Crailsheim gewinnt Saisonauftakt in Gießen 108:92
Im ersten Spiel nach dem Nicht-Abstiegswunder haben die HAKRO Merlins Crailsheim den Saisonauftakt 2019/20 siegreich gestalten können. Mit einem 108:92-Sieg starteten die Hohenloher in Gießen in die Saison.
Die JobStairs GIESSEN 46ers hatten sich wenige Tage vor dem Start in die Spielzeit von ihrem Aufbauspieler Alex Abreu getrennt. Der Puerto Ricaner kam nicht in die nötige körperliche Verfassung, um in der Liga bestehen zu können. So traten die Gießener nur mit acht ihrer Rotationsspieler an, dazu kamen ProB-Import Wyatt Lohaus und die deutschen Doppellizenzspieler. Crailsheim reiste mit ihrem gesamten Profikader an die Lahn.
Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen schnell mit 2:10 in Führung. Nachdem Gießen ins Spiel gefunden hatte und zum Ausgleich kam, setzten sich die Merlins erneut ab. Mit einem zweistelligen Rückstand vor der Brust spielten die Gastgeber in der zweiten Hälfte des Viertels engagierter. So reduzierte der Vorjahres-Dreizehnte den Rückstand bis zur Halbzeit auf 47:49.
Doch die gute Phase ging mit der Pause verloren. Crailsheim kam mit guter Energie aus der Kabine und dominierte die 46ers. Beim Stand von 56:78 schallten Rufe der 46ers-Fans nach Defense durch die Osthalle. Kurz nach Beginn des Schlussabschnitts verkürzten die Hessen zwar noch einmal auf elf Punkte, doch Crailsheim kam offensiv immer wieder zu freien Würfen. So brachten die Gäste den ersten Saisonsieg mit 108:92 unter Dach und Fach.
Während die Crailsheimer den Ball über die gesamte Spielzeit gut laufen ließen, war dies bei Gießen nur selten zu sehen. Auch wenn die Assist-Werte sich mit 23 und 25 Vorlagen sehr ähneln, gab es einen Klassenunterschied in den offensiven Bemühungen. Das Fehlen des nominellen Starting-Point-Guards merkte man dem Gießener Spiel deutlich an.
Defensiv wirkten die 46ers phasenweise planlos, sodass die Crailsheimer in einem Angriff zu gleich drei gänzlich freien Dreiern kamen. Mit 14 Offensivrebounds der Merlins und 20 Ballverlusten der 46ers zeigte sich, welches Team die Hustle-Plays beherrschte.
„Wir haben schwach gespielt. 108 Punkte sind viel zu viele. Wenn man auf die Statistiken guckt, sind 14 Offensivrebounds für Crailsheim und unsere 20 Ballverluste der Ansatz. Wir haben auf der Position keine guten Entscheidungen getroffen. Ich denke, das wird sich verändern, wenn der etatmäßige Aufbauspieler dann da ist“, sagte ein konstatierter Ingo Freyer nach dem Spiel.
„Meiner Meinung nach lag der Unterschied heute in unseren Hustle-Stats und dem Lauf im dritten Viertel mit 35 Punkten. Natürlich bin ich mit dem Sieg zufrieden, doch wir müssen weiter an uns arbeiten, sodass wir mit acht, neun Siegen mehr den Klassenerhalt holen“, dämpfte Gäste-Coach Tuomas Iisalo die aufkommende Euphorie.
Für Gießen geht es am Sonntag im Pokal gegen den Titelverteidiger Brose Bamberg. Für Crailsheim geht es wie zum Saisonende 2018/19 gegen die EWE Baskets Oldenburg.