„Damit hast du eigentlich Probleme, gegen Coburg in der ProB zu gewinnen“
Die NINERS Chemnitz verlieren ihre BBL-Premiere, schlagen sich aber wacker: Gegen Brose Bamberg liegt der Aufsteiger im dritten Viertel lange in Führung.
„Sie hätten es verdient, zu gewinnen. Nicht wir. Wenn du so eine Vorbereitung hast wie sie und dann so auftrittst, dann hast du eigentlich den Sieg verdient.“ Johan Roijakkers, Head Coach von Brose Bamberg, hatte allen Grund, die NINERS Chemnitz bei deren BBL-Debüt zu loben. Trotz einer 86:93-Niederlage für den Aufsteiger.
Die Chemnitzer waren erst am Sonntag aus der zweiten Quarantäne gekommen, nachdem sich ein weiterer und damit vierter Spieler mit dem Coronavirus infiziert hatte. Immerhin konnten gegen Bamberg Dominique Johnson und Filip Stanic auflaufen, während „nur“ noch Malte Ziegenhagen und Luis Figge fehlten. Dass die NINERS am Donnerstagabend gegen Bamberg würden spielen müssen, erfuhr der Aufsteiger erst am Sonntag.
Trotz dieser widrigen Umstände schlugen sich die Chemnitzer wacker und führten beim Favoriten im dritten Viertel phasenweise mit acht Zählern Differenz. Vor allem Terrell Harris (17 Pkt, 5 Reb, 6 Ast, 3 Stl, 6 TO) hatte sein Team ab Ende des zweiten Viertels auf seine Schultern gepackt.
„Ich kann heute nur gute Dinge über mein Team sagen. Der Einsatz, die Leidenschaft“, war NINERS-Coach Rodrigo Pastore zufrieden. „Am Ende waren wir sehr müde, haben einige leichte Fehler gemacht.“ Von einem Neun-Punkte-Rückstand viereinhalb Minuten vor Schluss erholte sich der Aufsteiger, um auf einen Zähler zu verkürzen – doch in den letzten zwei Minuten gelangen Chemnitz keine Punkte mehr.
Auf der Gegenseite avancierte David Kravish zum Matchwinner: Sechs Punkte und einen Assists markierte der Center in den letzten vier Minuten, insgesamt überragte Kravish mit 26 Zählern (13/16 FG), zehn Rebounds, zwei Assists, drei Steals und drei Blocks. 48,5 Fantasy-Punkte legte Kravish beim easyCredit BBL-Manager auf.
„Am Ende waren es einige smarte Spielzüge, die uns gerettet haben. Das und David Kravish“, wusste Roijakkers – der aber auch einige kritische Worte an sein Team sowie indirekt an Tyler Larson und Bennet Hundt richtete:
„Es war aber nicht die Leistung, die ich mir heute Morgen nach dem Aufwachen vorgestellt habe. Ein Treffer bei elf Versuchen, dazu acht Ballverluste von den Point Guards – damit hast du eigentlich Probleme, gegen Coburg in der ProB zu gewinnen.“