Henrik Rödl nicht länger deutscher Bundestrainer
Nach vier Jahren als deutscher Bundestrainer wird Henrik Rödl nicht länger die DBB-Auswahl betreuen. Rödls Vertrag beim DBB war nach den Olympischen Spielen ausgelaufen.
Die deutsche Herren-Nationalmannschaft sucht einen neuen Bundestrainer. Der DBB und Henrik Rödl haben sich auf eine Beendigung ihrer Zusammenarbeit geeinigt. Rödls Vertrag war nach Ende der Olympischen Spiele dieses Jahres ausgelaufen, offiziell wird er noch bis Ende des Monats im Amt sein.
„Wir haben uns dazu entschlossen, trotz des Olympiaerfolges und im Hinblick auf die EuroBasket 2022 im eigenen Land neue, frische Impulse auf dieser Position zu setzen“, erklärt DBB-Vizepräsident Armin Andres die Entscheidung.
Rödl hatte das Amt nach der EM 2017 von Chris Fleming übernommen, nachdem Rödl zuvor als dessen Assistant Coach gearbeitet hatte. Zwar qualifizierte sich die DBB-Auswahl unter Rödl für die Weltmeisterschaft 2019. Dort enttäuschte die Mannschaft trotz eines individuell starken Kaders mit dem 18. Platz, als die deutsche Mannschaft nicht über die Vorrunde hinaus kam.
Für die Olympischen Spielen in diesem Jahr qualifizierte sich die DBB-Truppe durch den Gewinn des Qualifikationsturniers in Split. Abseits des Parketts verlief der Sommer durch das Fehlen von Dennis Schröder aus versicherungstechnischen Gründen und durch die Nominierung von Joshiko Saibou turbulent. Sportlich war die Olympia-Qualifikation – bei der neben Schröder auch NBA-Profis wie Daniel Theis, Maxi Kleber oder Isaiah Hartenstein fehlten – dennoch ein Erfolg.
„Es ist auch mein Gefühl, dass man mit einem erfolgreichen Ergebnis im Rücken auseinandergehen kann“, sagt Rödl selbst zu seinem Abschied. „Ich bin allen Mitwirkenden dankbar, dass sich mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio ein Lebenstraum für mich erfüllt hat“, führt Rödl aus, der bereits als Spieler 1992 an Olympischen Spielen teilgenommen hatte.
Wer Rödls Nachfolger werden wird, steht noch nicht fest. Medienberichten zufolge soll der DBB an John Patrick interessiert sein – welcher allerdings als Cheftrainer der MHP RIESEN Ludwigsburg arbeitet. Eine Doppelfunktion aus Bundestrainer und BBL-Trainer ist derzeit aber nicht möglich, die Mehrheit der BBL-Clubs hat sich dagegen ausgesprochen. Derweil waren auch Gerüchte zu vernehmen, wonach Rödl gerne wieder auf Vereinsebene zurückkehren möchte, um dauerhaft zu coachen.
Während im kommenden Jahr die EM mit einer Vorrundengruppe und der KO-Runde auch in Deutschland stattfinden wird, hat der neue Bundestrainer als nächstes die WM-Qualifikation für den FIBA World Cup 2023 vor der Brust. Das erste Nationalmannschaftsfenster wird vom 22. bis 30. November dieses Jahres stattfinden.