte er dort ähnlich wie in Hagen keine konstant effizienten Leistungen auf das Parkett bringen (13,6 Minuten, 2,9 Punkte, 20,0 Prozent Dreier). Er kehrte infolgedessen nach Lavrio zurück.
Zur Saison 2019/2020 verpflichtete Heidelberg den 31-Jährigen als ein entscheidendes Puzzleteil in deren Aufstiegsbestrebungen. Zudem wurde er im vergangenen Sommer mit der Möglichkeit auf dem Markt angeboten, in Zukunft einen deutschen Pass zu erhalten. Seit mehr als sechs Jahren lebt er im Sommer bei seiner Freundin in München. Erstmals in Deutschland spielte er 2011 in Herten. Möglicherweise hat Ludwigsburg ihn auch mit der Aussicht auf einen deutschen Pass verpflichtet.
Die Qualitäten des Spielmachers, der in Heidelberg zunächst mehr auf der Position Zwei spielte und im Saisonverlauf zum Starting-Point-Guard aufstieg, liegen in einer soliden, wenngleich nicht hervorragenden Pick-and-Roll-Offensive. Er wies in seiner Karriere zumeist gute Assists/Turnover-Verhältnisse auf. Sein Lieblingsmove ist der Step-back-Jumper zur linken Hand. Auf diesen verlässt er sich jedoch teils zu sehr, weshalb er nicht so viele Abschlüsse direkt am Brett kreiert und teilweise sehr schwierige Dreier nimmt. Deshalb waren die Quoten in Nixons bisheriger Karriere häufig schwankend.
In Heidelberg galt er zudem als eher schwacher Verteidiger. Zwar legte er 1,4 Ballgewinne und für seine 1,85 Meter beachtliche 0,3 Blocks pro Spiel auf. Allerdings nimmt er seine Gegenspieler häufig erst spät im Halbfeld auf und lässt sich mangels Kraft oft im Pick-and-Roll schnell schlagen. Deshalb versucht der ehemalige Hagener oftmals, diese Mängel mit aktiven Händen zu kompensieren.
Fazit: Aufgrund von Nixons bisher gezeigter Schwächen in der Verteidigung wird es interessant zu beobachten, ob er zu John Patricks Philosophie passen wird. Manche Spieler, wie z.B. Lamont Jones, haben unter Patrick ihr Defensivlevel deutlich steigern können. Andere fielen jedoch durch das Raster. Spannend ist diese Personalie auch, weil Nixon der einzige nominelle Point Guard im Kader der RIESEN ist. Der aus Gießen gekommene Teyvon Myers wird mangels Alternativen auf der Eins spielen müssen, hat aber bei den 46ers fast nur neben Stephen Brown und Bjarne Kraushaar agiert.
Ludwigsburg verfügt zudem über sieben ausländischen Profis. Sofern sich Nixon nicht als ideales Puzzleteil erweist, könnte Patrick auf Jaleen Smith als Notlösung auf der Position Eins zurückgreifen. Offensiv bringt Nixon mit seiner Ruhe und gewissen Qualitäten im Pick-and-Roll ein paar interessante Aspekte mit. Zudem ist er wie viele Point Guards unter John Patrick (Tyler Rochestie, Michael Stockton, Kerron Johnson, Wes Washpun, Cliff Hammonds, Carrington) ein Linkshänder. Zamal Nixon kann jedoch zumindest als vage Personalie eingeschätzt werden, bei der noch abzuwarten ist, ob er die Erwartungen erfüllen kann.
Anmerkungen zum Kader der MHP RIESEN Ludwigsburg
Bei den MHP RIESEN hängt sehr viel davon ab, wie die Ausfälle von Khadeen Carrington und Konstantin Konga auf der Position Eins kompensiert werden können. Teyvon Myers ist ein interessanter Spieler mit für John Patricks Stil interessanten Qualitäten, hat bisher aber mehr als sekundärer Ballhandler gespielt. Wichtig wäre es, wenn Nixon in der Lage wäre, mindestens 20 bis 25 Minuten auf solidem Niveau abzurufen. Vor allem in Hinblick auf seine Defense ist diese Personalie bisher ein Fragezeichen.
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