Ulm schaltet Oldenburg aus / Karriereende für Schwethelm

Der dritte Halbfinalist der BBL-Playoffs steht fest, ratiopharm ulm schaltet die EWE Baskets Oldenburg nach vier Partien aus. Es ist das letzte BBL-Spiel von Philipp Schwethelm gewesen.

ratiopharm ulm gegen die EWE Baskets Oldenburg. Oder: Wenn in der zweiten Hälfte zwei BBL-Legenden übernehmen. Während Per Günther in den letzten 4:40 Minuten des dritten Viertels drei seiner drei Dreier traf, netzte Rickey Paulding in den ersten 3:30 Minuten des vierten Viertels ebenfalls drei seiner Dreier ein. Am Ende hatte Paulding mit Oldenburg aber das Nachsehen: Durch eine 88:96-Niederlage hat der Hauptrundendritte gegen den Sechsten die Playoff-Viertelfinal-Serie mit 1-3 verloren.

Günther trug mit seinen Dreiern seinen Teil dazu bei, dass die Ulmer nach der Pause doch noch ihren Offensivrhythmus fanden: 63 Punkte legten die Hausherren in der zweiten Hälfte auf, nachdem sie in den ersten 20 Minuten nur 33 Zähler erzielt hatten.

Am Ende übernahm das Guard-Center-Gespann Troy Caupain und Dylan Osetkowski. Der Point Guard bediente Mitte des vierten Viertels zweimal seinen Center, Osetkowski avancierte nach einem sonst schwachen Spiel noch zum Matchwinner: Zehn seiner 17 Zähler markierte der Center in den letzten fünfeinhalb Minuten der Partie. Bei 1:55 Minuten war er per And-One erfolgreich – inmitten eines 9:3-Laufs Ulms, der die Entscheidung herbeiführte.

So sehr die Ulmer in der zweiten Hälfte offensiv explodierten, so schwer taten sie sich davor – sowie phasenweise auch in der gesamten Serie – mit der Oldenburger Defensive. Die trumpfte vor allem dann auf, wenn sie in einer 2-3-Zone stand. So sehr sich Oldenburg in der Defensive im Vergleich zur Hauptrunde steigerte, so schwach agierten sie im Vergleich in der Offensive – was auch an der Ulmer Verteidigung lag.

Ein Viertelfinal-Aus nach dem dritten Hauptrundenplatz, bei diesem Kader, bei dem alle Positionen doppelt besetzt sind, wird für die Oldenburger eine Enttäuschung sein – die vor dem Umbruch stehen werden.

Philipp Schwethelm beendet seine Karriere

Rasid Mahalbasic deutete bei Magenta Sport seinen Abschied an. „Es tut mir leid, dass es so enden muss – die vier Jahre in Oldenburg“, erklärte Center – nur um auf Nachfrage sich doch nicht auf einen Wechsel festlegen zu wollen.

Sicher nicht zurückkehren wird hingegen Philipp Schwethelm – denn der wird seine Profikarriere im Alter von 32 Jahren beenden. Wobei der Forward bereits im Alter von 16 Jahren seine Profikarriere begonnen hatte. Diese Entscheidung habe er bereits vor der Saison gefällt, erklärte Schwethelm bei Magenta Sport. „Ich habe Lust auf eine neue Herausforderung“ – die in Oslo in der freien Wirtschaft liegen wird. In Norwegen werde Schwethelm aber noch semi-professionell spielen.

Damit endet die Laufbahn eines der BBL-Geschichter: 516 Partien hat Schwethelm in der deutschen Beletage absolviert, die drittmeisten Spiele seit der digitalen Datenerfassung hinter Alex King und Rickey Paulding. Vor allem als Werfer hat sich der Forward einen Namen gemacht.

Seit 2015 trug Schwethelm das Oldenburger Trikot, davor lief er für ratiopharm ulm, den FC Bayern München, die Eisbären Bremerhaven und Köln 99ers auf. Mit den Kölnern feierte Schwethelm, ganz zu Beginn seiner Profikarriere, den Meistertitel und Pokalsieg. Im Lauf seiner Karriere durchlief Schwethelm die Positionen, vom Point Guard bis zum Power Forward. Für die deutsche Nationalmannschaft stand Schwethelm 49 Mal auf dem Parkett.