Tuomas Iisalo verlässt Bonn
Nach zwei Jahren bei den Telekom Baskets Bonn verlässt Tuomas Iisalo den Club wieder. „Die Marktgesetze des Profisports machen nie Pause“, erklärt Präsident Wolfgang Wiedlich den Abgang.
Tuomas Iisalo hat in seinen zwei Jahren bei den Telekom Baskets Bonn dem Club wieder Leben eingehaucht: Durch den Gewinn der FIBA Basketball Champions League in diesem Jahr führt der finnische Head Coach die Bonner zum ersten Titel der Vereinsgeschichte. Nun endet die Iisalo-Ära – und von einer Ära kann man trotz nur zwei Jahre durchaus sprechen, so sehr hat Iisalo Bonn und auch die BBL geprägt.
„Wir haben diese Entscheidung getroffen, um unserer Familie Stabilität zu bieten, aber auch aus sportlichen Gründen“, erklärte Iisalo seinen Abschied. Kurz vor dem Final Four der Champions League schien Medienberichten zufolge ein Wechsel Iisalos nach Paris bevorzustehen. Beim erst 2018 gegründeten Club hat man große Ambitionen, der diesjährige EuroCup-Club möchte in naher Zukunft in der EuroLeague auflaufen.
„Ich wäre gerne hiergeblieben. Wir wären gerne hiergeblieben. Es war die perfekte Situation für mich und meine Familie Aber irgendwann war klar, wer auch immer an diesem Standort weitermacht, ob ich oder ein anderer Trainer, er wird einen Neustart machen müssen“, führte Iisalo im Bonner General-Anzeiger aus. Demnach habe Iisalo zusammen mit Wiedlich dem Namenssponsor Telekom frühzeitig ein „langfristiges Konzept“ vorgestellt, zu einem Austausch sei es letztlich aber nicht gekommen, weil die Telekom laut General-Anzeiger einen Termin hierfür abgesagt haben soll. Erst kürzlich hatte die Telekom bekanntgegeben, ihr Sponsoring um eine Millionen Euro zu erhöhen, nachdem sie es schrittweise zurückfahren wollte.
Derweil erklärte Wiedlich in der Bonner Pressemitteilung aber auch, dass „die Würfel recht früh gefallen waren. Eine Euroleague-Perspektive können wir ihm jedenfalls wirtschaftlich nicht bieten, und es ist eben sein Traum, seine Konzepte einmal in der höchsten europäischen Liga zu testen. Wir müssen uns immer wieder aufs Neue bewusst machen, dass wir uns im Profisport bewegen, dessen Marktgesetze nie eine Pause machen.“ So ist es fraglich, ob Iisalo wirklich in Bonn geblieben wäre, hätte die Telekom ihr Sponsoring zu einem früheren Zeitpunkt erhöht.
Was bleibt, ist dennoch die erfolgreichste Zeit der Bonner Club-Geschichte: Auch wenn es nicht zur Deutschen Meisterschaft reichte und Bonn sich in den Finals Ulm mit 1-3 geschlagen geben musste, Iisalo führte die Baskets zu 32 Siegen in der Hauptrunde. Insgesamt hat er 85 seiner 105 Pflichtspiele gewonnen. In beiden Jahren gewann Iisalo die Auszeichnung zum Trainer des Jahres in der BBL, diesen Award heimste der Finne auch in der Champions League ein.