BBL-Pokal: Bayreuth überrascht Bayern

Mit dem Sieg über Bayern München gelingt medi bayreuth die große Überraschung des ersten BBL-Pokal-Spieltags. Auf Grund eines Corona-Falls kann ALBA BERLIN nicht gegen Braunschweig antreten.

Die selbsternannten „Heroes of Tomorrow“ sind die Helden des ersten Spieltags des MagentaSport BBL Pokals: medi bayreuth hat mit einem 95:89-Erfolg über den FC Bayern München für die Überraschung des Pokal-Auftaktwochenendes gesorgt.

Beeindruckend war der Schlusssprint Bayreuths: Dreieinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertels lagen die Oberfranken mit zehn Punkten Differenz im Rückstand. Mit einem viertelübergreifenden 15:2-Lauf drehte der Underdog die Partie.

Zum Matchwinner avancierte Flügelspieler Frank Bartley: 14 seiner insgesamt 25 Punkte erzielte der Bayreuther Neuzugang im Schlussabschnitt. Beim angesprochenen Lauf netzte Barley unter anderem back-to-back-Dreier ein; mit seinem Korbleger bei neun Sekunden vor Schluss sorgte Bartley für die Entscheidung und den Endstand.

„Vor dem Spiel sprachen wir an, dass wir die Ballverluste unter Kontrolle bekommen müssen – und wir hatten heute tatsächlich weniger als in der Preseason“, zeigte sich Bayreuths Trainer Raoul Korner mit den 13 Ballverlusten zufrieden. „Wir haben viele Dinge richtig gemacht.“ Was man vor allem über die Offensivleistung Bayreuths sagen kann: Schließlich trafen die Franken 60 Prozent ihrer Feldwürfe und verteilten bei 33 Feldkörben 26 Assists – und das gegen eine Verteidigung, die schon auf EuroLeague-Ebene extrem stark agiert hat.

Die Bayern hatten in der vergangenen Woche zwei EuroLeague-Partien zu absolvieren – und das bei Maccabi Tel Aviv und Fenerbahce Istanbul auswärts. „Wir wussten, dass es gegen die Bayern klappen kann, wenn wir aggressiv gegen sie spielen und das Spiel lange eng halten können, gerade nachdem sie ja diese langen Reisen mit diesen beiden EuroLeague-Spielen hinter sich hatten“, sah Bayreuths Kapitän Bastian Doreth die Ausgangsbedingungen für Bayreuth als ganz gut an. „Mich überrascht der Sieg nicht.“

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Positiver Corona-Befund: Berlin gegen Braunschweig abgesagt

Mit ALBA BERLIN konnte das zweite deutsche EuroLeague-Team am Sonntag nicht in das Geschehen eingreifen: Denn am Samstag wurde ein Spieler der Albatrosse positiv auf das Corona-Virus getestet. So musste die Partie Berlins gegen die Basketball Löwen Braunschweig abgesagt werden.

Nun stellen sich aus sportlicher Sicht zwei Fragen: Wann kann die Partie nachgeholt werden? Am kommenden Wochenende steht der zweite (Samstag) und dritte Pokal-Spieltag (Sonntag) an. Die Berliner absolvieren zuvor am Donnerstag eine EuroLeague-Partie gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz.

Derweil bleibt abzuwarten, wie die lokale Gesundheitsbehörde auf den positive Befund reagiert: Wird die Berliner Mannschaft als Kontaktpersonen mehrere Tage in häusliche Quarantäne geschickt? Oder werden die negativ getesteten Spieler nach erneuten Tests wieder trainieren und spielen dürfen?

Berlin ist mittlerweile das achte EuroLeague-Team (von 18 Teilnehmern), das während des Saisonbetriebs mindestens einen positiven Corona-Befund verzeichnet hat.

Neuzugänge mit Ausrufezeichen

Am ersten Pokal-Spieltag trumpften derweil einige Neuzugänge groß auf: Neben Bayreuths Frank Bartley avancierten auch Leon Kratzer (21 Pkt, 10/11 FG, 7 Reb, 3 Ast) beim 90:76-Erfolg der Telekom Baskets Bonn gegen die EWE Baskets Oldenburg sowie Shavon Coleman (27 Pkt, 11/17 FG) beim 99:94-Sieg des SYNTAINICS MBC gegen die HAKRO Merlins Crailsheim zu den Topscorern.

Apropos neue Umstände: Philipp Herkenhoff trumpfte beim Pflichtspiel-Debüt des neuen RASTA-Coaches Thomas Päch groß auf: 20 Punkte legte der deutsche Nationalspieler beim 99:85-Sieg Vechtas gegen die JobStairs GIESSEN 46ers auf. Dafür benötigte Herkenhoff nur 19:20 Minuten. Würden Pokalspiele in die offiziellen Karrierestatistiken miteinfließen, hätte Herkenhoff damit sein BBL-Career-High eingestellt.