Probestart bis Ende Oktober mit 20% Auslastung

Die Politik hat entschieden: Es dürfen ab sofort wieder Fans in die Sportstätten. Der „Probestart“ mit rund 1.000 Zuschauern und 20-prozentiger Auslastung läuft vorerst bis Ende Oktober.

Der Beschluss der Politik für Zuschauer in den deutschen Sportstätten dürfte auch für die Basketballmannschaften einem Aufatmen gleichkommen. Die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer haben laut dpa am Dienstag entschieden, dass ab sofort mindestens 1.000 Menschen in den Sportstätten anwesend sein dürfen; darüber hinaus gilt eine Auslastung von bis zu 20 Prozent der Arenakapazität.

Die 20-prozentige Auslastung sollte derweil an eine Hallensportart wie den Basketball geknüpft sein. Denn auf Grund der nötigen Abstandsregelungen dürfte es nicht möglich sein, dass kleine Hallen mit bis 1.000 Zuschauern ausgelastet sein werden.

Markus Söder, Ministerpräsident von Bayern, nennt diesen Beschluss „eine Art Experiment werden, ein Probestart“ – denn die Vorgaben gelten vorerst nur bis Ende Oktober. Bis dahin werden die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen evaluiert werden. Ob darüber hinaus die Vorgaben bestehen bleiben, erweitert oder wieder zurückgenommen werden, bleibt abzuwarten.

Mit dem Beschluss der Politik werden die Profiteams nun ihre Hygienekonzepte weiter ausarbeiten und den Gesundheitsämtern vor Ort vorlegen. Weiterhin könnte es demnach regionale Unterschiede geben. So hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise das Konzept der Rostock Seawolves von bis 1.500 Zuschauern kürzlich abgenommen.

Zudem werden punktuell Zuschauer nicht zugelassen werden, wenn die Zahl der Neuinfektionen vor Ort binnen sieben Tagen auf über 35 Personen pro 100.000 Einwohner ansteigt. Dies ist aktuell beispielsweise in den BBL-Städten München und Würzburg der Fall.

Während die Ligen im Profifußball und im Handball sowie die ProA (ab 16.10.) während dieser Testphase ihre Spielzeiten starten, wird die BBL erst am 6.11. mit der Hauptrunde beginnen. Davor wird der BBL-Pokal ausgetragen werden – in vier Qualifikationsgruppen zunächst in Bonn, Ulm, Vechta und Weißenfels. Der Bonner Telekom Dome und die Ulmer ratiopharm arena sind 6000er Halle, womit bei 20-prozentiger Auslastung die Zuschaueranzahl bei über 1.000 Personen liegen könnte. Bei dieser Zahl müssen aber auch Spieler, Trainer sowie das Organisationsteam und das technische Personal berücksichtigt werden.

Der BBL-Geschäftsführer Stefan Holz sieht in dem Beschluss einer bundeseinheitlichen Lösung „eine wichtige Botschaft und einen Vertrauensvorschuss – das ist ein erster positiver Schritt zur Rückkehr der Fans.“

Die Teams der Sportarten Basketball, Handball oder Eishockey sind noch mehr auf die Zuschauereinnahmen angewiesen als die des Fußballs. So erhofft sich der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga Frank Bohmann weitere Lockerungen, wenn er der dpa sagt: „Wir hoffen darauf, dass die Auslastung ab Ende Oktober noch weiter steigern kann. Denn 20 Prozent reichen für uns auf Dauer nicht aus, um profitabel zu wirtschaften.“

So erklärte Alexander Reil, Präsident der MHP RIESEN Ludwigsburg, gegenüber der Stuttgarter Zeitung auch: „Unter 1.200 Zuschauern macht es [zumindest wirtschaftlich] keinen Sinn.“