BBL Power Ranking: Ludwigsburg als Klassenprimus

Länderspielpause bedeutet auch: Mid-Season-Break in der BBL. Als Halbjahreszeugnisse händigt Manuel Baraniak das aktuelle Power Ranking aus.

1. MHP RIESEN Ludwigsburg

Offensiv-Rating: 120,0 (2.) / Defensiv-Rating: 105,5 (4.) / Net-Rating: +14,5 (1.)

Die Zahlen mögen überraschen: Die MHP RIESEN Ludwigsburg sind im Ligavergleich tatsächlich ein besseres Offensiv- als Defensivteam. Wird bei John Patricks Philosophie – auch berechtigt – häufig die druckvolle Verteidigung in den Fokus gerückt, so scheint etwas unterbewertet zu sein, was für ein ballsicheres Team die Ludwigsburger erneut sind (TO-Ratio: 11,7%, Ligabestwert). Das Iso-lastige, mit weniger Pässen ausgestattete Offensivsystem hat hierbei auch eine Stärke: Die Gefahr von Turnovern sinkt.

Während Jaleen Smith punktuell seinen Status als MVP-Kandidat untermauert, Jordan Hulls langfristig seinen Status als einer der besten Shooter der Liga-Geschichte zementiert, muss man den Ludwigsburgern auf Groß Respekt zollen: Wie dieses Smallball-Team den Abgang von Elias Harris (der eigentlich ein Gegenpol zum offensiven Guard-Terror gewesen ist) kompensiert hat, indem WoBo übernahm sowie Desi Rodriguez und Tremmell Darden auf die Fünf rutschten, ist RIESIG.

Diese Zeit gemeistert zu haben, und nun mit Jamel McLean eine physische Komponente hinzugewonnen zu haben (wichtig für besseres Rebounding!), das verdient den ersten Platz im Power Ranking. 

2. FC Bayern München

Offensiv-Rating: 118,9 (4.) / Defensiv-Rating: 104,9 (2.) / Net-Rating: +14,0 (2.)

Schon vier Saisonniederlagen? Zuletzt gegen den Aufsteiger aus Chemnitz. Und dann trotzdem auf dem zweiten Platz? Ja, denn die Bayern weisen knapp hinter Ludwigsburg nunmal das zweitbeste Net-Rating der Liga auf. Berücksichtigt man die Vorstellungen Münchens in der EuroLeague, und damit deren Leistungsvermögen, ist die Mannschaft von Andrea Trinchieri ohne Zweifel das beste deutsche Team. Die Frage bleibt, wann das auch in der BBL ersichtlich werde wird. Erst zu den Playoffs? Und inwieweit würde ein möglicher EuroLeague-Playoff-Auftritt den Bayern hier schaden?

Bei all der BBL/EuroLeague-Rochade könnten den Bayern mit der Verpflichtung von David Krämer ein Coup gelungen sein – stärkt dieser doch die bislang national so wackelige deutsche Rotation. Wobei Krämer kein Ballhandler ist. Hier ist die Rückkehr von Zan Mark Sisko enorm wichtig, der ein guter Komplementärspieler zu Wade Baldwin ist. Überhaupt scheint sich das Lazarett der Bayern zu lichten.

Keine Mannschaft der BBL kann derweil innerhalb so kurzer Zeit eine Partie an sich reißen – und dies weniger durch Offensivbasketball, den wir von Andrea Trinchieri in Bamberg gekannt und geliebt haben, als vielmehr durch Grit-and-Grind. Oder: Schurwolle statt Kaschmir.

3. ALBA BERLIN

Offensiv-Rating: 114,6 (6.) / Defensiv-Rating: 101,9 (1.) / Net-Rating: +12,7 (3.)

Ein sich lichtendes Lazarett … das hätten die Berliner gerne. Unglaublich, was für ein Pech die Albatrosse in dieser Spielzeit haben. Selbst einen Ironman wie Luke Sikma hat es schon erwischt. Wo manche Spieler ausfallen, trumpfen andere auf: Ob Maodo Lo, Johannes Thiemann oder Niels Giffey – bei vielen Spielern hatte man im Saisonverlauf den Eindruck, dass sie gerade den besten Basketball ihrer Karriere spielen.

Was Mut machen sollte, wenn die Albatrosse dann endlich Mal in voller Schar anfliegen. Wurde auch an dieser Stelle hinterfragt, wie die Abgänge von Martin Hermannsson, Rokas Giedraitis und Landry Nnoko kompensiert werden würden, muss man konstatieren: Jayson Granger ist mit seinem für den Berliner Stil etwas anderem Spiel gerade deswegen so wichtig; Simone Fontecchio bringt mehr Flexibilität auf das Parkett als Giedriatis; und Ben Lammers dürfte innerhalb der Saison einer der meistverbesserten Spieler sein.

Ein Berliner Schwung dürfte also noch bevorstehen – um dann die ungewohnt ineffiziente Offensive auf Vordermann zu bringen (nur elfthöchste Pace; geringster Anteil von Freiwürfen an Feldwurfversuchen).

4. EWE Baskets Oldenburg

Offensiv-Rating: 124,7 (1.) / Defensiv-Rating: 112,3 (8.) / Net-Rating: +12,4 (4.)

Ist Rasid Mahalbasic der Post-Dominator vergangener Jahre? Nein. Knüpft Sebastian Herrera nach seinem Wechsel an seine vergangene Saison in Crailsheim an? Nein. Stellt Oldenburg dennoch die mit Abstand beste Offense der Liga? Oh ja.

Etwas weniger Post-ups hier, etwas mehr Pick-and-Rolls dort, und Mladen Drijencic scheint die Richtungen Ajdustments vorgenommen zu haben – trotz Pokal-Fehlstart. Allein durch ihre Offense scheinen die Oldenburger jedes Team schlagen zu können …

Defense ist wiederum etwas anderes. Die Oldenburger weisen nur das achtbeste Defensiv-Rating auf, ihre Gegner treffen ganze 49,3 Prozent ihrer Feldwürfe (sie sind aber immerhin das beste Defensiv-Rebound-Team). An der Frische wird es derweil nicht liegen: Eine solche Zehn-Mann-Rotation, die nicht international spielen muss, ist ligaweit unerreicht. Aus welchem Holz Oldenburg geschnitzt ist, wird sich bald zeigen: wenn es innerhalb von neun Tagen gegen Ludwigsburg, Berlin und München geht.

5. HAKRO Merlins Crailsheim

Offensiv-Rating: 118,1 (5.) / Defensiv-Rating: 107,7 (5.) / Net-Rating: +10,4 (6.)

Welches ist das beste Pick-and-Roll-Duo der Liga? Auf Trae Bell-Haynes und Bogdan Radosavljevic würden vielleicht nicht die meisten Stimmen fallen. Doch der Guard und der Center agieren im „Two-Man-Game“ ungemein stark: Bell-Haynes vor allem mit seinen Drives, aus denen er Floater anbringt oder am Korb Fouls zieht (7,6 FTA, Ligabestwert). „Boggy“ mit seinen Passfertigkeiten aus Short-Rolls und einem in dieser Saison verlässlichen Dreier aus dem Pick-and-Pop.

Die Merlins fokussieren sich noch mehr auf das Pick-and-Roll, als sie das zuletzt schon getan haben – auch in Form dessen, dass sie in dieser Saison nicht mehr mit der Ballbewegung wie aus der vergangenen Saison verzaubern. Viel Offensivlast muss MVP-Kandidat Bell-Haynes schultern, etwas Entlastung dürfte dem Guard gut tun (hier wiegt das Saisonaus von Tim Coleman als Ballhandler vom Flügel schwer).

Dafür verteidigen die Crailsheimer stärker (nur die Bayern gestatten eine niedrigere effektive Feldwurfquote) – was auch am guten Recruiting von Coach Tuomas Iisalo und Co. liegt. Das zweite Jahr in Folge haben die Verantwortlichen bewiesen, welch gutes Händchen sie auf dem Transfermarkt (bei Spielern aus kleineren Ligen) haben.

6. ratiopharm ulm

Offensiv-Rating: 119,7 (3.) / Defensiv-Rating: 108,1 (6.) / Net-Rating: +11,6 (5.)

Die Verpflichtungen von Dylan Osetkowski und Thomas Klepeisz waren auch deswegen ein Coup, weil beide Spieler mittlerweile mit deutschem Pass auflaufen. So sind die Ulmer zum einen enorm tief besetzt, zum anderen können sie eine der besten deutschen Rotationen der Liga auf das Parkett schicken (wahrscheinlich dürfte hierbei nur Berlin besser sein). Verfolgt man das Offensiv-Allround-Spiel von Osetkowski, mag man gar nicht glauben, dass er erst 56 Profispiele auf dem Buckel hat …

Jaka Lakovic mag sich vielleicht mehr als defensivorientierten Coach betrachten, dennoch bestechen die Ulmer bislang mehr offensiv – aus einer effizienten Hand-Off-Offense. Dank aggressiver Drives versteht es keine Mannschaft besser, an die Linie zu kommen und dort zu treffen (FT/FGA: 36,6%). Offensive Makel: die vielen Ballverluste und den Status als schwächstes Offensiv-Rebound-Team (Off-Reb-Rate: 27,0%). Dennoch scheinen die Ulmer noch gar nicht das ganze Potential aus sich herausgeholt zu haben.

7. Hamburg Towers

Offensiv-Rating: 114,0 (8.) / Defensiv-Rating: 105,2 (2.) / Net-Rating: +8,8 (7.)

Eine Defensividentität hat Pedro Calles ohne Zweifel von Vechta mit nach Hamburg genommen: mit Max DiLeo als Speerspitze, mit „Run-and-Jump“-Elementen. 17,1 Ballverluste forcieren die Towers pro Partie – das ist noch besser als Ludwigsburg!

Offensiv stimmt die Balance zwischen Inside- und Outside-Spiel, zwischen Blöcken am Mann und abseits des Balls. Maik Kotsar stellt dabei einen der interessanten jungen Center der Liga – samt Drives aus Fake-Hand-Offs und Seals in Snake-Pick-and-Rolls. Am Korb besitzt der estnische Nationalspieler eine gute Fußarbeit. Auf ihn lastet viel Verantwortung, da die Hamburger auf den großen Positionen enorm viel Verletzungspech haben. Derweil werden auch andere Akteure ein Calles-Team als Sprungbrett nehmen.

8. Brose Bamberg

Offensiv-Rating: 114,3 (7.) / Defensiv-Rating: 113,1 (9.) / Net-Rating: +1,2 (8.)

Zwischen den ersten sieben Tabellenpositionen und Brose Bamberg als Achter muss eine Trennlinie gezogen werden, zu groß ist bislang das Gefälle. Womit die Oberfranken derzeit die Aufgabe haben, den letzten Playoff-Platz zu verteidigen. Betrachtet man die individuelle Qualität, die deutsche Rotation – dann sind die Bamberger eine der Enttäuschungen der Saison.

Man kommt nicht umher, (vergeblich) einen konstanten Crunchtime-Leader bei Johan Roijakkers’ Team zu suchen. Vielleicht könnte am ehesten Devon Hall in diese Rolle schlüpfen, der das Potential eines sehr vielseitigen Offensivakteurs hat. Ob Tyler Larson, der seit geraumer Zeit verletzt ausfällt, so viel zum Besseren verändert hätte, darf bezweifelt werden: Schon in Oldenburg agierte der Guard nicht wirklich effizient.

Betrachtet man die Leistung Bambergs in der FIBA Basketball Champions League, fragt man sich, wann die Oberfranken auch endlich in der BBL Konstanz in ihr Spiel bringen – das Talent ist da.


Offensive Four Factors

Welche Faktoren führen zum Erfolg? Dean Oliver hat vier Stück ausgemacht: Shooting, Turnover, Rebounding, Freiwürfe. Als Statistiken werden dabei die effektive Feldwurfquote, die Turnover-Ratio, die Offensive- bzw. Defensive-Rebound-Rate und der Anteil der getroffenen Frei- an versuchten Feldwürfen berücksichtigt. Man kann diese Faktoren sowohl für die Offensive als auch die Defensive aufstellen.

eFG%TO%Off-Reb%FT/FGA
MHP RIESEN Ludwigsburg55,4 (9.)11,7 (1.)31,8 (9.)22,9 (14.)
FC Bayern München56,8 (5.)14,8 (3.)32,2 (5.)28,3 (3.)
ALBA BERLIN55,5 (8.)15,2 (5.)33,3 (4.)17,1 (18.)
EWE Baskets Oldenburg59,7 (1.)12,9 (2.)28,4 (12.)24,7 (10.)
HAKRO Merlins Crailsheim57,3 (3.)16,4 (8.)32,1 (6.)30,7 (2.)
ratiopharm ulm58,4 (2.)16,6 (11.)27,0 (18.)36,6 (1.)
Hamburg Towers55,2 (10.)14,8 (4.)30,6 (10.)23,5 (12.)
Brose Bamberg56,1 (7.)17,1 (13.)33,9 (2.)22,2 (16.)
Telekom Baskets Bonn53,6 (13.)16,4 (9.)27,8 (16.)23,1 (13.)
NINERS Chemnitz57,3 (4.)20,2 (18.)27,9 (15.)24,8 (7.)
FRAPORT SKYLINERS52,4 (14.)17,3 (14.)28,2 (14.)28,2 (4.)
medi bayreuth56,1 (6.)17,4 (15.)27,6 (17.)24,5 (11.)
s.Oliver Würzburg52,2 (16.)17,6 (16.)35,4 (1.)24,8 (9.)
Basketball Löwen Braunschweig53,7 (12.)15,5 (6.)33,6 (3.)25,9 (6.)
BG Göttingen52,1 (17.)16,3 (7.)28,3 (13.)24,8 (8.)
SYNTAINICS MBC52,4 (14.)16,6 (12.)31,9 (8.)22,9 (15.)
RASTA Vechta 52,0 (18.)18,4 (18.)31,9 (7.)27,2 (5.)
JobStairs GIESSEN 46ers54,5 (11.)16,5 (10.)30,4 (11.)17,4 (17.)

9. Telekom Baskets Bonn

Offensiv-Rating: 108,6 (15.) / Defensiv-Rating: 112,0 (7.) / Net-Rating: -3,4 (9.)

Bei seinem zweiten Anlauf als Head Coach scheint Will Voigt bei den Telekom Baskets Bonn zuletzt etwas bewegen zu können – wie ein überraschender Auswärtserfolg in Hamburg andeutet. Ansonsten haben die Rheinländer bislang nur Teams unter ihnen in der Tabelle geschlagen, gegen drei solche Kaliber geht es als nächstes. Die Bonner könnten also weiter nach oben schielen, zumal sie zweimal nachverpflichtet haben – was Voigt noch mehr zu Gute kommen sollte

Der versucht in Bonn, seine Idee der „Peel Switches“ umzusetzen. Und in der Tat gehören die Bonner im gesamten Saisonverlauf zu einer der besseren Defensivmannschaften der Liga. Das eigene Brett halten sie knapp hinter Oldenburg am zweitsaubersten (Def-Reb-Rate: 73,5%). Offensiv sieht dies hingegen anders aus, vor allem wegen des Backcourts. In Chris Babb schlummert derweil Heat-Check-Potential: Im vierten Viertel trifft er nur 29,3 Prozent seiner Dreier, in den ersten drei Vierteln sind es hingegen 39,2 Prozent.

10. NINERS Chemnitz

Offensiv-Rating: 109,3 (12.) / Defensiv-Rating: 118,3 (15.) / Net-Rating: -9,0 (14.)

Die nächste Quarantäne-Phase – sowie zuvor auch die Länderspielpause – kommt für Chemnitz zum ungünstigen Zeitpunkt. Hatte der Aufsteiger doch davor mit drei Siegen innerhalb von fünf Tagen, darunter der Coup gegen Bamberg und der Super-Coup gegen München, für Aufsehen gesorgt.

Der Erfolgsgarant ist dabei Coach Rodrigo Pastore, der ein Anwärter auf den fiktiven Award „Playbook des Jahres“ ist: Inverted Pick-and-Rolls, Staggered-Ball-Screens im Back-Screen-Pick-and-Roll, Shallow-Cuts für Shooter und immer so viel Bewegung: Der NINERS-Offensive sieht man gerne zu. So treffen nur drei Teams effektiver aus dem Feld.

Marcus Thornton hat sich als Clutch-Spieler erster Güte etabliert, während Jan Niklas Wimberg und Jonas Richter eines der interessantesten deutschen Duos der BBL bilden. Derweil zeigt die Turnover-Anfälligkeit (TO-Rate: 20,2%, mit Abstand Ligatiefstwert), dass es eigentlich noch auf der Eins Bedarf gibt.

11. FRAPORT SKYLINERS

Offensiv-Rating: 107,0 (16.) / Defensiv-Rating: 113,5 (10.) / Net-Rating: -6,5 (12.)

Heat-Check? Mit Matt Mobley haben die Frankfurter wohl einen der selbstbewusstesten Scorer der Liga in den Reihen. Der Guard startete ungemein heiß in das neue Jahr, ist zuletzt aber etwas abgekühlt. Dabei ist gerade für das Frankfurter Team eine konstante Scoring-Option so wichtig, schultert sonst kaum jemand die Punktelast – zumal sich Jon Axel Gudmundsson mit seiner neuen Bankrolle noch nicht ganz zurechtgefunden zu haben scheint.

Derweil bleiben die Frankfurter nach Gordon Herbert auch unter Sebastian Gleim ein „Defense First“-Team, das seine Prinzipien kennt. Und gegen das viele Mannschaften nicht sehr gerne spielen.

12. medi bayreuth

Offensiv-Rating: 110,9 (10.) / Defensiv-Rating: 116,4 (12.) / Net-Rating: -5,5 (10.)

Ein Pokal-Überraschungserfolg gegen München. Fast ein Sieg in Berlin. Ein Erfolg in Bamberg, ein weiterer in Hamburg: In medi bayreuth scheint eine Menge Potential zu stecken, das die Mannschaft von Raoul Korner aber nicht konstant genug abzurufen weiß. Und im nächsten Moment kassiert man zuhause gegen Gießen 110 Punkte …

Frank Bartley – das F steht für Freigeist – führt die Bayreuther beim Scoring an, dabei hat das Team offensiv eigentlich seine Stärken im Frontcourt. Der Backcourt hingegen ist etwas dünn besetzt. Dort absolviert Bastian Doreth dafür seine wohl beste Saison als Playmaker (5,8 ApG bei 1,5 TpG).


Defensive Four Factors

OPP eFG%OPP TO%Def-Reb%OPP FT/FGA
MHP RIESEN Ludwigsburg53,9 (6.)20,0 (2.)68,5 (10.)23,8 (4.)
FC Bayern München50,4 (1.)17,4 (5.)72,0 (4.)30,1 (18.)
ALBA BERLIN52,1 (3.)18,9 (3.)70,9 (6.)16,9 (2.)
EWE Baskets Oldenburg56,1 (13.)16,2 (8.)73,9 (1.)26,4 (12.)
HAKRO Merlins Crailsheim52,0 (2.)16,8 (6.)68,8 (9.)26,4 (12.)
ratiopharm ulm53,8 (5.)17,6 (4.)70,6 (7.)23,4 (3.)
Hamburg Towers54,5 (7.)20,3 (1.)71,3 (5.)24,5 (6.)
Brose Bamberg53,5 (4.)15,0 (14.)68,9 (8.)24,7 (7.)
Telekom Baskets Bonn55,8 (11.)15,8 (9.)73,5 (2.)23,8 (5.)
NINERS Chemnitz55,7 (10.)15,0 (13.)67,7 (12.)29,4 (17.)
FRAPORT SKYLINERS55,4 (8.)15,4 (10.)72,2 (3.)24,9 (8.)
medi bayreuth57,4 (17.)15,2 (11.)67,3 (16.)14,8 (1.)
s.Oliver Würzburg57,0 (15.)16,8 (7.)65,7 (18.)26,6 (14.)
Basketball Löwen Braunschweig56,2 (14.)14,2 (17.)68,0 (11.)28,7 (16.)
BG Göttingen56,5 (15.)14,9 (15.)67,4 (13.)25,1 (9.)
SYNTAINICS MBC55,4 (9.)15,1 (12.)67,4 (14.)28,3 (15.)
RASTA Vechta 56,0 (12.)14,3 (16.)67,3 (15.)25,9 (11.)
JobStairs GIESSEN 46ers59,1 (18.)12,9 (18.)66,5 (17.)25,7 (10.)

13. s.Oliver Würzburg

Offensiv-Rating: 108,8 (14.) / Defensiv-Rating: 118,2 (13.) / Net-Rating: -9,4 (15.)

Die Würzburger einzuschätzen, fällt verdammt schwer – da kein Team mit einem stärker veränderten Kader zu kämpfen hatte. Zeitweise waren Cameron Hunt und Tyson Ward – die mit ihrer Länge für Guards so spannend zu beobachten sind – die einzigen beiden ausländischen Akteure, welche zudem noch nicht wirklich viele Minuten auf BBL-Niveau gesehen haben. Derweil machte der neue Einser Robert Lowery bei seinem Debüt eine gute Figur.  

Für manchen Würzburger war die Verletzungsmisere die Chance, sich zu präsentieren – doch hier ist eher Jonas Weitzel gemeint als Joshua Obiesie, auf dessen wirklichen Durchbruch man weiter warten muss. Trotz teils ausradiertem Frontcourt sind die Würzburger das beste Offensiv-Rebound-Team (Off-Reb-Rate: 35,4%), das dank Denis Wucherer auf dieser Seite des Feldes auch immer schön zu verfolgen ist. Am defensiven Brett arbeitet aber kein Team schlechter.

14. Basketball Löwen Braunschweig

Offensiv-Rating: 112,8 (9.) / Defensiv-Rating: 119,1 (17.) / Net-Rating: -6,3 (11.)

Kein Team setzt mehr auf einheimische Akteure als Braunschweig. Doch wie lange und wie stark ist das den restlichen Saisonverlauf aufrechtzuerhalten? Während Kostja Mushidi krankheitsbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, hat sich Lukas Meisner nun auch noch verletzt – Saisonende. Auf den ausländischen Positionen rotieren derzeit gerade mal drei Spieler. Und nun steht nach der Quarantäne ein Mammutprogramm an. Kann der dünne Kader dies durchstehen?

Auch auf Grund dessen stehen die Braunschweiger im Power Ranking tiefer, als es die Zahlen eigentlich vermuten würden. Für diesen – offensiv – positiven Eindruck sind unter anderem Karim Jallow und Gavin Schilling verantwortlich, die gewohnt stark in der Transition bzw. am offensiven Brett agieren. Derweil hat sich Luc Van Slooten einen extrem konstanten Distanzwurf angeeignet (43,2% 3FG).

15. BG Göttingen

Offensiv-Rating: 107,3 (16.) / Defensiv-Rating: 118,7 (16.) / Net-Rating: -11,4 (16.)

Aufsehen erregenden Basketball wissen eigentlich auch die Göttinger zu spielen; es gibt genügend Argumente, bei den Veilchen einzuschalten. Doch in Erfolg hat dies das Team noch nicht ummünzen können. Die Verpflichtung von Jorge Gutierrez schien in der Offseason noch ein Coup zu sein, entpuppte sich aber als Reinfall. Überhaupt muss Coach Roel Moors ständig am Kader justieren, womit sich die Mannschaft noch nicht wirklich einspielen konnte.

Trotz Center-Überraschung Tai Odiase stellt unter anderem das Rebounding eine Schwachstelle dar: Sowohl offensiv als auch defensive stehen die Veilchen hier im unteren Drittel der Liga.

16. SYNTAINICS MBC

Offensiv-Rating: 109,2 (13.) / Defensiv-Rating: 116,9 (11.) / Net-Rating: -7,7 (13.)

Einen deutschen Rotationsspieler unter der Saison zu verlieren, kann ganz schön schmerzen. So verließ Wölfe-Kapitän David Brembly unter der Länderspielpause das Rudel Richtung Polen. Auch so ist Schwung im Kader: durch Cat Barber mit einem neuen Point Guard, mit Deron Washington statt Shavon Coleman auf der Drei.

Das Team von Silvano Poropat hat als verdammt schnelles Team mit vielen Dreiern begonnen, doch die 30,4 Distanzwürfe pro Partie werden nicht von einer guten Quote untermauert (34,2% 3FG): Der MBC weist zusammen mit Frankfurt die drittschlechteste effektive Feldwurfquote auf.

17. RASTA Vechta

Offensiv-Rating: 106,6 (18.) / Defensiv-Rating: 118,3 (14.) / Net-Rating: -11,7 (17.)

Bei RASTA Vechta konnte man sich zuletzt zeitweise die Auge reiben und sich fragen: Spielt hier ein ProA-Team? Das soll nicht despektierlich klingen. Immerhin verpflichteten die Niedersachsen vier letztjährige Zweitligaspieler nach, womit sie gute Erfahrungen gemacht haben; zudem hatten sie mit Verletzungspech zu kämpfen. Doch mitunter muss man schon attestieren, dass es diesem Team vielleicht einfach an der Qualität sowie an Tiefe mangelt.

Auf Stefan Peno haben sich viele Beobachter gefreut. Bei ALBA BERLIN hatte der großgewachsene Point Guard immer wieder sein Talent aufblitzen lassen. Doch ob der für einen Aufbauspieler so anders agierende Peno wirklich ein Team als Starter auf der Eins anführen kann, darf auch hinterfragt werden. Zumal die RASTAner vielleicht gut daran täten, schneller zu spielen – nur sechs Teams weisen eine langsamere Pace auf.

18. JobStairs GIESSEN 46ers

Offensiv-Rating: 110,0 (11.) / Defensiv-Rating: 124,5 (18.) / Net-Rating: -14,5 (18.)

Wer ist eigentlich der konstanteste Gießener Spieler in dieser Saison? Die Antwort auf die Frage dürfte nicht leicht fallen, mangelt es Gießen doch genau an dieser Konstanz. Der Tabellenletzte scheint zudem auf der Suche nach einem Ballhandler zu sein, der das Team anführt. Kann die Nachverpflichtung Diante Garrett dieser Spieler sein?

Zu punkten – das hat sich von Ingo Freyer zu Rolf Scholz nicht geändert – wissen die Hessen allemal; wobei sie jedoch zu selten an die Linie kommen (FT/FGA: 17,4%, zweitschlechtester Wert). Doch damit geht es nicht raus aus dem Tabellenkeller, wenn das Team so verteidigt: als deutlich schlechtestes Defensiv-Team der Liga. Gießens Abstand beim Defensiv-Rating auf den 17. Braunschweig ist in etwas so groß wie der zwischen dem 17. Braunschweig und dem 10. Frankfurt.

Keine Mannschaft gestattet eine höhere effektive Feldwurfquote, keine Mannschaft forciert seltener Ballverluste, nur eine Mannschaft bewacht schwächer das eigene Brett. Die 46ers haben nicht die offensiven Qualitäten, um dies zu kompensieren.

Alle Erweiterten Statistiken von Manuel Baraniak; Stand der Daten: 23.2.2021